Brunnthal muss den Gürtel enger schnallen

Hofolding · Geldsorgen plagen Gemeinde

Bürgermeister Stefan Kern berichtete in Hofolding über das aktuelle Geschehen.	Foto: ReB

Bürgermeister Stefan Kern berichtete in Hofolding über das aktuelle Geschehen. Foto: ReB

Hofolding · Die Windkraftnutzung ist in Brunnthal und seinen Ortsteilen zwar das wohl prägende Zukunftsthema, doch noch ist nichts fix, werden derzeit Gutachten erarbeitet und erste Standortdebatten geführt.

Der Sachvortrag zum Thema durch Bürgermeister Stefan Kern (CSU) und von Michael Strauß seitens der örtlichen Bürgerbeteiligungsgesellschaft zum Thema geriet bei der Bürgerversammlung in Hofolding nach entsprechenden Referaten bei einer ­Themenbürgerversammlung und im Gemeinderat zuletzt dieses Mal fast schon zur Routine. Es gibt einfach noch nichts Neues in Sachen Finanzierung, Standortwahl und Zeitrahmen für die Riesen-Mühlen-Räder. Dafür bereitet offenbar ein anderes Thema mittlerweile den örtlichen Gemeinderäten gehöriges Kopfzerbrechen.

Der Gemeinde brechen laut Kern immer mehr Gewerbesteuereinnahmen weg – 1,5 Millionen Euro und damit gut ein Viertel des Gesamtaufkommens wird die Gemeinde in diesem Jahr zurückerstatten müssen. Ein horrender Betrag für die ohnehin nicht im Geld schwimmende Kommune. »Wir werden für 2011 keinen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können«, unterstrich der Rathauschef und traf mit Blick auf die im November anstehenden Brunnthaler Haushaltsberatungen auf eine gewisse Betroffenheit im Saal. Die Rücklagen und die Liquidität der Gemeinde werden weiter schmelzen – so viel ist sicher. Nur beim genauen Zahlenreigen blieb Kern noch im Ungefähren. Sicher ist aber, dass auch wichtige kommunale Investitionen aufgrund der Schieflage verschoben, auf mehrere Jahre gestreckt oder gleich ganz gestrichen werden müssen. Der Bürgermeister nannte ausgesetzte Ausgaben für die Straßensanierung oder für den Fuhrpark der Feuerwehr als Beispiele. »Wunschtraum« sei angesichts der Situation auch der von den Vereinen erhoffte Bau einer neuen Mehrfachturnhalle in Hofolding. »Über 6 Millionen Euro für eine neue Halle, das kann nur Zukunftsmusik sein«, unterstrich der Rathauschef. Zumal es akutere Probleme gibt: so muss das in die Jahre gekommene, Hofoldinger Vereinsheim saniert oder gleich neu gebaut werden. Varianten zwischen 175.000 und rund 4 Millionen Euro werden demnächst im Gemeinderat erörtert.

Etwas Zuversicht verbreitete Kern immerhin auch: so zeigte er sich zuversichtlich, dass der neu avisierte Einkaufsmarkt als wichtiger Nahversorger mit rund 1.200 Quadratmeter Verkaufsfläche nördlich der Staatstraße realisiert werde. »Das Bayerische betont wissen«, wollte eine Bürgerin in der Versammlung auch mit Blick auf den Markt-Bau. Bei der Farbgebung und auch mit der Ausrichtung auf ein Satteldach werde man mitsprechen, versprach Kern. Weiteres Thema des Abends: Im alten Hofoldinger Feuerwehrgerätehaus sollen neben dem Bauhof unter anderen auch die Burschenvereine aus Hofolding und Faistenhaar eine Heimat finden. Zuletzt im Mai hatten die Burschen dort schon einmal kräftig gefeiert. Einer Anwohnerin war die »Lärmbelästigung« schlicht »zu viel«. »Das kann an der Eichenstraße doch kein Dauerzustand sein«, befand sie. »Man kriegt kein Auge zu.«

Der Bürgermeister gab Entwarnung. Beide Burschenvereine müssten ein eigenes Nutzungskonzept vorlegen, das auch diesen Punkt beinhalte. Zudem werde auch das Landratsamt nach Kerns Informationen einer Umnutzung nur unter strengen Auflagen zustimmen. Auch sollen die Burschen im neuen Feuerwehrgerätehaus Nutzungsmöglichkeiten erhalten. Die Lacher hatte Kern zudem mit einer weiteren Thema-Aussage auf seiner Seite: »Die Burschen haben mir versprochen, nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu ihren Treffen zu kommen!« ReB

Artikel vom 25.10.2011
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