Hospizkreis Ottobrunn sucht dringend neue Helfer

Ottobrunn · Bis zum Schluss

Freuen sich auf neue Helfer: Brigitte Schmitt-Hausser, Barbara Mallmann und Sabine Weidenthaler (v. l.) vom Hospizkreis.	Foto: hol

Freuen sich auf neue Helfer: Brigitte Schmitt-Hausser, Barbara Mallmann und Sabine Weidenthaler (v. l.) vom Hospizkreis. Foto: hol

Ottobrunn · Er hilft Menschen, bis zum Ende in Würde zu leben – der Hospizkreis Ottobrunn. Im zehnten Jahr seines Bestehens ist der Beistand des ambulanten Hospiz- und Palliativdienstes gefragter denn je. Daher sucht er Menschen, die andere auf ihrem letzten Weg begleiten möchten:

Im Hospizbegleiter-Seminar ab Freitag, 16. September, sind noch Plätze frei. »Wir haben im Moment rund 70 Begleitungen parallel laufen«, sagt Barbara Mallmann. Das hieße, dass die 68 aktiven Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen dringend Unterstützung bräuchten. Weit über 700 Menschen haben sie bislang in ihrer letzten Lebensphase beigestanden. Um bis zu 30 Prozent jährlich ist die Zahl der Sterbebegleitungen bisher gestiegen, sie betrug allein 2010 genau 189 Patienten.

Mallmann und ihre Kollegin Brigitte Schmitt-Hausser, ebenfalls Einsatzleiterin und medizinisch pflegerische Palliative Care Fachkaft, bilden Interessierte im Hause für diese anspruchsvolle Aufgabe aus. Die erfahrenen Fachfrauen haben dafür einen guten Grund. Im persönlichen Umgang mit den potenziellen Begleitern lernen sie diese weit besser kennen, als dies über das erste Gespräch möglich wäre. Das ist für die späteren Einsätze sehr wichtig. Denn Begleiter und zu Begleitender sollen im beiderseitigen Interesse möglichst gut harmonieren und zusammenpassen.

Wie aber wissen Interessierte, ob die herausfordernde Aufgabe der Hospizbegleitung überhaupt zu ihnen passt? »Wir führen mit jedem, der an der Mitarbeit und dem Seminar interessiert ist, nach Voranmeldung unter der Telefonnummer 66 55 76 70 ein persönliches Gespräch«, erklärt Mallmann. Dies sei die Voraussetzung zur Teilnahme an dem Seminar.

In dessen Verlauf und nach seinem Abschluss würde dann gemeinsam nach der Einsatzfähigkeit geschaut. Denn die Annäherung an die Themen Sterben und Tod ist so elementar wichtig wie differenziert. Jeder Mensch bringt seine höchstpersönlichen Erfahrungen und Sichtweisen dazu in das dem Standard des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes entsprechende Seminar mit. Die Inhalte reichen von den Sterbephasen über den Umgang mit Sterbenden und ihren Angehörigen bis zu den Ritualen in der Hospizarbeit. Die Abschlussreflexion ist von wesentlicher Bedeutung, auch und vor allem für die künftigen Hospizbegleiter. Ihnen stehen Mallmann und Schmitt-Hauser sowie ihre neue Kollegin ­Sabine Meinders auch während ihrer Einsätze zur Seite, die Teilnahme an einer regelmäßigen Supervision ist zudem Pflicht.

Doch so vielseitig und fordernd die Hospizbegleitung auch ist, so viel gibt sie auch den Helfern. »Unsere Jüngste ist 30, die Älteste ist 80 Jahre alt«, sagt Barbara Mallmann. Sie beobachtet nicht nur, dass sich immer mehr Männer für diesen letzten Dienst am Nächsten interessieren. »Es kommen auch immer mehr jüngere Menschen«, freut sie sich. »Sie sagen sinngemäß oft, in der Arbeit stehe ich zwar meinen Mann, werde aber emotional nicht satt«, so Mallmann. Im Berufsalltag seien eben andere Werte als in der Hospizarbeit gefragt. Neben »der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Verlust« sollten Interessenten »soziale Kompetenz« mitbringen, wünschen sich die Einsatzleiterinnen. Weitere Informationen gibt es auch im Internetauftritt des Vereins unter www.hospizkreis-ottobrunn.de. Ka

Artikel vom 22.08.2011
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