Stadtbibliothek für Zivilcourage und Menschlichkeit

»Wissen statt hassen«

München · Gegen Gewalt und Intoleranz: Wir demonstrieren. Machen Sie mit! – am Samstag, 12. Mai 2001.

Bibliotheken stehen für Wissen, Weltoffenheit und Toleranz. Weil auch in München Ausländerfeindlichkeit, Rechtsradikalismus und daraus resultierende Übergriffe bestürzende Realität sind, bezieht die Münchner Stadtbibliothek deutlich sichtbar Position und tritt mit einer breitenwirksamen Aktion für Toleranz und Zivilcourage ein.

Wir wollen, dass unsere Besucher und Kollegen ausländischer Herkunft keine Angst vor Anschlägen haben müssen. Wir wollen rechtsradikalen Gewalttätern zeigen, dass die Bürger dieser Stadt Übergriffe nicht stumm hinnehmen. Deshalb sind alle Bibliotheksbesucherinnen und -besucher, aber auch Vereine und Institutionen eingeladen, sich an dem Aktionstag der Stadtbibliothek zu beteiligen. Programm am 12. Mai 2001:

14.30 Uhr – Treffpunkt in der Stadtbibliothek Bogenhausen, Rosenkavalierplatz 16. (Alle 27 Stadtbibliotheken haben als Treffpunkte für die Teilnehmer in den Stadtteilen geöffnet. In einigen Bibliotheken finden kleinere Veranstaltungen statt.) 16.00 Uhr – Die Gruppen aus den Stadtteilen treffen sich am Marienplatz beim Bücherbus der Stadtbibliothek. Grußwort von Stadtrat Haimo Liebich.

16.15 Uhr – Protestzug zum Gasteig zusammen mit der Percussion-Gruppe »Samba Sole Luna«. 17.00 Uhr – Abschlussveranstaltung in der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig. Begrüßung: Werner Schneider, Direktor der Münchner Stadtbibliothek. Zum Thema spricht: Heribert Prantl, Ressortleiter Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung. Anschließend Kabarett mit Frank Markus Barwasser alias Erwin Pelzig. Eintritt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Protestzuges mit einem Button, der in den Stadtbibliotheken und am Marienplatz verteilt wird.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Anfragen bitte an: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Tel. 0 89/4 80 98-2 15/2 09, Fax 0 89/4 80 98-2 65, E-Mail: stb.oeffentlichkeitsarbeit.kul@muenchen.de Frank-Markus Barwasser: Zur Person – Frank-Markus Barwasser wurde 1960 in Würzburg geboren. Vor einem Politik- und Geschichtsstudium an den Universitäten von München und Salamanca war er als Volontär bzw. Zeitungsredakteur tätig. Über die Arbeit des Reporters für mehrere Sender fand er schließlich zur Radiosatire, entwickelte 1992 die Figur des Erwin Pelzig und ist seit einigen Jahren mit wechselnden Bühnenprogrammen unterwegs. Barwasser lebt in München.

Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig. Frank-Markus Barwasser hat mit Erwin Pelzig eine Kultfigur geschaffen. Für Pelzig ist Toleranz kein Fremdwort, sondern eine Geisteshaltung, die die anderen erreichen müssten, damit sie endlich so denken wie er. Erwin Pelzig ist tolerant. Zumindest versucht er es zu sein. Wo andere zweifeln und verzweifeln, findet Erwin Pelzig gutgläubig und gutmeinend noch festen Halt, und seien es nur die Fettnäpfe, in die er zielsicher hineintappt. Fettnäpfe braucht er, denn ohne sie würde der kleilne Franke untergehen und verstummen. So aber wirbelt es in Pelzigs Hirnbahnen weiter und weiter mit Sätzen, »die sich im Gebüsch zerbröseln« (so ein Kritiker). Nicht er spricht, es spricht aus ihm heraus.

Wenn sich seine Gedanken an den Problemen brechen, die ihm tagtäglich als Nachrichtenwoge in den Kopf schwappen, dann stößt selbst Pelzigs Naivität gelegentlich an Grenzen. Dann fehlen auch einem Erwin Pelzig die Worte. Aber in diesem Fall sind ja stets seine beiden ständigen Begleiter zur Stelle: Der protestantisch genussunfähige Dr. Göbel und der bodenständige Hartmut. Sie machen das Frankentrio komplett!

Artikel vom 09.05.2001
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...