Steinhöring · Warum starben 5.000 Forellen?

Steinhöring · Warum sind in der Nacht des 5. auf den 6. August rund 5.000 Forellen in mehreren hintereinander liegenden Weihern bei Rupertsdorf, Gemeinde Steinhöring, verendet? Diese Frage kann die Polizeiinspektion (PI) Ebersberg bis jetzt noch nicht beantworten.

»Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen«, sagt PI-Leiter Hendrik Polte. Und so bleiben erst mal nur Vermutungen über das Massensterben der Fische. »Da können viele ganz verschiedene Ursachen in Frage kommen«, sagt eine Mitarbeiterin der Fischerei Köppelmühle in Markt Schwaben. Sie hofft, dass keine bösen Mitmenschen den Forellen schadende Substanzen in die Weiher geschüttet haben. Die Forellen seien auch so schon bedroht genug, seufzt die Fachfrau in Sachen Fisch seit über 30 Jahren.

Laut Rudolf Göllert, Vorsitzender des Fischereivereins Ebersberg, gibt es ein paar Möglichkeiten, was mit den Fischen passiert sein könnte. Er kennt zwar den aktuellen Fall nicht, nennt aber allgemein etwa »den Entzug der Sauerstoffkonzentration« als eine der häufigsten Ursachen für das Verenden von Fischen. Dies könne durch vielerlei ausgelöst werden. »Das können Einschwemmungen sein, auch von Gülle oder Düngemitteln, oder Einschlämmungen, also Schlamm, die bei Regen in das Wasser gespült werden und zu Sauerstoffmangel führen«, erklärt der Aßlinger. Bei Starkregen, wie er übrigens zur Zeit des Massensterbens gefallen ist, müsse man daran denken, dass so etwas in das Wasser hereinfließen kann, das dann den Sauerstoffgehalt explosionsartig entziehe.

Wie Göllert weiter sagt, seien die Fische sehr empfindlich. Er verweist auf die in Sachen Wassertemperatur und Frischwasserzufuhr heiklen Forellen. Seien Forellen zum Beispiel Temperaturen von 15 Grad gewöhnt und setze man sie dann in einen Weiher mit 16 Grad und mehr, dann »verweigern sie bald die Nahrungsaufnahme und fressen gar nichts mehr«, weiß der Fachmann. Auch ihn interessiert übrigens natürlich die Ursache für den Fall bei Rupertsdorf. Ina Berwanger

Artikel vom 23.08.2011
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