Zum Jubiläum erwartet das Michaeligymnasium auch Prominenz

Berg am Laim · Note: Vorbildlich!

Schulleiterin Loders freut sich auf die »MGM«- Jubiläumsfeier am kommenden Freitag in der  Muffathalle.	 Fotos: js

Schulleiterin Loders freut sich auf die »MGM«- Jubiläumsfeier am kommenden Freitag in der Muffathalle. Fotos: js

Berg am Laim · Am 15. Juli, feierte das Michaeligymnasium sein 40. Jubiläum. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich die Schule durch ihre Autorenlesungen, Theateraufführungen und Konzerte einen Namen gemacht.

Außerdem gilt das Gymnasium als Vorreiter beim Lernen mit neuen Medien und der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund. Geblieben sind jedoch auch die Probleme: Die Schulgeschichte ist geprägt von Raumnot. Ein Erweiterungsbau soll nun Abhilfe schaffen.

Für die Jubiläumsfeier hat sich prominenter Besuch angekündigt. Zu den Ehemaligen der Schule zählt nämlich auch der aus dem Tatort bekannte Fernseh-Kommissar Udo Wachtveitl. »Er will kommen«, verrät die Schulleiterin Angelika Loders. Doch auch bei den anderen Absolventen stößt der runde Geburtstag auf reges Interesse. Die 500 Karten für die Veranstaltung seien schon eine Woche im Voraus vergriffen gewesen, erhältlich seien nur noch Restplätze an der Abendkasse. Prominenz ist am Michaeligymnasium jedoch keine Seltenheit. »Lesungen haben bei uns eine lange Tradition«, sagt Loders. Schon 1982 war der bayerische Dichter Anton Neuhäusler, bekannt unter dem Pseudonym Franz Ringseis, zu Gast, 1995 besuchte der Kabarettist Dieter Hildebrandt die Schule, ein Jahr später folgte sein Kollege Gerhard Polt. Vor rund drei Jahren stellte die preisgekürte Schriftstellerin Juli Zeh ihren Roman »Spieltrieb« vor.

Allerdings sind die Schüler auch selbst künstlerisch aktiv, etwa in den Theatergruppen, die seit 1976 bestehen. Die Truppe der Oberstufe wurde 2008 sogar für die landes- und bundesweiten Theaterspiele ausgewählt. Bekannt ist das Gymnasium auch für seine Schulkonzerte. Anlässlich des Jubiläums werden die Schüler am 21. Juli ab 19 Uhr an der Musikhochschule in der Arcisstraße spielen. »Wir haben zwar keinen musischen Zweig, können bei unseren Konzerten aber sicher mit Schulen wie dem Pestalozzigymnasium mithalten«, glaubt Loders.

Früh in den Unterricht Einzug gehalten haben am Michaeligymnasium außerdem der Computer und das Internet. 1997 wurde an der Schule die erste Laptop-Klasse Deutschlands eingeführt. Aktuell bewirbt sich das Gymnasium als Referenzschule für Medienbildung. Als große Bereicherung bezeichnet Loders zudem die »interkulturelle Ausrichtung«. Seit 1987 wird das Wahlfach Arabisch angeboten, als 1992 neben dem Gebäude ein Asylbewerberheim eröffnete, gründeten Lehrer und Schüler kurzerhand eine »Arbeitsgemeinschaft Asyl«. Der Migrantenanteil sei in den vergangenen Jahren gestiegen und liege derzeit bei rund 20 Prozent, berichtet die Schulleiterin: »Schwierigkeiten haben wir damit aber nicht, es ist ein Vorteil.« Erst kürzlich habe ein deutsch-türkischer Märchenabend am Gymnasium stattgefunden, für die Verköstigung hätten die türkischen Eltern gesorgt: »Durch die Internationalität bei uns werden die Schüler schon einmal auf die globale Arbeitswelt vorbereitet.« Wer bereits als Kind Freundschaften mit ausländischen Mitschülern schließe, finde sich später leichter in anderen Kulturen zurecht.

Neben den »schönen Traditionslinien« gebe es jedoch auch »weniger gute«, räumt Loders ein. Bereits zwei Jahre nach der Eröffnung wurde es in der Schule zu eng, man behalf sich mit Noträumen und Wanderklassen. Das Problem des Platzmangels ist bis heute geblieben. Aufenthaltsräume müssten als Klassenzimmer genutzt werden, auch der Pausenhof sei für die rund 1.300 Schüler viel zu klein, klagt die Schulleiterin. Kürzlich haben jedoch die Arbeiten für den Erweiterungsbau begonnen, in dem 16 Klassen untergebracht werden sollen. Weiter wachsen dürfe die Schule jedoch nicht, mahnt Loders: »Bei mehr als 1.000 Schülern wird es schwer, die familiäre Atmosphäre aufrecht zu erhalten und sich um den einzelnen zu kümmern.« Trotz der hohen Schülerzahl sei das Klima an der Schule zwar gut, allerdings seien die vorhandenen Kapazitäten nun ausgeschöpft.

Julia Stark

Artikel vom 12.07.2011
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