Das Nordlicht will sich in Oberbayern schnell zurechtfinden und kämpft um einen Stammplatz im Team des Pokalsiegers

Unterhaching · Haching auf der Couch: Tom Strohbach will einen Titel

Tom Strohbach bezieht als erstes eine WG mit Teamkollege Simon Hirsch – vorläufig ohne Koch- und Putzplan. Foto: Verein

Tom Strohbach bezieht als erstes eine WG mit Teamkollege Simon Hirsch – vorläufig ohne Koch- und Putzplan. Foto: Verein

Unterhaching · Mit ihm hat Generali Haching wieder mal einen Spieler aus der Talentschmiede des VCO Berlin geholt. Tom Strohbach stellt sich als Neuzugang von Generali Haching den Fans vor. Nein, eine Lederhose hatte er auch zwei Tage vor dem Wiesnbesuch mit der Mannschaft noch nicht. »Aber ich krieg noch rechtzeitig eine. Ist schon organisiert.

Das gehört zur Wiesn einfach dazu«, war Strohbach zuversichtlich. Das Oktoberfest war so ziemlich einer der ersten Eindrücke Bayerns, die der gebürtige Schweriner kennengelernt hat. Weißwürste oder Schweinshaxe hatte er noch gar nicht probiert. Nur mit der bayerischen Sprache hat er bereits Bekanntschaft gemacht. »Der Dialekt ist ziemlich neu, man versteht mitunter nicht alles, wenn ein Einheimischer richtig loslegt. Aber das wird schon noch.« Um dem jungen Spieler die Eingewöhnung in Münchens Süden zu erleichtern, griff Mihai Paduretu auf den Wohntypus WG zurück. Der hat in Haching Tradition; so teilte sich z. B. Ferdl Tille früher mit Sven Günther oder später mit Denis Kaliberda eine Bude. Nun bilden Strohbach und Simon Hirsch die neue Hachinger WG. »Das hat sich einfach angeboten. Ich kenne Simon schon von unserer gemeinsamen Zeit beim VCO Berlin und wir verstehen uns gut.« Putz- und Kochplan gibt es keinen. »Das läuft bei uns spontan oder läuft nicht«, räumt Strohbach schmunzelnd ein. »Aber der Horst (Horst Drexl, zuständig für das Organisatorische rund um Generali Haching, Anm. d. Red.) hat schon einen Putzplan eingefordert.«

Ungewöhnlich für einen 19-Jährigen heutzutage ist, dass er noch keinen Führerschein besitzt. »Ich bin die letzten Jahre einfach nicht dazu gekommen. Zuerst im überschaubaren Schwerin brauchte ich keinen und dann standen gleichzeitig das Abi und die Juniorennationalmannschaft auf dem Programm. Da war einfach keine Zeit.« Das Projekt Führerschein möchte er aber demnächst schon angehen. »Unterhaching ist zwar ruhig und beschaulich, aber für junge Leute ist auch wenig los. Mit ‘nem Auto wär ich schon mobiler als mit Fahrrad oder S-Bahn.« Erst 2007 hat Strohbach mit dem Volleyballspielen begonnen und es in nur vier Jahren zum Bundesligaspieler gebracht. »Ich hab vorher Leichtathletik gemacht. Ich war da auch recht gut, bin unter anderem als Jugendlicher Landesmeister gewesen, aber irgendwann hatte ich keinen Spaß mehr dran. Dann bin ich zum Volleyball gewechselt und bin heute sehr froh darüber.« Das Jahr beim VCO Berlin hätte ihn durchaus weitergebracht. Ob es nicht frustrierend sei, sich beim VCO immer von Spiel zu Spiel vorzubereiten und dann doch fast jede Partie klar zu verlieren? »Für mich war das gar nicht frustrierend. Ich habe viel gelernt in der Zeit, mich weiterentwickelt. Bei einem Bundesligaklub besteht die Gefahr, dass man als junger Spieler auf der Bank versauert, beim VCO kann man Spielpraxis und Erfahrung sammeln.«

Dass er sich im topbesetzten Kader Generali Hachings erstmal hinten anstellen muss, ist dem Blondschopf klar. »Die Konkurrenz gerade auf der Annahme-Außen-Position ist bei Haching schon groß. Aber ich möchte die Einsatzchancen, die ich kriege nutzen und mich im Training aufdrängen. Dann wird man sehen, was am Ende rauskommt.« Lob findet er bereits für seine Mannschaft. Zusammenhalt und Klima im Team seien super. Strohbachs mittelfristiges Ziel ist es ein Studium zu beginnen. »Irgendwas im Business-Bereich. Aber mit unseren Trainingszeiten ist ein Hörsaalstudium schwer zu vereinbaren. Es wird wohl eher auf ein Fernstudium hinauslaufen.« Kurzfristig steht der sportliche Erfolg mit dem Team. »Ein Titel wäre schon toll im ersten Jahr. Und da man in Haching schon so lange auf den Meistertitel wartet, wäre mir der schon lieber als der Pokal.«

Aber nicht nur deshalb freut er sich auf den Ligastart. »Da sich meine letztjährigen Mitspieler beim VCO Berlin mittlerweile über die ganze Bundesliga verteilt haben, werde ich wohl bei fast jedem Spiel einen wiedertreffen. Da freut man sich schon drauf.«

Zum Saisonauftakt der Kracher gegen den Meister

Schon am Sonntag, 2. Oktober, steht das erste Spitzenspiel für Generali Haching an. Der Pokalsieger der Jahre 2009 bis 2011 trifft am ersten Spieltag auf den Meister der Jahre 2005 bis 2011 – Generali Haching gegen VfB Friedrichshafen. Es ist vielleicht schon jetzt das Spiel des Jahres, eine Begegung auf Augenhöhe, Volleyball der Spitzenklasse.

Wer dabei sein möchte, sollte sich schnell noch Karten sichern. Tickets gibt es im Vorverkauf bei

KUBIZ, Jahnstraße 1, 82008 Unterhaching, Tel: 089/66555316

Gemeindebücherei, Rathausplatz 11, 82008 Unterhaching, Tel: 089/66551440

Papeterie Proksch, Hauptstraße 4, 82008 Unterhaching, Tel: 089/6112285

Schreibw. Ebensperger, Münchner Str. 83, 82008 Unterhaching, Tel: 089/6113983

J.A.M. Schreibwaren, Grünauer Allee 45, 82008 Unterhaching, Tel: 089/6115350

online unter www.generali-haching.de

Achtung: Ab sofort gibt es Tickets an der Tageskasse nur noch an der Nordseite der Halle. An der Südseite (Parkplatzseite) gibt es nur noch hinterlegte Karten.

Der Eintritt kostet in der Bundesliga für Erwachsene 10 Euro, für Jugendliche (10 bis 16 Jahre, nur mit Ausweis) 4 Euro, für Kinder bis 10 Jahre ist der Eintritt frei. Die VIP-Karte kostet 50 Euro.

Artikel vom 28.09.2011
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