Grafing · Keine Einigung – Michael Höck geht

Der EHC hatte Interesse an US-Stürmer Andy Contois, der wechselte aber nach Dänemark. Foto: smg

Grafing · Präsident Alexander Stolberg ist bei der Jahreshauptversammlung des EHC Klostersee nicht näher auf Personalentscheidungen eingegangen. Seiner Ansicht nach gibt es momentan andere Dinge zu erläutern und zu besprechen.

Nachdem keine Neuwahlen anstanden, die laut Satzung des Grafinger Eishockeyklubs im Zwei-Jahres-Rhythmus vorgeschrieben sind, dürfte sich der Andrang im Hotel »Kastenwirt« wahrscheinlich in Grenzen gehalten haben. Zumal das Hauptinteresse des Anhangs und der Vereinsmitglieder derzeit der Zusammenstellung des Oberligakaders 2010/11 gilt. Und da hatte Klubchef Stolberg zu Wochenbeginn einen weiteren Spielerabgang zu vermelden. »Wir konnten uns nicht auf einen neuen Vertrag einigen«, erklärte der Klosterseer Vorstand zur Demission von Verteidiger Michael Höck.

Der 25-jährige Abwehrspieler war zur vergangenen Saison von den Starbulls Rosenheim nach Grafing gekommen. Es war ein so genannter Last-Minute-Transfer gewesen. Mitte August, als die EHC-Truppe eigentlich bereits stand, hatte der Hauptsponsor MSC Kreuzfahrten sein finanzielles Engagement noch einmal aufgestockt und die Verpflichtung dadurch möglich gemacht.

Bekanntermaßen hat die Reederei ihr Engagement beim EHC Klostersee kürzlich beendet, ein neuer Hauptsponsor ist noch immer nicht gefunden. Diese Tatsache, so Stolberg, stehe natürlich in direktem Zusammenhang mit der nun vollzogenen Trennung vom aus Peißenberg stammenden Fachhochschul-Studenten Höck. »Es war uns nur möglich, ihm ein Angebot zu deutlich reduzierten Konditionen vorzulegen und das wollte er nicht annehmen.«

Hatte Höck nach seinem Wechsel zu den Rot-Weißen zunächst Anlaufschwierigkeiten gehabt und war auch hinter den Erwartungen zurück geblieben, gehörte der Verteidiger mit der Erfahrung aus etwa 200 Zweitliga-Spielen für den SC Riessersee, REV Bremerhaven, Weiden Blue Devils und Starbulls Rosenheim in den Playoffs trotz zwischenzeitlicher Verletzung zu den Aktivposten im Team um Kapitän Gert Acker. Diese entstandene Lücke gilt es für die Klosterseer Verantwortlichen nun mit geringen finanziellen Mitteln zu schließen.

Offene Baustellen hat man beim Eishockey-Drittligisten aus Grafing auch noch, was die Besetzung der beiden Kontingentstellen betrifft. Fest steht: Die neuen ausländischen Verstärkungen müssen sich an ihren beiden Vorgängern messen lassen. Und Jared Mudryk (wechselt zu den Selber Wölfen) war mit seinem Sturmpartner Braydon Cox (Ziel unbekannt) mit das Beste, was die Oberliga bundesweit zu bieten hatte.

Ein würdiger Nachfolger wäre sicher Andy Contois gewesen. Der 29-jährige US-Amerikaner war dem Vernehmen nach ein heißer Kandidat, entschied sich aber kürzlich für die Rodovre Mighty Bulls in der dänischen ersten Liga. Die Suche der Klosterseer geht damit weiter.

smg

Artikel vom 19.07.2011
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