Wir stellen Ihnen Unterhachinger Bürger vor, die uns von ihrer Heimat berichten

Unterhaching · Dahoam in Unterhaching, in der Welt zuhause

David Gloster – „an English man in Unterhaching“.           Foto: hw

David Gloster – „an English man in Unterhaching“. Foto: hw

Unterhaching · Mit David Gloster aus Birmingham/England starten wir unsere Reihe, „Dahoam in Unterhaching, in der Welt zuhause“. Hier stellen wir unseren Lesern Unterhachinger Bürger vor, die aus einem anderen Land stammen und hier bei uns eine neue Heimat gesucht und gefunden haben.

Der 64-jährige Sprachdozent an der VHS Unterhaching lebt seit mehr als fünf Jahren mit seiner Frau Silvia und den beiden Söhnen (13/17) in Unterhaching. Er unterrichtet Englisch aber nicht nur an der Volkshochschule, sondern auch in der Seniorenbegegnungsstätte im Kubiz. „Bei den Senioren gebe ich allerdings nur Anfängerkurse, für Leute ganz ohne Vorkenntnisse. Es macht sehr viel Spaß dort zu arbeiten, wir lachen viel miteinander. Ich würde fast sagen, der Spaß und die gemeinsam verbrachte Zeit sind genauso wichtig, wie die Erfolge beim Englisch lernen“, erklärt er. Neue Kurse (nicht nur für Anfänger) starten dort im September, es gibt noch einige wenige freie Plätze (Tel. 66 55 53 18/19). Seit mehr als 30 Jahren lebt Gloster schon in Deutschland, vorher hat er als Sprachenlehrer in der Erwachsenenbildung unter anderem auch in Mexico gearbeitet. Probleme, mit den Menschen in Kontakt zu treten, habe er nie gehabt, berichtet er. Man müsse den Menschen mit Respekt und Interesse begegnen, dann finde man auch leicht Zugang zu ihnen. Auch mit den manchmal grantig wirkenden Bayern habe er nie ein Problem gehabt, verrät er. „Auch der grantigste Bayer wird freundlich, wenn man ihm mit Humor begegnet“, weiß David Gloster.

Ganz bewusst haben seine Frau und er Unterhaching als ihr neues Zuhause ausgewählt, berichtet er weiter. Die Infrastruktur sei hervorragend, es gebe viel Grün, Sportmöglichkeiten, ein Schwimmbad, außerdem sei man ebenso schnell in München wie im Voralpenland. Ebenfalls schätzt er die Arbeit der Musikschule in Unterhaching sehr. Seit Jahren spiele er bereits Gitarre, erst in Unterhaching habe er aber durch die Musikschule Gleichgesinnte getroffen, mit denen er nun auch schon einige Konzerte gegeben habe, freute sich Gloster. Tolle Arbeit werde dort geleistet, bescheinigt er der Musikschule.

Nach England zieht es David Gloster hingegen nicht mehr. „Ich habe mich nicht nur integriert, sondern fast assimiliert“, scherzt er. Deutliches Zeichen: statt Tee trinkt der gebürtige Engländer lieber eine gute Tasse Kaffee. Beim Essen sind die Vorlieben aber durchaus britisch geblieben. Zum Frühstück gibt es zum Beispiel Marmite, ein sehr würziger Brotaufstrich, der wohl nur von Briten geschätzt werden kann, gesteht David Gloster schmunzelnd. Häufiger kommen auch Scones (eine Art kleine Brötchen, die man noch warm mit Rahm und Marmelade genießt) auf dem Tisch, etwas was auch die Gäste der Familie Gloster sehr zu schätzen wissen, wie Ehefrau Silvia verrät. Typisch englisch findet sie an ihrem Mann seine Höflichkeit, für die die Briten international bekannt sind. An Weihnachten werden die Unterhachinger Kinder die beiden Söhne der Familie Gloster wohl heiß beneiden, denn gefeiert wird nicht nur am Heiligen Abend, sondern auch traditionell britisch am Morgen des 25. Dezember, wenn Father Christmas Geschenke in die Socken der Kinder steckt. Dazu gibt es Christmas Pudding und Mince Pies, Pasteten, die mit allerlei kandierten Früchten gefüllt werden. gu

Artikel vom 06.10.2011
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