Gründung einer Bürgerinitiative als erster Schritt zu mehr Ruhe

Dürrnhaar/Aying · Schluss mit Lärm und Feinstaubbelastung

Optimistisch und tatendurstig zeigten sich die Mitglieder der neuen Bürger­initiative Dürrnhaar bei ihrer Gründungsveranstaltung bei der Otto Pecher  (stehend) zum ersten Vorstand gewählt wurde. Foto: Pietsch

Optimistisch und tatendurstig zeigten sich die Mitglieder der neuen Bürger­initiative Dürrnhaar bei ihrer Gründungsveranstaltung bei der Otto Pecher (stehend) zum ersten Vorstand gewählt wurde. Foto: Pietsch

Dürrnhaar/Aying · Jetzt sind sie es endgültig leid: Staub, Lärm und Verkehr plagen schon seit Jahren die Anwohner des kleinen, mitten im Wald zwischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Aying gelegenen Weilers Dürrnhaar.

Schuld ist, neben der erheblichen Verkehrsbelastung durch die stark frequentierte Staatsstraße 2078, die direkt an die Wohnbebauung angrenzende Kiesgrube und Bauschuttdeponie. Die Verlängerung der Kiesabgrabungsgenehmigung bis 2037 durch den Freistaat Bayern sowie die drohende Verlegung des Kirchstockacher Kieswerkes nach Dürrnhaar haben jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht. Anfang Juli schlossen sich mehr als 25 Dürrnhaarer Familien zu einer Bürgerinitiative zur Erhaltung der Gesundheit, der Lebensqualität und dem Schutz der lokalen Umwelt zusammen.

Angesichts dessen, dass die Kiesgrube schon heute fast so groß ist wie die benachbarte Wohnsiedlung, scheint das auch dringend nötig. Im Luftbild zeigt sich die Kiesgrube wie eine riesige Wunde neben den grünen Gärten der Anwohner mit ihren Terrassen, Planschbecken und Liegestühlen. Vor allem die erhebliche Staubbelastung durch Grob- und Feinstaub und der Schwerlastverkehr machen den Dürrnhaarern zu schaffen. Grundstücke und Häuser erfahren einen deutlichen Wertverlust.

Ein Teil der Bürger hat sich deshalb in einer Klägergemeinschaft zur Klage gegen die neue Kiesabgrabungsgenehmigung zusammen geschlossen. Doch auch die die nicht selber klagen, wollen aktiv werden. Die Gründung der Bürgerinitiative ist da nur der erste Schritt. Das Ziel ist, sich endlich Gehör in der Gemeinde zu verschaffen, Einfluss zu nehmen auf die weitere Entwicklung ihres Ortsteiles. »Je breiter die Basis, desto mehr Möglichkeiten haben wir und desto mehr politische Relevanz bekommen unsere Wünsche«, wirbt Otto Pecher, der Initiator der Bürgerinitiative bei der Gründungsversammlung um Mitglieder und für die Werbung weiterer Mitglieder in Dürrnhaar und den Nachbargemeinden.

Gleich nach der Wahl des Vorstandes – bei der jeweils einstimmig Otto Pecher, Franz Fleck und Herbert Weigl als erster, zweiter und dritter Vorstand, sowie Christine Squarra als Kassiererin gewählt werden – planten die Mitglieder die ersten ­Aktionen. Mit einer Verkehrszählung wollen sie die starke Frequentierung der Ortsdurchfahrt dokumentieren, mit Hilfe eines Schallmessgerätes und einer Feinstaubmessung die Umweltbelastung belegen. Eine Sammlung von Fotos der von der Kiesgrube aufsteigenden Staubwolken, sowie älterer Dokumente über Beschwerden und Briefverkehr zum Thema soll den langen Kampf der Dürrnhaarer gegen die Abwertung ihrer Siedlung verdeutlichen. Auch eine Petition an den Bayerischen Landtag soll erwogen werden.

aba

Artikel vom 12.07.2011
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