Haflinger Sting Ray tritt bei »Top horse of the year« an

Vaterstetten · Ein Model mit Hufen

Corinna Kesslingers Haflinger Sting Ray steht gerne im Mittelpunkt. Gewinnt er das THOTY-Fotoshooting, kann er dieser Leidenschaft professionell frönen. 	 sf

Corinna Kesslingers Haflinger Sting Ray steht gerne im Mittelpunkt. Gewinnt er das THOTY-Fotoshooting, kann er dieser Leidenschaft professionell frönen. sf

Vaterstetten · Nach Sängern, Models und Supertalenten sucht Deutschland jetzt das schönste Pferd des Jahres 2011. Der Haflinger »Sting Ray« von Corinna Kesslinger aus Vaterstetten ist einer der Kandidaten für den Titel »Top horse of the year«, kurz THOTY.

Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und läuft im Rahmen der Initiative Vorreiter Deutschland. Jeder kann mit seinem Pferd teilnehmen, unabhängig von Alter oder Rasse. Vielmehr geht es um Ausstrahlung und Aussehen. Und »Blondie« Sting Ray hat hier die besten Chancen, davon ist Corinna Kesslinger überzeugt. »Er ist nicht nur ein ausgesprochen hübsches Pferd, er ist auch ein Clown und will immer im Mittelpunkt stehen«, sagt die 21-Jährige. »Wenn er zum Beispiel festgebunden wird, dann legt er ein Bein über den Strick und schaut ganz unglücklich. Die anderen Leute aus dem Stall rennen gleich zu ihm und befreien ihn, weil andere Pferde oft in Panik geraten, wenn sie sich im Strick verheddern. Das weiß er und macht es deswegen absichtlich«. Außerdem spielt Sting Ray zwei Instrumente: eine Art Xylophon, indem er mit der Lippe über die Gitterstäbe seiner Box fährt, und Klangschale, indem er mit der Zunge den Rand seines Troges entlang schleckt. Er kann »ja« und »nein« vormachen, sich verbeugen und »Hand geben«. Ein echtes Show-Pferd eben.

Dabei sei Sting Ray auch ein gutmütiges und absolut verlässliches Pferd, sagt die stolze Besitzerin, das auf Turnieren immer sein Bestes gebe. »Er ist ein Allrounder und genau deshalb soll er ›Horse of the year‹ werden«, sagt Corinna Kesslinger und schaut verliebt zu ihrem Haflinger hinüber, der in der Box steht und gegen die Wände tritt, so als wolle er sagen »Hallo, ich bin auch noch da, ich will mit euch quatschen«. Corinna wünscht sich den Preis auch, um sich damit bei ihrem Vater zu bedanken, der ihr Sting Ray im Dezember 2008 gekauft hat, quasi als Weihnachtsgeschenk. Es war eine richtige Love-Story. »Eigentlich wollte er mir ein großes, schickes Warmblut kaufen, mit dem er auch mal reiten kann«, erzählt Kesslinger. »Aber ich wollte lieber einen Haflinger, ein richtiges Freizeit-Pferd, mit dem man alles machen kann.« Sie suchte im Internet und dort erblickte sie Sting Ray auf einem Foto, der sie auf diese ihm ganz eigene, besondere Art anschaute, so dass sie sofort wusste: »Der ist es!« So fuhr die ganze Familie nach Augsburg. Die Besitzerin sei »total nett« gewesen, sagt die 21-Jährige. »Sie hat mir angeboten, ihn mal Probe zu reiten.« Kesslinger ging in den Stall, die Besitzerin holte die Trense. »Im Stall standen ganz viele Haflinger, einer schaute aus der Box, ich habe ihn gestreichelt, und als die Besitzerin kam, meinte sie ›Ach, du hast ihn ja schon gefunden‹.

Es war einfach Schicksal.« Der Vater ließ sich gerne überzeugen und mittlerweile sind alle begeistert vom neuen Familienmitglied. Selbst die Mutter, die Angst vor Pferden hat, füttert ihn gerne. Corinna fährt jeden Tag zu ihm nach Pliening, wo er in einer offenen Box mit viel Auslauf untergebracht ist. Noch hat sie Zeit dazu, denn sie studiert im vierten Semester Lehramt für Biologie und Chemie an der LMU München. »Aber ich hoffe, dass ich auch als Lehrerin Zeit für ihn haben werde«, sagt sie. Corinnas Freund Christian, den sie nach Sting Ray kennenlernte, wurde gleich beim ersten Rendezvous gewarnt: »Ich habe ein Pferd und wer mich mag, muss auch mein Pferd mögen!« Glücklicherweise war das kein Problem und mittlerweile nehmen die drei gerne gemeinsam und erfolgreich an Turnieren teil, wie etwa bei »Ride & Bike« in Salgen im Unterallgäu, wo sie den zweiten Platz belegten – Christian auf dem Fahrrad, Corinna auf ihrem Haflinger, beide verbunden durch ein Tetraband (Gummiband), um so miteinander verbunden einen Parcours zu bewältigen.

Um bei »Top horse of the year« ins Finale zu kommen, braucht Sting Ray jetzt viele Fans, die auf www.top-horse­-of-the-year.de für ihn stimmen. Für alle, die sich an der Online-Abstimmung beteiligen, gibt es verschiedene Preise zu gewinnen. Einfach kostenlos anmelden und dann in der Modelsuche Sting Ray eingeben. So gelangt man zu seiner Setcard, die Corinna Kesslinger erstellt hat. In jeder Kategorie »Schulpferd« oder »Privatpferd« kommen die besten drei Pferde ins Finale. Dieses findet beim internationalen Reitturnier »German Classics« am 21. Oktober in Hannover statt. Die Besitzer müssen ihre Pferde dort einer Jury präsentieren. Diese besteht aus Janne-Friederike Meyer, Springreiterin und aktuelle Mannschafts-Weltmeisterin, Matthias Alexander Rath, Dressurreiter und Mannschafts-Bronzemedaillengewinner bei den Weltmeisterschaften 2010, und Jennifer Hof, Gewinnerin der dritten Staffel bei »Germany’s next Topmodel«. Der Sieger gewinnt ein Fotoshooting mit seinem Pferd bei einem Starfotografen. Für Sting Ray sicherlich ein absoluter Traum: Endlich würde sich einmal alles nur um ihn drehen.

Sybille Föll

Artikel vom 20.07.2011
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