Oberhaching · Ortsgeschichte hören

Ute Neumann und Hildegard Schillay (v. l.) waren bei den Hörpfadgeschichten mit von der Partie. Foto: hol

Oberhaching · »Die Aufnahme ist aber ohne Bier entstanden«, lachte Ute Neumann, die gemeinsam mit Hildegard Schillay in diesem Jahr auf den »Hörpfad« gegangen ist.

Die beiden Oberhachingerinnen erzählen in einem amüsanten Hörstück knapp vier Minuten über Geschichte und Stimmung im beliebten Ausflugslokal »Kugler Alm«, wo angeblich die Radlermaß erfunden wurde. Vor rund einem halben Jahr machten sich 13 interessierte Bürger auf den so genannten Hörpfad, initiiert unter anderem von der Volkshochschule. Idee war es, Menschen, Gebäude oder Natur eines Ortes in »Hörgeschichten« für alle erlebbar zu machen. »Dies stiftet Identität mit dem Ort, in dem man lebt und motiviert die eigene Umgebung aktiv mit zu gestalten«, freute sich Michaela Feulner von der VHS Oberhaching. Nun wurden die zwölf Hörstücke im Bibliothekssaal gemeinsam bei bester Stimmung angehört. Wie Feulner berichtete, fielen den Teilnehmern bereits zur Auftaktveranstaltung im Frühling spontan zahlreiche Themen ein. Doch zunächst wurde mit Unterstützung des Radios das nötige technische Knowhow geschaffen.

Dann hielt es die begeisterten Teilnehmer nicht mehr und sie entwickelten lebendige und frische Geschichten. So konnten erstaunte Spaziergänger beobachten, wie jemand knapp über dem Hachinger Bach kniete und dessen Plätschern aufnahm oder hinter einer Gänsetruppe herlief, um das Geschnatter aufs Band zu bekommen. Zu hören sind unter anderem Szenen aus dem Further Naturbad, Geschichten über den Hachinger Bach als Lebensader, die Keltenschanzen, Legenden bis hin zum »Wagnerhaus«. »Es war spannend, wie sich aus vielen Ideen langsam eine Geschichte entwickelte, in die man sich immer wieder neu einhören und -fühlen musste«, berichteten Brigitte Nill und Helga Rüttinger, die Hörstücke über die Heilig Kreuz Kirche in Kreuzpullach und den Gasthof Kandler in Oberbiberg gemacht haben. Bürgermeister Stefan Schelle betonte, dass gerade über die Authentizität der Beiträge Identität erfahren wird. »Das kann man nicht übers Internet schaffen, in dem man Fakten abruft«, meinte er. Wer Interesse hat, kann schon jetzt im Internet unter www.vhs-oberhaching.de die Beiträge hören. hol

Artikel vom 20.10.2011
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