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ADAC fördert Schulung der bayerischen Feuerwehren
Unterricht im Autoknacken
Die ersten Schulungs-CDs zur Rettungskarte übergab der Vorsitzende des ADAC Südbayern, Dr. August Markl, an Regierungspräsident Christoph Hillenbrand und den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbands, Karl Neulinger (v.l.). Foto: ADAC
Sie zeigt die „Schwachpunkte“ an der Autokarosserie und bietet im Ernstfall einen entscheidenden Zeitvorteil: Die vom ADAC entwickelte Rettungskarte.
Weil Autos immer stabiler werden, haben Feuerwehren zunehmend Schwierigkeiten, eingeklemmte Fahrzeuginsassen nach einem Verkehrsunfall aus dem Wrack zu befreien. Damit die Helfer über das nötige Wissen verfügen, um die Rettungskarte im Einsatz richtig zu nutzen, hat der ADAC in Bayern eine Schulungs-CD erstellt, die den 2067 kommunalen Stützpunktfeuerwehren im Freistaat kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Die ersten Exemplare übergab Dr. August Markl, Vorsitzender des ADAC Südbayern, an Regierungspräsident Christoph Hillenbrand sowie an den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes, Karl Neulinger, die sowohl die Verteilung als auch die Weiterbildung in Oberbayern maßgeblich unterstützen. Die CDs enthalten einen Lehrfilm zur professionellen Anwendung der Rettungskarte sowie einen Schulungsvortrag mit weiterführenden Fachinformationen.
„Goldene Stunde“ ist der Maßstab
Die Rettungskarte zeigt den Helfern auf einen Blick die verbaute Technik, die Verstrebungen und Versteifungen an der Karosserie, die idealen Ansatzpunkte für die Hydraulikscheren oder Spreizer und wo sich Airbags und deren Auslösesensoren befinden, um die Luftkissen nicht nachträglich auslösen zu lassen. Maximal 60 Minuten von der Kollision bis zur Einlieferung des Unfallopfers in eine geeignete Fachklinik dürfen verstreichen. Innerhalb dieser Zeitspanne stehen die Chancen besonders gut, das Leben eines Schwerverletzten zu retten. Bei neueren Fahrzeugen gerät diese „Goldene Stunde“ immer mehr in Gefahr, wie Erkenntnisse aus der ADAC-Unfallforschung belegen. Bei Kollisionen mit Autos der Baujahre 1990 bis 1992 lag die Rettungszeit in 40 Prozent der Fälle unter 50 Minuten. Bei Pkw der Baujahre 2005 bis 2007 hingegen konnten nur noch 20 Prozent der Bergemanöver in weniger als 50 Minuten erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einem flächendeckenden Einsatz der Rettungskarte gäbe es nach Schätzungen des ADAC europaweit bis zu 2500 Unfalltote pro Jahr weniger.
Die Rettungskarte
Ist das Datenblatt kostenlos?
Ja, der Plan ist für alle Autofahrer gratis erhältlich – unabhängig von einer ADAC-Mitgliedschaft.
Wo soll die Karte im Auto aufbewahrt werden?
In der Lasche hinter der Fahrersonnenblende. Ein Aufkleber an der Windschutzscheibe signalisiert den Rettungskräften, dass das Fahrzeug mit dem Plan ausgerüstet ist.
Wo bekomme ich die Rettungskarte?
Im Internet unter www.rettungskarte.de. Wichtig: Der Ausdruck sollte farbig sein, nur so sind die Informationen für die Einsatzkräfte verwertbar. Darüber hinaus geben die ADAC Service-Center das Blatt mit einer Info-Broschüre und dem Hinweisaufkleber für die Windschutzscheibe aus.
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