Ilse Aigner will sich für die Landwirte bei der EU-Agrareform stark machen

Keferloh · »Vielversprechende« Rede im Stadl

Grasbrunner Bürgermeister, Klaus Korneder gemeinsam mit Bundesministerin Ilse Aigner auf dem Keferloher Montag (v. li.).	Foto: Schunk

Grasbrunner Bürgermeister, Klaus Korneder gemeinsam mit Bundesministerin Ilse Aigner auf dem Keferloher Montag (v. li.). Foto: Schunk

Keferloh · Was Petrus den Festgästen hartnäckig verweigerte, bescherte Ilse Aigner umso nachdrücklicher: Auf dem traditionellen »Keferloher Montag« sorgte gestern die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für reichlich gutes Wetter.

Mochte draußen der Regen wie aus Kübeln auf den Bauerntag schütten, im Festzelt herrschte eitel Sonnenschein unterm gefühlten weiß-blauen Himmel. Denn Heimatliebe und -verbundenheit, gepaart mit gerade der richtigen Prise Bodenständigkeit, vermittelte Ilse Aigner in ihrer Festansprache am Gut Keferloh. Auch heuer hatten die »Keferloher Freunde« mit der charmanten Oberbayerin einen zugkräftigen Politstar ins Festzelt locken können. Dort waren schon vor der Ankunft der Ministerin fast alle Bänke besetzt. Heftiger Regen seit dem Morgen verhagelte den Marktstandbetreibern das Geschäft und die Hüpfburg für die kleinen Besucher lag traurig und ohne Luft in der nassen Wiese. Aber der eigentliche Höhepunkt war und ist ohnehin immer die Festrede der hochstehenden politischen Prominenz. Ilse Aigner punktete schon mal gleich mit einer unterm Schirm zwar beschützten, aber dennoch mutigen Kutschfahrt bei Wind und aus allen Kübeln schüttendem Wetter. Und sie setzte noch buchstäblich eins obendrauf, indem sie im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin im letzten Jahr, Kanzlerin Angela Merkel, den Strohhut der Keferloher Freunde auf dem Kopf behielt. »Der passt immer gut zum Dirndl«, befand die Ministerin schlicht.

Die Besucher ließen sich von der CSU-Politikerin gerne versichern, dass Bayern ein Vorbild für die ganze Republik sein könne. Ob Bildung, Integration, Wirtschaft oder Wohlstand, speziell Oberbayern sei »eine Spitzenregion« mit »weltoffenen Menschen«, so Aigner. Den Menschen in Bayern sei es auch zu verdanken, dass Bayern, das einstige »Armenhaus Deutschlands«, heute eine solche Vorreiterrolle in der Bundesrepublik habe«, so Aigner weiter. »Nachdem Deutschland ›in den letzten 30 Jahren‹ über seine ›Verhältnisse gelebt‹ habe, wären allerdings weiterhin ›Schuldenbremse und Haushaltsdisziplin‹ angesagt«, so die Ministerin.

Zum Ende ihrer gut einstündigen Ansprache widmete sie sich dann doch noch speziell den vielen anwesenden Landwirten. »Die Landwirte sind die Stützen der ländlichen Räume«, stellte Ilse ­Aigner fest. »Ich kämpfe mit großer Leidenschaft für die Landwirtschaft in Bayern, in Deutschland, in ganz Europa.« Die Landwirtschaft sei ein großer »Leistungsträger« in der Gesellschaft und so mancher Bauer wäre heuer durch Dioxin oder Ehec schon »schwer gebeutelt« worden. Bauern wären hier ebenso wie die Verbraucher »Opfer« gewesen. Zum Abschied versprach die Ministerin den Landwirten, sich für sie und ihre Belange mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften bei den Verhandlungen um die EU-Agrarreform einzusetzen. Und zur Bekräftigung ihrer Worte hob sie dazu ihren Keferloher Maßkrug und sprach: »Ich trinke auf Ihr Wohl, prost.« Mehr wollten die Menschen im Festzelt an diesem verregneten Montag auch gar nicht hören, mit zufriedenen Gesichtern applaudierten sie ihrer Ministerin zum Abschied. Ka

Artikel vom 06.09.2011
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