Fünf-Tore-Gala in der Lausitz

Blickt nach oben: Löwencoach Reiner Maurer. Foto: A. Wild

München · Der TSV 1860 feierte im dritten Saisonspiel seinen zweiten Sieg. Und was für einen. Mit 5:0 Toren schossen die Löwen Energie Cottbus vor 11.220 Zuschauern regelrecht aus dem Stadion. Höher haben die Löwen Auswärts in der 2. Bundesliga noch nie gewonnen.

Dass so etwas gegen die als heimstark geltenden Cottbusser gelingen würde, dürfte vor dem Spiel im Stadion der Freundschaft selbst der kühnste Optimist nicht geglaubt haben.

Stefan Aigner (2. Min.), Kevin Volland (23. Min.) und Daniel Halfar (32. Min) machten schon im ersten Durchgang zeitig klar, wer hier den Platz als Sieger verlassen würde. Zudem spielten die in allen Belangen überlegenen Giesinger ab der 7. Minute in Überzahl. Nach einer textilen Notbremse gegen den enteilten Benjamin Lauth zeigte Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart Verteidiger Konstantin Engel die Rote Karte. Das Eigentor von Uwe Hünemeier in der 40. Minute zum 0:4 Pausenstand war symptomatisch für die demoralisierte Vorstellung der Lausitzer an diesem Tag.

Einen skurrilen Auftritt bot Energie-Präsident Ulrich Lepsch vor TV-Kameras in der Halbzeitpause, als er weit ab von jeder Selbstkritik mit markigen Worten Referee Schmidt für das klägliche Spiel seiner Mannschaft verantwortlich machte. Eine Ansicht, die Lepsch an diesem Tag exklusiv hatte.

In der zweiten Halbzeit legte bei hochsommerlichen Temperaturen 1860-Kapitän Lauth (72. Min.) zum 0:5 Endstand nach. Zwar kam Energie Cottbus nach dem Seitenwechsel etwas besser ins Spiel, die Löwen konnten ihren Torvorsprung aber problemlos über die Zeit schaukeln. Ex-1860-Spieler Alexander Ludwig saß bei den Lausitzern 90 Minuten lang auf der Bank. Mit drei Torvorbereitungen und einem Treffer war Benjamin Lauth Spieler des Tages. Löwen-Eigengewächs Sebastian Maier kam eine Viertelstunde vor dem Ende – für Stefan Aigner – zu seinem Zweitliga-Debüt.

Der TSV 1860 verbessert sich mit dem Sieg auf Rang 4, einen Punkt hinter Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Kommenden Sonntag, 13:30 Uhr, empfängt der TSV 1860 Erzgebirge Aue in der Fröttmaninger Arena. Können die Weiß-Blauen zu Hause nachlegen, steht dem Team von Trainer Reiner Maurer womöglich sogar der erfolgreichste Saisonstart der letzten Jahre ins Haus.

Artikel vom 09.08.2011
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