Polizei Poing feiert 40-jähriges Bestehen mit Tag der offenen Tür

Poing · Nah am Bürger

PI-Leiter Helmut Hintereder in einer Poinger »Ausnüchterungszellen«. Am Samstag können auch unbescholtene Besucher mal »gesiebte« Luft atmen (o.). Ein Bild aus den Anfangstagen aus dem Jahre 1971 (re.). Fotos: Gabriele Heigl, Polizei Poing

PI-Leiter Helmut Hintereder in einer Poinger »Ausnüchterungszellen«. Am Samstag können auch unbescholtene Besucher mal »gesiebte« Luft atmen (o.). Ein Bild aus den Anfangstagen aus dem Jahre 1971 (re.). Fotos: Gabriele Heigl, Polizei Poing

Poing · Im Mittelpunkt werden wohl zwei besondere »Beamte« stehen. Sie haben Weiterbildungskurse in Sachen Schutz und Selbstverteidigung hinter sich. Gut und Böse erkennen sie sofort, meistens schon am Geruch. Denn die feinen Nasen von Pascha und Jacko sind einfach unübertrefflich.

Zusammen mit ihren zweibeinigen Kollegen Buschmeier und Winter werden die zwei Schäferhunde am kommenden Samstag am Tag der offenen Tür bei der Polizeiinspektion Poing in der Markomannenstraße den Besuchern zeigen, was sie drauf haben. Da gehört für die Polizisten, die die »Bösen« spielen, auch Mut dazu, denn neben der guten Nase verfügen die zwei natürlich auch über ein scharfes Gebiss. 15 Jahre lang hat die Polizeiinspektion (PI) mit Tagen der offenen Tür jetzt ausgesetzt. »Nachdem es zum Dreißigsten eine Konzertveranstaltung mit dem Polizei-Musikkorps gegeben hat, wollten wir jetzt zum 40. Jubiläum mal wieder die Bürger reinlassen«, meint Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Helmut Hintereder. Am 1. Dezember 1971 war die Landpolizeistation Poing in der Markomannenstraße eröffnet worden.

Das Organisationsteam um Harald Weinmann, Ludwig Berger und Adolf Ebersberger war schon vor 15 Jahren in Sachen Tag der offenen Tür im Einsatz, hat also Erfahrung. Die drei haben ein interessantes, kurzweiliges Programm zusammengestellt; seit Ende Mai schon feilen sie daran. Von 10 bis 17 Uhr kann man alle Räume der PI besichtigen, einschließlich der zwei Zellen, die an diesem Tag hoffentlich nicht besetzt sein werden. Pascha und Jacko haben ihre Einsätze um 11 und um 14 Uhr. Ein weiteres Highlight findet um 13 Uhr auf dem rückwärtig gelegenen Verkehrsübungsplatz statt. Ein Kran des Technischen Hilfswerks Markt Schwaben wird ein Auto etwa 20 Meter hochziehen und dann fallen lassen, eine Unfallsimulation, bei der auch die Feuerwehr Poing mit ihren Gerätschaften, zum Beispiel Rettungsspreizern, zeigt, wie sie beim Bergen von Personen vorgeht.

Um 12.00 Uhr, 14.30 Uhr und 16.00 Uhr zeigen PI-Trainer ein polizeiliches Einsatztraining mit Selbstverteidigung. Daneben gibt es den ganzen Tag über viele Informationen und Vorführungen: Videomessung, Unfallaufnahme, Verkehrsüberwachung, Rauschgift-Info und Jugendschutz. Ein Einstellungsberater wird junge Leute, die sich für eine Ausbildung bei der Polizei interessieren, informieren. Über junge, neue Kollegen würde sich auch Hauptkommissar Hintereder freuen. Denn die Personaldecke bei der PI Poing könnte dicker sein. »Wir sind personell schwach aufgestellt, die Belastung liegt manchmal am Limit.«

Vielleicht landet sogar ein Polizeihubschrauber

Immerhin umfasst der Dienstbereich der PI Poing 132,8 Quadratkilometer und fast 75.000 Einwohner mit den Gemeinden Poing, Pliening, Markt Schwaben, Forst- inning, Anzing, sowie Vaterstetten/Baldham und Zorneding. Für die letzten beiden ist zwar die Polizeistation (Pst) Vaterstetten, die der PI Poing unterstellt ist, zuständig. Die Pst ist allerdings von Montag bis Samstag nur tagsüber besetzt, am Sonntag gar nicht. »Unsere Einsatzzahlen sind in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt«, so Hintereder, »auch bedingt durch die Sensibilisierung der Bürger, die schneller zum Handy greifen, als früher zum Telefon, vor allem, wenn es um nächtliche Ruhestörung geht.« Mit etwas Glück kommt es auch am Samstag zu einer gewissen Lärmentwicklung, dann nämlich, wenn ein Polizeihubschrauber landet. Das hängt aber davon ab, ob er in der Nähe einen Einsatz hat, sonst wäre das zu teuer.

Das THW hat für die Poinger Polizei das »Catering« übernommen, kümmert sich also um die Verköstigung der Besucher. Diese sollen zum Tag der offenen Tür mangels Parkplätzen nicht mit dem Auto kommen. Schön, dass dann auch nichts gegen ein Bierchen spricht. Aber auch wer beim Nichtalkoholischen bleibt, kann im Infomobil seine Fahruntüchtigkeit »austesten«: einfach die Rauschbrille aufsetzen! Gabriele Heigl

Artikel vom 11.10.2011
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