Ideen, die die Welt bewegen könnten, fördern

Oberhaching · Tipps für Erfinder

Die Hans-Sauer-Stiftung bietet ein Erfinderseminar an. Ulrike Sauer, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, organisiert die Veranstaltung.	Foto: Pietsch

Die Hans-Sauer-Stiftung bietet ein Erfinderseminar an. Ulrike Sauer, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, organisiert die Veranstaltung. Foto: Pietsch

Oberhaching · Mit dieser Unterstützung wäre sicher auch aus Daniel Düsentriebs Ideenwerkstatt eine Erfolgsgeschichte geworden: Vom 28. bis zum 30. November findet in Deisenhofen das zweite Erfinderseminar der Hans-Sauer-Stiftung statt.

Seit 1989 hat es sich die Hans-Sauer-Stiftung zur Aufgabe gemacht, Erfinder auf ihrem Weg von der Idee bis zur Marktreife ihres Produktes zu unterstützen. Denn manch revolutionärer Entwurf verstaubt ungenutzt in einer Schublade, da sein Erfinder keine Möglichkeit zur Umsetzung des Projektes sieht. Die Hürden von der zündenden Idee bis zur Marktreife sind hoch, nicht Wenigen kommen sie unüberwindbar vor. Gilt es sich doch auf das unbekannte Terrain des Patentrechtes zu wagen, Marktanalysen und Businesspläne zu erstellen und finanzielle Wagnisse zur Finanzierung der Entwicklung einzugehen.

Mindestens sechs Monate dauert so ein Prozess, »wenn der Erfinder sehr fleißig ist«, weiß Ulrike Sauer, Vorstandsvorsitzende der Stiftung und Tochter des Stiftungsgründers. Aber meistens dauert es eher zwei oder mehr Jahre, bis das Produkt auf den Markt kommt. Bei diesem Prozess sind »die Erfinder relativ alleine. Oft sind sie auch so begeistert von ihrer Idee, dass der Blick auf die Realität verstellt ist. Die Erfindung ist ihr Baby, aber sie wissen nicht, wie sie sich mit ihrer Idee dem Markt nähern sollen«, verrät die Erfindertochter und weiter: »Sie brauchen oft Rat, finanzielle oder rechtliche Unterstützung«. All dies gewährt die Hans-Sauer-Stiftung Erfindern und Erfindungen die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur beitragen, die Ressourcen schonen, die Lebensqualität erhöhen, Menschen unterstützen oder vernetztes Denken und Handeln reflektieren. Der voraussichtliche wirtschaftliche Erfolg oder die Rentabilität der Erfindung ist für die Förderfähigkeit dagegen nicht von Bedeutung. Rund 54 derartige Projekte werden aktuell von der Stiftung gefördert, zahlreiche weitere Anfragen werden begutachtet.

So fördert die Stiftung zum Beispiel seit 2001 die Entwicklung eines stationären und mittlerweile auch eines mobilen Atemgasbefeuchters für Beatmungsgeräte, der wegen geringer Stückzahlen zwar keine riesigen Gewinne verspricht, aber eine erhebliche Verbesserung für die Lebensqualität beatmungspflichtiger Patienten darstellt. Auch eine »Diagnose-Schnüffel-Studie« wird derzeit unterstützt. Dabei schickt die Stiftung drei verschiedene Hundeteams auf die Suche nach Lungentumoren des Menschen. Sind die Hunde bei ihrer Suche erfolgreicher als eine elektronische Nase aus der Vergleichsreihe, könnten die Vierbeiner für Risikopatienten in Zukunft vielleicht ­einen überlebenswichtigen Zeitvorteil bei der Diagnose und Therapie erringen.

Trotz der großen Zahl geförderter Projekte muss die Stiftung jedes Jahr zahlreichen Erfindern die Förderung versagen, deren Ideen nicht zu den Förderzielen der Hans-Sauer-Stiftung passen. Die drei Seminare informierten über die Themen Schutzrechte, Patentrecherche sowie die Verwertung von Erfindungen. Am Montag, 28. November, referiert Patentanwalt Uwe Borchert über den Schutz des geistigen Eigentums und den Schutz vor Nachahmung. Am Dienstag, 29. November, erfahren die Teilnehmer alles über die Möglichkeiten der Patentrecherche, am Mittwoch, 30. November, gibt Juniorprofessorin Dr. Karin Hoisl Tipps zur Verwertung von Erfindungen. Anschließend an die Vorträge haben die Teilnehmer jeweils die Möglichkeit ihre eigenen Projekte mit den Referenten zu besprechen. Die Vorträge beginnen um 18.00 Uhr und finden in den Räumen der Hans-Sauerstiftung in der Fichtenstraße 5 in Deisenhofen statt. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 20 Euro pro Abend, Interessenten können sich noch bis zum 17. November unter www.hanssauerstiftung.de anmelden. Pietsch

Artikel vom 15.11.2011
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