Fans staunen über EHC-Trikots – Der Kurvengrantler kritisiert Erscheinungsbild des Vereins

Noch im Schlafanzug oder schon im Training?

Unter den Fans kommen Zweifel auf – Zweifel an der Vermarktung der Marke »EHC« und Zweifel an der sportlichen Durchsetzungsfähigkeit.	Foto: Rabuser

Unter den Fans kommen Zweifel auf – Zweifel an der Vermarktung der Marke »EHC« und Zweifel an der sportlichen Durchsetzungsfähigkeit. Foto: Rabuser

München · Es ist viel passiert beim EHC München in der letzten Woche. Das Thema Merchandising, insbesondere die Differenzen bzgl. der Trikots, ist fast eskaliert. Vom Zeitpunkt derer Präsentation an regte sich der Widerstand in Fankreisen gegenüber diesen Design-»Highlights«. Ein nicht gerade reißender Absatz war mehr oder weniger garantiert.

Es herrschte großes Unverständnis unter den Fans, wie man das wirkliche »Sahnestück« Pre-Season Trikot nicht weiterverwenden konnte, da man eh keinen Brustsponsor im EHC-Boot hat. Stattdessen wurde einem ein Heimtrikot präsentiert, dass jeglicher Beschreibung spottete. Ein dunkelblaues Etwas mit angeblich weißen Spritzern, die man maximal bis ein Meter Entfernung erkennen konnte. Sah man die Spieler damit auf dem Eis, dachte man, sie hätten noch Trainingsklamotten oder gar einen Schlafanzug an.

Nicht viel besser ist die sogenannte »Ausweichvariante« gelungen. Knallgelb, im Schwedenstyle. Das tat sogar den eingefleischtesten Fans in den Augen weh. Da die Unruhe unter den Fans mit einer Unterschriftenliste hinter der Nordkurve ihren Höhepunkt fand und sowohl im faneigenen Forum, als auch in Facebook der Unmut immer größer wurde, scheint man im Verein die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Man reagierte jedoch wieder in typischer Art und Weise. Man beurlaubte den Operation Manager Thomas Kriner. Leider hat es eher den Anschein, als suchte man wieder mal ein Bauernopfer. Sicherlich, er hat wohl die Saisontrikots trotz Bedenken durchgeboxt. Auch scheint die neue Agentur, die einen eher seltsamen Imagewechsel mit dem EHC durchziehen will, von ihm engagiert worden zu sein. Jedoch stellt sich dann weiterhin die Frage, wer für das alljährliche Dauerkartenthema zu Beginn der Saison verantwortlich ist.

Auch könnte man fragen, wer für die restlichen Merchandisingartikel verantwortlich ist, die auch zu einem großen Teil völlig am Geschmack der EHC-Fans vorbeigehen. Zumindest bzgl. Trikot wurde nun versprochen, dass man neue »Alte« bekommt. Man will sich am Pre-Season-Jersey orientieren und in den nächsten Wochen damit auflaufen.

Das Grundübel wurde bei den Oberen des EHC jedoch weiterhin nicht erkannt. Dieses liegt tiefer und ist leider größer geworden. Es ist die Geheimniskrämerei und die fehlende Grundorganisation im administrativen Bereich. Dieses Erscheinungsbild wird zumindest nach außen getragen. Es bleibt eigentlich nur die neuerliche Hoffnung, dass das Scheitern von Thomas Kriner dazu beiträgt, dass man endlich im Verein wieder beginnt umzudenken. Dazu gehört auch, dass man versucht, die Fans wieder für sich zu gewinnen, auch in internen Bereichen wie Merchandising. Denn nur so hat man auch Erfolg.

Sollte das weiterhin nicht gewollt sein, könnte das durchaus Folgen für den kalkulierten Zuschauerschnitt haben. Denn hier hinkt man momentan schon deutlich den Erwartungen hinterher. Bisher konnte zumindest der sportliche Teil des Vereins die Fans noch mit einer gewissen Euphorie beglücken. Doch auch dies wendet sich momentan immer mehr zum Negativen. Das Team findet seit beinahe zwei Wochen nicht mehr richtig in die Spur. Auswärts wurden zumindest noch Achtungserfolge erzielt, jedoch hapert es gerade daheim. Mittlerweile musste man zwei Niederlagen ohne eigenes Tor hinnehmen. Dies ist nicht gerade förderlich für die positive Stimmung in und um den Verein.

Auch die restlichen Heimspiele waren zum großen Teil nicht gerade Hingucker, auch wenn man sie schließlich noch für sich entscheiden konnte. Zu guter Letzt jetzt auch noch die Niederlage im Derby gegen den ewigen Rivalen aus Augsburg. Wieder ohne Torerfolg! Das nagt schon sehr an der Fanseele und lässt die Stimmung kippen. Vor allem auch, weil man den vom Verein ausgegebenen Kampfeswillen nicht mehr erkennen kann. Der Verein ist momentan eher blutleer. Sowohl sportlich, als auch administrativ. Doch aufgeben sollte man auch nicht. Man hat schon so viele Hürden im Münchner Eishockey nehmen müssen, sodass die Hoffnung immer vorhanden sein muss, dass sich wieder alles zum Guten wendet.

Euer Kurvengrantler

Ab sofort schreibt der Kurvengrantler exklusiv in den Münchner Wochenanzeigern und unter ehc.wochenanzeiger.de regelmäßig über den EHC München.

Artikel vom 11.10.2011
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