Erhard Liegmann hat stattliche Bügeleisensammlung

Neubiberg · 1.000 Stück und keines zu viel

Erhard Liegmann mit seinem Lieblingsobjekt. 	Foto: hw

Erhard Liegmann mit seinem Lieblingsobjekt. Foto: hw

Neubiberg · Schaut man sich bei Erhard Liegmann und seiner Frau Helga in Neubiberg um, sieht man sie in jeder Ecke und auf jedem Regal stehen: Bügeleisen und Bügelgeräte aus aller Welt und aus vier Jahrhunderten.

Die Sammelleidenschaft hat den Rentner vor rund 30 Jahren gepackt, seine Sammlung umfasst mittlerweile rund 1.000 Exponate. Gesammelt haben er und seine Frau immer schon gerne, vor allem alte bäuerliche Gerätschaften, berichtet der Neubiberger. Auf einem Flohmarkt in Rom erstand er dann seine ersten antiken Bügeleisen, vor allem wegen ihres hübschen Äußeren, erinnert sich Liegmann mit einem Schmunzeln. Von da an war es um ihn geschehen, die Leidenschaft für Bügelgeräte aller Arten und aus aller Welt hatte ihn gepackt. Gebügelt wurde und wird übrigens auf der ganzen Welt, so hat Liegmann Stücke aus Japan und China, ebenso wie aus Amerika und Europa.

Mit seiner Sammelleidenschaft ist Liegmann jedoch nicht allein, in der ganzen Welt gibt es Sammler wie ihn. Mit vielen von ihnen ist das Ehepaar Liegmann schon seit Jahren befreundet, man besucht sich und tauscht sich über neue Errungenschaften aus. Erst kürzlich haben sie ein befreundetes Sammlerehepaar in Neuseeland besucht. Als Gastgeschenk gab es natürlich ein Bügeleisen, wie könnte es anders sein. »Spannend ist zu sehen, dass nahezu jeder Brennstoff auch für die jeweiligen Bügeleisen genutzt wurde«, erklärt der pensionierte Ingenieur, der sich nicht nur für das hübsche Äußere seiner Bügelgeräte interessiert, sondern auch für deren Funktionsweise. So gibt es Bügeleisen die mit Kohle beheizt wurden, ebenso wie Bügelsteine aus Glas, die durch Reibung erwärmt und für feine Textilien wie Seide benutzt wurden. Für Rechts- und Linkshänder gab es verschiedene Modelle und für Kinder voll funktionstüchtige Bügeleisen, eben nur in Miniaturausgabe. Auch wenn Liegmann alles über die jeweilige Technik seiner Bügeleisen weiß, hat er, wie er gegenüber dem Südost-Kurier verriet, selber noch nie ein Hemd gebügelt.

Auf nationalen und internationalen Messen tauschen sich die Sammler aus, kaufen und verkaufen Exponate, denn Zufallsfunde auf dem Flohmarkt gibt es mittlerweile so häufig wie einen Sechser im Lotto. Nicht nur schön ist seine Sammlung, sondern auch schön schwer. Rund 1,5 Tonnen Gewicht bringen seine Lieblinge auf die Waage.

Ende September findet das nächste nationale Treffen in Konstanz am Bodensee statt. Dort wird Erhard Liegmann auf Gleichgesinnte treffen und vielleicht noch ein wenig die Augen offen halten, um ein ganz besonderes Stück für seine Sammlung zu ergattern. H. Woschée

Artikel vom 15.09.2011
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