Zweite Mannschaften treffen aufeinander

München · Ein kleines Rugby-Derby

Wollen auch diesen Samstag wieder vollen Einsatz zeigen: die Spieler von Studentenstadt Rugby München, hier beim Spiel gegen Stuttgart vergangene Saison. 	Foto: jl

Wollen auch diesen Samstag wieder vollen Einsatz zeigen: die Spieler von Studentenstadt Rugby München, hier beim Spiel gegen Stuttgart vergangene Saison. Foto: jl

München · Die Zeit der großen Derbys ist vorbei. Durch den Abstieg von Studentenstadt Rugby München (Stusta) in die 3. Bundesliga Süd-West gibt es in diesem Jahr kein Zweitliga-Rugbyderby mit dem München Rugby Football Club (MRFC).

Wenn diesen Samstag, 15. Oktober, die zweiten Mannschaften der beiden Vereine aufeinandertreffen, wird aber mit Sicherheit ähnlich viel Feuer im Spiel sein. Um 12 Uhr beginnt das „kleine“ Münchner Derby (Bezirkssportanlage Großhadern), zwei Stunden, nachdem Wales und Frankreich bei der Rugby-Weltmeisterschaft in Neuseeland den ersten Finalisten ermitteln.

Am 7. Mai dieses Jahr war es eine deutliche Angelegenheit. Der MRFC II besiegte Stusta II mit 50:10. Und auch bei dem Aufeinandertreffen am Wochenende sind die Großhaderner der Favorit. Beide Teams starteten mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage in die neue Saison der Regionalliga Bayern. Allerdings scheint es bei beiden Klubs eine Wundertüte, mit welcher Aufstellung die zweiten Mannschaften am Wochenende antreten. Denn auch die Bundesliga-Teams sind im Einsatz. Der München RFC, in der Vorsaison Dritter der 2. Bundesliga Süd, hat derzeit mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Viele Spieler sind weg, einige Neue da. „Außerdem haben wir momentan sehr viele Verletzte“, sagt Spielertrainer Alan Moughty, der deshalb auf Abstimmungsprobleme verweist. Einmal erst in der neuen Zweitliga-Saison ging der MRFC als Sieger vom Feld, ziert nach fünf Spieltagen das Tabellenende. Moughty aber glaubt nicht, dass ihm und seinen Kollegen das gleiche Schicksal blühen könnte wie den Studenten im Vorjahr: „Wir sind stark genug, um nicht abzusteigen, und werden bald unsere Spiele gewinnen. Alle unsere Niederlagen bisher waren sehr, sehr knapp.“

Doch auch am Samstag muss die „Erste“ des MRFC wieder auf einige Leistungsträger verzichten. Nach dem Derby der Nachwuchsteams geht es in der 2. Bundesliga gegen den Heidelberger RK II. Einige junge Spieler werden die Lücken stopfen müssen, sie fehlen dann dem Regionalliga-Kader. Ebenfalls mit Heidelberg messen muss sich die Stusta in der 3. Bundesliga, es geht auswärts bei der RG Heidelberg II ran – ein richtungsweisendes Spiel im Kampf um den Wiederaufstieg. Zum Saisonstart setzte es zwar eine Niederlage bei Mitabsteiger Stuttgart (26:31), danach dominierten die Studenten gegen Nürnberg (57:0) und Heilbronn (29:0). „Wir gehen die Sache locker, aber mit dem nötigen Ernst an. Ich denke, so werden wir es wieder in die Zweite Liga schaffen“, sagt Stusta-Spielertrainer Alexander Werz. Beim „kleinen“ Derby am Samstag werden auf beiden Seiten auch viele Rugby-Anfänger auf dem Feld stehen. Auch wegen der momentan laufenden Rugby-WM probieren immer mehr junge Menschen die Sportart Rugby aus, die hierzulande mit großen Image-Problemen zu kämpfen hat. „Dieser Sport bietet so vieles“, sagt Bundestrainer Peter Ianusevici, „er ist eine wunderbare Mischung aus Laufen, Passen und Kämpfen.“ Die zweiten Mannschaften von MRFC und Stusta wollen das am Samstag beweisen. Und: Nach Saisonende im Mai 2012 wollen sich auch die beiden ersten Teams zu einem Freundschafts-Derby treffen. Von Jan Lüdeke

Artikel vom 13.10.2011
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