Alissa Firsova spielt im alten kino

Vaterstetten · Auftakt Klavierzyklus

Den Auftakt zum Ebersberger Klavierzyklus macht die Pianistin, Komponistin und Dirigentin Alissa Firsova.	Foto: VA

Den Auftakt zum Ebersberger Klavierzyklus macht die Pianistin, Komponistin und Dirigentin Alissa Firsova. Foto: VA

Vaterstetten · Am Sonntag, 30. Oktober, ist im alten kino Ebersberg, Eberhardstraße 3, um 17 Uhr Saisoneröffnung des 19. Ebersberger Klavierzyklus des Kulturvereins Zorneding-Baldham.

Die junge britisch-russische Pianistin, Komponistin und Dirigentin Alissa Firsova macht den Auftakt zum diesjährigen Klavierzyklus: Zwei Werken ihrer Eltern – Elena Firsova und Dmitri Smirnow – stellt sie eine spätromantische Auswahl russischer Klassiker und selten gespielter Kleinodien gegenüber. Nach den Variationen über ein polnisches Volkslied op. 51 des weitgehend vergessenen Anatol Ljadow, dessen Klavierwerke noch ganz in der Tradition eines Frédéric Chopin stehen, ist Peter Tschaikowskys Dumka op. 59 mit dem Untertitel „Scène rustique russe“ zu hören.

Selten im Konzertsaal zu erleben sind auch die beiden Poèmes op. 32 von Alexander Skrjabin und die einsätzige erste Klaviersonate op. 12 von Dmitri Schostakowitsch. Im pianistischen Repertoire etabliert hat sich mittlerweile die spieltechnisch extrem schwere zweite Sonate op. 36 des Spätromantikers Sergej Rachmaninow. „Hymn to Spring“ ist das lichte Opus 64 von Elena Firsova überschrieben, das sich in improvisatorischer Form mit der Musik von Vogelstimmen auseinandersetzt; die Blake Sonata op. 157 von Alissa Firsovas Vater Dmitri Smirnov ist dagegen wie eine ganze Reihe seiner Kompositionen durch den spätbarocken Dichter, Naturmystiker und Maler William Blake angeregt, der mit seinem visionären Schaffen zahlreiche Künstler der Moderne inspirierte.

Die britisch-russische Pianistin, Komponistin und Dirigentin Alissa Firsova wurde 1986 in Moskau in eine Musikerfamilie hineingeboren. 1991 zog sie mit ihren Eltern, den Komponisten Elena Firsova und Dmitri Smirnow nach England, wo sie als 13-jährige Stipendiatin an der renommierten Purcell School aufgenommen wurde und ihr Studium an der Royal Academy of Music in London fortsetzte; derzeit absolviert sie dort ihre Meisterklasse im Fach Dirigieren bei Colin Metters. Als Pianistin konzertierte sie auf den bedeutendsten britischen Podien, vor kurzem gab sie ihre Debüts in der Londoner Wigmore Hall und bei den BBC Proms. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Musiker wie Steven Isserlis und das Dante Quartet.

Im Alter von 14 Jahren gewann Alissa mit ihrem Klavierstück Les Pavots den BBC/Guardian/Proms Young Composer Competition, dem zahlreiche weitere Auszeichnungen und Kompositionsaufträge folgten. 2002 wurde ihr Streichquintett Entire City beim Festival State of the Nation uraufgeführt, 2004 interpretierte Alissa Firsova eigene Kompositionen beim Oxford Chamber Musik Festival. Ihre Auftragskomposition Lune Rouge des Cheltenham Festivals 2005 wurde durch die Pianistin Imogen Cooper uraufgeführt. 2010 komponierte Alissa Firsova im Auftrag der BBC eine Transkription für den Royal Philharmonic Orchestra’s Bach Day der Proms, in der vergangenen Spielzeit wurde ihre Komposition Celebration durch die Seattle Chamber Players uraufgeführt. Zu den Interpreten ihrer Werke zählen unter anderem Henning Kragerudd, Andrew Litton, das „8u8“ Ensemble St. Petersburg und die Philharmonia Soloists. Wichtige kompositorische Impulse erhielt sie in Meisterkursen von Mark-Anthony Turnage und David Bedford.

Ihr Debüt als Dirigentin gab Alissa Firsova im November 2010 in der Duke’s Hall der Royal Academy of Music mit dem durch sie gegründeten Meladina Ensemble, mit dem sie Kompositionen ihrer Mutter Elena Firsova anlässlich des Konzerts zu deren 60. Geburtstag zur Aufführung brachte. Konzertkarten können im Vorverkauf bei Heide Schneider bestellt werden: 0 81 06/2 21 54 oder per E-Mail unter heide.schneider@casa-di-heid.de.

Artikel vom 14.10.2011
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