Vandalen beschädigen Fernrohre im Olympiapark

Olympiapark · Zerstörte Weitsicht am Berg

Die Fernrohre im Olympiapark werden immer wieder mutwillig beschädigt.  	Foto: Privat

Die Fernrohre im Olympiapark werden immer wieder mutwillig beschädigt. Foto: Privat

Olympiapark · Zwei Fernrohre am Olympiaberg werden immer wieder mutwillig zerstört. Betreiber Bernhard R. ist aufgrund des Vandalismus »sehr enttäuscht und traurig«.

Seit rund 40 Jahren stehen die beiden Geräte bereits auf dem Olympiaberg, um einen nahen Blick auf die Umgebung des Parks zu geben.

Fernrohre vom Vater geerbt

Bernhard R. hat die Weitsichtgläser von seinem Vater geerbt, der sie zu den Olympischen Sommerspielen 1972 im Park aufstellen durfte. Seit 1989 kümmert sich Bernhard R. nun um die Geräte. Und immer wieder sind die Fernrohre in den vergangenen vier Jahrzehnten beschädigt worden. »Von Beschmierungen der Geräte über das Verstopfen der Münzeinwurfschlitze bis hin zu mutwilliger Totalzerstörung war alles dabei«, sagt der Betreiber. Seit 2010 häufte sich der Vandalismus sogar noch. So haben im vergangenen Frühherbst ´Unbekannte das teure Okular eines Fernrohrs herausge-schnitten und mitgenommen.

»Hier müssen Profis mit Spezialwerkzeugen am Werk gewesen sein, anders wäre dies gar nicht möglich« sagt R.. Außerdem sei erst kürzlich eine Plexiglasscheibe eingeschlagen und das innere Drehwerk mit Sand und Kies blockiert worden. Das Uhrwerk eines Gerätes ist laut dem Betreiber mit Unrat wie Papier und Eisstielen verstopft worden, sodass niemand mehr durchschauen konnte. R. lebt auf dem Land außerhalb von München und kann daher nicht regelmäßig bei den Fernrohren nach dem Rechten schauen. »Das lohnt sich nicht.«

Schwierig, die Täter zu schnappen

Außerdem kämen der oder die Täter nicht am helllichten Tag, wenn der Berg voller Leute ist, sondern abends oder in der Nacht. »Die Polizei hat dadurch kaum eine Chance, die Vandalen auf frischer Tat zu ertappen, denn eine Videoüberwachung gibt es dort oben leider bislang noch nicht«, sagt R. Für die Polizei ist es tatsächlich nicht leicht, die Täter dingfest zu machen. Denn laut Walter Roß von der Polizeiinspektion 43, die für den Olympiapark zuständig ist, gibt es keine Hinweise auf »regelmäßigen Vandalismus«. Außerdem sei der von Bernhard R. angegebene Tatzeitraum »sehr lang«. Das erschwere es zusätzlich, die Täter zu schnappen.

Die meisten Reparaturkosten muss Bernhard R. aus eigener Tasche zahlen. Seine Versicherung decke nur ganz wenig davon ab, sagt er. Aufgrund der Zerstörungen musste der Betreiber nun eines der beiden Fernrohre abbauen und zum Reparieren bringen. Und das ist jetzt in der Hauptsaison ein ungünstiger Zeitpunkt. »Diese Einnahmen kann ich für heuer abschreiben, die teuren Reparaturkosten bleiben mir aber.« R. denkt sogar darüber nach, die Geräte vielleicht nie wieder aufzustellen. »Das täte mir im Herzen weh. Schließlich habe ich sie von meinem Vater geerbt.«

Artikel vom 19.08.2011
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