Kleingartenverein im Grünzug »im Gefilde« gegründet

Perlach · Grünes Königreich

Kleingartenvereinsvorstand Udo Zollner (re.) mit Giuseppe Puccio in ihrem grünen Königreich »Sommerfeld im Gefilde«. Foto: aha

Perlach · Kleingartenflächen sind im Münchner Osten heiß begehrt. Und es dürfte etwas länger als 17 Jahre her sein, als der damalige Oberbürgermeister Münchens Georg Kronawitter seine Vorstellung von einem Grünzug »im Gefilde« angedacht hatte.

So waren schließlich nach langer Zeit die Kleingartenparzellen im Grünzug parallel zur Arnold-Sommerfeld-Straße am 1. April 2009 im Handumdrehen vergeben. Udo Zollner, der mit seiner Frau Doris eine der größten Parzellen zugelost bekam, wurde zunächst »Obmann« der glücklichen Gartenpächter. Die Gründung eines Kleingartenvereins wurde ins Auge gefasst, da es für jede Gartenanlage einen Trägerverein geben muss. Am 13. April dieses Jahres war es soweit: Die Waldperlacher Kleingärtner haben den Verein »Sommerfeld im Gefilde« gegründet, offiziell »Kleingartenverein Südost 008 e.V.«. Zollner ist der erste Vorsitzende.

Zum Garteln kam Zollner über seine Frau. Was es heißt, erklärt er auf dem Freisitz seines schmucken Gartenhäuschens sitzend. »Mehr als 1.000 Arbeitsstunden braucht es etwa. Man muss ja alles selber machen, hier gibt‘s keine Maschinen«. So hat er mit seiner Frau über viele Wochen den Zaun ihres knapp 300 Quadratmeter großen Areals gezogen, die Wege und Beete angelegt, das Gartenhaus aufgebaut und Blumen und Gemüse gepflanzt. Bei ihm wie in der ganzen Anlage blühen die Lilien, Rosen und bald auch Sonnenblumen, ranken sich Tomaten oder Paprika die Gewächshausstecken hoch, sprießen Salat und Rote Beete aus dem Boden, steht hier und dort ein Obstbaum. Materialsäcke stehen ordentlich an der Wand der rund 15 Quadratmeter großen Gartenhäuschen. Der Sonnenkollektor auf dem Dach liefert Strom für Licht und Kühltasche. Hier grüßt ein Gartenzwerg, dort schwimmt eine Ente auf einem Teich. »Es ist ein Königreich«, sagt Zollner ebenso nachdenklich wie lächelnd.

Für den leidenschaftlichen Fotografen von Menschen bedeutet der Kleingarten »Farbe, frische Luft und Ruhe«, und einen wichtigen Tapetenwechsel zu seinem früheren Berufsalltag als Fluglotse. Die Warteliste für eine der 88 Parzellen von 198 bis 301 Quadratmeter Größe wird kurz gehalten, die Nachfrage ist aber sehr groß – möchten doch viele ein grünes Fleckchen haben. Allerdings »muss man schon gärtnerisch schwer engagiert sein«, betont Zollner. »Jeder, der nur nach einem eigenen Grillplatz für sich und seine Freunde Ausschau hält, ist bei uns falsch«.

In den zwei Jahren seit ihrer Einrichtung sind die Gärten in den drei Garteninseln sichtbar gewachsen, ebenso wie die Gemeinschaft, obwohl noch »jeder sehr mit seinem Garten beschäftigt ist«.

Angela Boschert

Artikel vom 21.07.2011
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