Münchner SamstagsBlatt-Leser treffen Kinderstar Detlev Jöcker

München · Meet and Greet – Kinderstar Detlev Jöcker: „Ich möchte Botschafter der Freundlichkeit sein“

Reist mit Kindern ab drei Jahren ins Tamusiland: Detlev Jöcker. Foto: VA

Reist mit Kindern ab drei Jahren ins Tamusiland: Detlev Jöcker. Foto: VA

München · Mit über 13 Millionen verkauften Tonträgern gilt Detlev Jöcker als erfolgreichster Kinderliedermacher Deutschlands. Jöcker komponierte Kindersendungen und Hörspiele, seine Kinderlieder wurden in viele Sprachen übersetzt. Sein wohl bekanntestes Lied: „1, 2, 3 im Sauseschritt“.

Mit seinem aktuellen Quotenhit „Tamusiland“, der jeden Morgen bei Super RTL ausgestrahlt wird, begeistert Jöcker jeden Morgen die Kids. Im SamstagsBlatt spricht der Kinderstar über Lady Gaga, Bewegungsspaß für Kinder und den Spagat zwischen Familie und Karriere.

Münchner SamstagsBlatt: Sie sind seit über 30 Jahren im Geschäft. Worin besteht der größte Unterschied im Musik-Business im Vergleich von früher zu heute?

Jöcker: Kindermusik erneuert sich immer wieder, ist immer aktuell. Natürlich wird viel gebrannt und runtergeladen, aber da sind wir zum Glück nicht so gebeutelt wie andere in der Musikindustrie.

Münchner SamstagsBlatt: Was macht Ihre Musik in Zeiten von Lady Gaga und Klingeltoncharts so attraktiv für Kinder?

Jöcker: Lady Gaga ist super, ich liebe es, zu ihrer Musik zu tanzen, wenn ich ausgehe. Das groovt richtig. Aber Kinder brauchen ihre eigene Musik. Sie mögen einfache Lieder, eine deutliche Stimme, der Refrain muss einprägsam, die Melodie gut komponiert sein, der Rhythmus muss stimmen und der Text muss zu verstehen sein. Das sind die elementaren Kriterien für gute Kindermusik. Und man muss glaubwürdig sein, Kinder haben da ein sehr feines Gespür.

Münchner SamstagsBlatt: Was ist das schönste Kompliment, das einem Kinder machen können?

Jöcker: Ganz eindeutig ihr Lächeln. Es hat so etwas Bezauberndes und Ehrliches. Es ist schön für mich zu beobachten, wie Kinder reagieren, wenn ich auf die Bühne komme. Manche strahlen einen an, manche sind reserviert und warten erst mal ab bis sie dann einsteigen und mitmachen. Kinder sind so begeisterungsfähig. Wenn die ganze Welt so funktionieren würde wie die Kinderwelt, das wäre doch ein Traum.

Münchner SamstagsBlatt: Sie haben selbst vier Kinder. Haben Sie eine Empfehlung, wie einem der Spagat zwischen Familie und Karriere am besten gelingt?

Jöcker: Ich habe ja ursprünglich Lieder für meine eigenen Kinder geschrieben. Mein ältester Sohn hat immer so gestrampelt beim Wickeln, so fing alles an. Doch später war ich tatsächlich viel unterwegs, und es gab auch Zeiten, wo ich andere Kinder glücklich gemacht, aber meine eigenen 14 Tage nicht gesehen habe. Manchmal denke ich schon, dass man sich im Leben entscheiden muss. Erstaunlich, so eine Frage hat mir in über 30 Jahren noch niemand gestellt.

Münchner SamstagsBlatt: Herzlichen Dank, das ist das schönste Kompliment, das Sie einem Journalisten machen können.

Jöcker: Ich möchte aber noch sagen, dass ich immer voll für meine Kinder da war, wenn ich zu Hause war. Und sie hatten damit, dass ich öfters nicht da war, auch keine Probleme. Zumindest sagen Sie das, ich hoffe, es stimmt.

Münchner SamstagsBlatt:: Ihre Kinder sind inzwischen fast alle erwachsen. Wie behalten Sie den Draht zu Ihrer Zielgruppe, den etwas kleineren Kids?

Jöcker: Inzwischen bin ich ja auch zweifacher Großvater, so dass ich eigentlich mein ganzes bisheriges Leben Kinder um mich hatte. So werden immer wieder neue Ideen geboren. Außerdem mag ich Kinder. Gott hat sich was dabei gedacht, uns Engel ohne Flügel zu schicken.

Münchner SamstagsBlatt: Sie sorgen bei Ihren Auftritten für Sing- und Bewegungsspaß bei Jung und Alt. Bewegen sich unsere Kinder zu wenig?

Jöcker: Kinder sind grundsätzlich bewegungsorientiert. Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern, haben in der Regel leichtes Spiel. Doch es gibt auch immer wieder Probleme bei der motorischen Entwicklung, die gab es früher nicht. Ich frage mich immer: Wenn Kinder nicht balancieren können oder die Mitte des Raums nicht finden, wie sollen denn daraus Erwachsene werden, die einen Standpunkt haben?

Münchner SamstagsBlatt: Über 13 Millionen verkaufte Tonträger, zehn Gold- und vier Platinauszeichnungen, über 880.000 Konzertbesucher – bei diesen Zahlen kann einem ja fast schwindelig werden. Gibt es dennoch etwas, das Sie gern erreichen möchten?

Jöcker: Früher hat es mich sehr mit Stolz erfüllt, inzwischen nehme ich es zur Kenntnis, es ist mir aber nicht mehr so wichtig. Ich habe viel mehr erreicht, was ich mir jemals erträumt habe. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, Botschafter der Freundlichkeit zu sein. Auch wenn manche sagen „Du immer mit deiner heilen Welt“: Kinder brauchen Friede, Natur, Nähe und Freundlichkeit – die Schattenseiten des Lebens lernen sie noch von ganz alleine kennen.

Münchner SamstagsBlatt: Am 13. November reisen Sie mit den Münchner Kids ins Tamusiland. Was können die Kinder und natürlich auch die Eltern von der Mitmach-Show erwarten?

Jöcker: Die meisten Kinder kennen mich ja aus dem Fernsehen. Die letzten zwei Tage hatten wir 58 Prozent Marktanteil, das heißt, rund 180.000 Kinder haben zugesehen, das ist einfach unglaublich. Die wissen also schon, was sie erwartet. Für alle anderen: Es wird eine Familienveranstaltung für Jung und Alt mit viel Fröhlichkeit und Freundlichkeit.

Münchner SamstagsBlatt: Letzte Frage: Möchten Sie manchmal selbst noch mal Kind sein?

Jöcker: Nein, das nicht. Aber ich bin froh, dass mein innerstes Kind, das jeder Mensch in sich trägt, nach wie vor singt und klingt und immer noch mitlacht.

Von Stefanie Halbinger

Detlev Jöcker kommt mit seinem „Tamusiland“ nach München. Am Sonntag, 13. November, tritt der Kinderliedermacher um 14 und um 17 Uhr im Circus Krone auf. Karten gibt es zu 14 Euro unter Telefon 54 81 81 81. Das Münchner SamstagsBlatt verlost ein Meet and Greet für eine vierköpfige Familie inklusive Tickets für die Show.

Das Gewinnspiel läuft bis 25.10.2011!

Artikel vom 13.10.2011
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