München · München mal anders entdecken

Kind mit einem Nachtsichtgerät im Zoo. Foto: Michael Nagy/Presseamt München

München · Ein Stromausfall mitten im Live-Konzert ist der Albtraum jeder Band. Haben Gitarre oder Bass keinen Saft mehr, ist die Stimmung getrübt. In der Glockenbachwerkstatt (Blumenstraße 7) wird es trotz gezogenem Stecker beim Konzert von Phil Vetter laut werden.

Für den notwendigen Strom sorgen die Fans. Mit einem umgebauten Fahrrad, das über Generatoren in einer Batterie Strom speichert, wird die Band semi-verstärkt spielen. Beim Konzert geht es um Musik, Fitness und den Einsatz für die Umwelt - einer von 50 Programmpunkten der „Nacht der Umwelt“, die am Freitag, 16. September, ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Die Anmeldung hat am 18. Juli begonnen. Die „Nacht der Umwelt“ wird vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in Kooperation mit dem Baureferat so- wie zahlreichen Vereinen, Institutionen und Unternehmen angeboten. Es ist die Umwelt, in der wir leben, die am Freitag, 16. September, in den Mittelpunkt gerückt wird. So fahren Tag für Tag Zehntausende in den Münchner S-Bahnen. Doch wie es in der S-Bahn-Werkstatt in Steinhausen aussieht, wie Graffiti beseitigt und S-Bahnen repariert werden, dürfte den Wenigsten bekannt sein. Bei zwei knapp zweistündigen Führungen wird die Werkhalle fürs Publikum geöffnet (Beginn um 18.40 und 19.40 Uhr). Den Bewegungsdrang von Chinchillas und die Nachtaktivität von Hamstern, zeigt der Tierschutzverein München e.V. bei „Im Kleintierhaus ist nachts was los“ von 19 bis 22 Uhr.

Nachtkobolde und Rumpelwichte be- gegnen Kindern und Erwachsenen am Abenteuerspielplatz des Hauses am Schuttberg e.V. (Belgradstraße 169, 19 bis 22 Uhr) bei Spielen und beim Beobachten von Tieren. In Münchens tiefste und verschlungenste Wege steigen diejenigen hinab, die einen Blick in die Kanalisation werfen möchten – das unterirdische System öffnet die Münchner Stadtentwässerung am Parkplatz Nordfriedhof gegenüber der Echinger Straße (halbstündige Führungen von 16 bis 19 Uhr). Tunnels sind meist öde Orte – doch beim freien Jodeln des Kulturforums München-West e.V. wird der Tunnel am Hermann-Hesse-Weg in eine klangvoll-lebendige Umwelt verwandelt (20 bis 21 Uhr, ohne Vorkenntnisse).

Mit Aktionen wie einer Führung durch die Betriebsstation des Richard-Strauss-Tunnels, den Münchner Zoo bei Nacht oder einem Dinner im Dun- keln hat sich die „Nacht der Umwelt“ einen festen Platz im städtischen Kalender gesichert. Rund 2.000 Besucherinnen und Besucher zählt die Münchner Aktion jedes Jahr. Es sind kleine, verborgene oder teilweise sonst für die Öffentlichkeit verschlossene Orte, die gezeigt werden.

Zum zehnjährigen Bestehen gibt es neben dem deutlich größeren Programm auch einige Neuerungen wie den Eröffnungsabend im Alten Rathaus (18 bis 20 Uhr), bei dem Ecco Meinecke mit einem Solokabarett „und wir kamen aus dem Wasser“ auftreten wird. Neu ist auch die Standortkarte im Internet, die einen schnellen Überblick gibt. Die Angebote sind mehrheitlich kostenlos, in Einzelfällen wird ein geringer Unkostenbeitrag fällig.

Für einige Veranstaltungen jedoch ist eine Anmeldung dringend erforderlich. Anmeldungen bei den beteiligten Firmen, Institutionen und Vereinen sowie beim RGU und Baureferat sind ab sofort bis Donnerstag, 15. September, möglich. Das Programm mit den Anmeldeinformationen ist ab sofort im Internet unter www.muenchen.de/nacht-der-umwelt abrufbar und liegt in der Stadtinformation im Rathaus aus. Und schauen Sie auch auf www.samstagsblatt.de: Dort gibt es aktuelle Themen und Termine.

Artikel vom 20.07.2011
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