TSV Grünwald sucht den deutschen Meister im Orientierungslauf

Grünwald/Grasbrunn · Das Ziel vor Augen

Die Sportler müssen die verschiedenen Posten beim Orientierungslauf passieren. Die Grasbrunnerin Josephine Greiner gehört zum Organisatorenteam des TSV Grünwald. Fotos: hw/Privat

Die Sportler müssen die verschiedenen Posten beim Orientierungslauf passieren. Die Grasbrunnerin Josephine Greiner gehört zum Organisatorenteam des TSV Grünwald. Fotos: hw/Privat

Grünwald/Grasbrunn · Am 17. und 18. September finden die deutschen Meisterschaften im Orientierungs-Staffellauf in Moosach bei Ebersberg statt. Rund 600 Teilnehmer werden um die begehrten Medaillen kämpfen.

Veranstalter ist der TSV Grünwald, der der einzige Sportverein in München ist, der diese Sportart anbietet. Seit 1992 bietet der TSV diese Sportart an. Ganz vorne mit dabei im ­Organisatorenteam ist die Grasbrunnerin Josephine Greiner (19), die auch Mitglied der deutschen Nationalmannschaft ist und schon zahlreiche Titel, wie mehrfach die deutsche Meisterschaft in ihrer Altersklasse gewonnen hat. Die frisch gebackene Abiturientin betreibt diesen Sport schon seit sie drei Jahre alt ist. Ihre ganze Familie ist vom Orientierungslauf-Virus infiziert, denn gefordert wird hier nicht nur der Körper, sondern auch der Geist, betont sie. »Wenn einer in der ­Familie Orientierungslauf macht, dann machen die anderen früher oder später auch mit«, weiß sie aus Erfahrung.

Schnelles Laufen alleine nützt gar nichts, berichtet die engagierte Sportlerin, die auch schon bei der Jugend-EM in Ungarn für das deutsche Nationalteam mitlaufen durfte. Nur mit Karte und Kompass ausgestattet müssen die Läufer auf ihrer Strecke verschiedene Posten ablaufen, die gut getarnt beispielsweise im ­Dickicht eines Waldes oder in einer Senke im Gelände versteckt sind. Mittels eines Mikrochips, mit dem man den Posten berührt, wird der Wettkampfleitung angezeigt, dass wieder eine Etappe erfolgreich genommen wurde. Gute Orientierung, schnelle Entscheidungsfähigkeit und natürlich Schnelligkeit sind Garanten für ein gutes ­Abschneiden bei der in Deutschland noch eher ­unbekannten Sportart. So ­wurde bei der letzten Leichtathletik-WM in diesem Sommer über diese Disziplin so gut wie gar nicht berichtet, bedauert sie.

Zu unrecht, fordert dieser Sport doch den Teilnehmer ganzheitlich. »Wer Orientierungslauf als Leistungssport betreibt, wird auch sonst gute Leistungen bringen«, ist sich die junge Sportlerin sicher. In der Schweiz und in Schweden ist Orientierungslauf Volkssport, von dort kommen die Besten der internationalen Orientierungslauf-Elite. Aber auch die deutschen Sportler müssen sich nicht verstecken, findet Greiner. »In Deutschland gibt es so gut wie keine Sponsoren für diesen Sport, deshalb kann hier niemand davon leben«, bedauert sie. Sie selbst trainiert rund sechsmal in der Woche, die Spitzensportler aus dem Ausland bis zu zweimal täglich.

Herausforderung für die Sportler

Für die deutsche Meisterschaft in der Staffeldisziplin haben sich die Verantwortlichen ein besonders schönes aber auch schwieriges Gebiet ausgesucht. In Moosach bei Ebersberg sind sie fündig geworden. »Ein diffiziler Endmoränencharakter, gepaart mit Dickichtposten«, schwärmt Greiner wie von einem besonders guten Wein.

Natürlich dürfen die Sportler des TSV Grünwald nicht starten, schließlich kennt man dort die Karte. »Außerdem brauchen wir dort jede helfende Hand«, betont Josephine Greiner anbetracht der vielen Sportler, die während der Meisterschaft betreut werden müssen. Auch im Vorfeld gab es viel Arbeit, müssen doch für die Staffeln abweichend von der Hauptroute zahlreiche Nebenrouten gefunden und mit Posten versehen werden, damit alle Läufer einer Klasse die gleichen Bedingungen dort vorfinden. Wer Lust bekommen hat, sich selber einmal im Orientierungslauf zu probieren, erreicht den TSV Grünwald unter www.ol-gruenwald.de. H. Woschée

Artikel vom 06.09.2011
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