Die Tennis-Talente Valentin und Nicolas Dix wollen hoch hinaus

Waldperlach · Hauptsache Bälle

Nicolas und Valentin Dix (v. l.), bayerische Tennis-Talente aus Waldperlach, mit Hund Poldi. 	Foto: aha

Nicolas und Valentin Dix (v. l.), bayerische Tennis-Talente aus Waldperlach, mit Hund Poldi. Foto: aha

Waldperlach · Morgens Neubiberger Gymnasium, nachmittags Tennisplatz – das ist für Valentin und Nicolas Dix geliebter und gelebter Alltag.

Die zwei Zwölfjährigen spielen seit ihrem fünften Lebensjahr Tennis, sind Bayerische Jugendmeister, Kaderspieler und wollen »unter die ersten 100 Tennisspieler der Welt kommen«, so Nicolas durchaus realistisch. Ihre Mutter Sonja unterstützt dieses Ziel, fährt sie zu Trainings und Turnieren, und nächstes Jahr auch zur Schule. »Hauptsache Ball« erzählt sie über die eineiigen Zwillinge, »die haben mit Windel und Hosenträger schon Golf im Garten gespielt«. Richtig los mit dem Tennis ging es dann bei Rot-Weiss Köln, wo sie anfangs »die Bälle hinten unter dem Netz hervor geholt haben, die wir nicht mehr erwischt haben«, ­berichtet Sonja Dix und lächelt. Mit dem Umzug nach ­Waldperlach gingen sie erst zum Tennisspielen nach Unterhaching, dann wechselten sie 2009 zum TC Ismaning. Hier kämpfen sie in ihrer Altersklasse U 12, aber auch in der höheren U 14, in der ­Bezirksliga um den Sieg.

Im Sommer stehen außerdem viele (internationalen) Turniere auf dem Plan. So starteten sie vom 22. bis 26. August beim 33. Internationalen BMW Junior Cup in Regensburg, der mit Teams aus den USA, den Philippinen und Australien sowie Osteuropas besetzt ist. Und nicht nur das. Sie waren die besten deutschen Teilnehmer in der Altersklasse U 12! Gegen die starke osteuropäische Konkurrenz erreichten sie im Doppel das Halbfinale und belegten einen dritten Platz. Im Einzel kam Valentin dank »literweise Isodrink problemlos durch die Hitzeschlacht«, so seine Mutter, und gewann die »Consolations«, also die Nebenrunde derjenigen, die in der ersten Hauptrunde ausgeschieden sind und unter sich ihren Besten auskämpfen.

Trainiert wird dafür in Ismaning und im Leistungszentrum Oberhaching bei Katrin Sturm, »die uns viele Tricks zur Technik beigebracht hat«, so Valentin, der Größere. Und bei Bezirkstrainer Christian Scherer in Riemerling, »der harte Schläge und richtig Punkte mit uns spielt, nicht bloß aus dem Korb die Bälle zuschießt«, wie Valentin eifrig berichtet. »In den Ferien trainieren wir zusammen überall«, informiert Nico. Wenn nicht auf dem Tennisplatz, dann im elterlichen Garten, auf der Straße oder irgendwo im Urlaub, wofür Schläger und Bälle immer als erstes in den Koffer wandern. Je vier Stück davon und einen Firmenvertrag haben die Dix-Zwillinge dafür. Neue Bespannungen muss Mutter Sonja selbst bezahlen. »Opa hat schon nach einer Bespannungsmaschine geschaut«, verrät Nicolas, der bedächtigere Ältere, ein wenig betreten, weil einfach jede Woche eine Saite reißt.

Valentin träumt davon, »einmal mit einem der Besten der Welt zu trainieren, z. B. dem Serben Novak Djokovic«, der aktuell die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste ist. »Der ist immer so lustig auf dem Platz«, hat Valentin im Fernsehen gesehen. Nicolas denkt eher an eine Doppel-Karriere. Zu recht, denn vom aktuellen Nummer 1-Paar der Weltrangliste, den einei­igen amerikanischen Zwillingen Bob und Mike Bryan, unterscheidet sie nur, dass Vale und Nico beide Rechtshänder sind. Intuitiv richtig denken und zum Ball gehen, wie es die großen Vorbilder tun, gelingt ihnen heute schon: »Wir stehen uns nie im Weg und wir wissen, was der andere schlägt«, erklärt Valentin. So gesehen, müssten sie auch zu einem wunderbaren Klavier-Duo werden können, ist doch das neben Fußball und Tischtennis ein weiteres Hobby der sympathischen Waldperlacher Tennis-Talente. Angela Boschert

Artikel vom 06.09.2011
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