Konzert des Ensemble Haar

Haar · Frische Waldpoesie

Haar · Am Sonntag, 17. Juli, um 20 Uhr gibt das Ensemble Haar im Haarer Bürgersaal, Kirchenplatz 1, ein Symphonie-Konzert mit Werken von Rossini, Richard Strauss und Brahms. Die Horn-Solistin ist Ursula Kepser, die Leitung hat Winfried Grabe. Die Abendkasse ist ab 19 Uhr geöffnet.

»Meines Erachtens erscheint dieses köstliche, jugendfrische, durchaus Waldpoesie und Romantik atmende Werk viel zu selten im Konzertsaale«, so schwärmte ein Kritiker vor einem Jahrhundert über die 1. Serenade des 25-jährigen Johannes Brahms. Der Komponist hatte das Werk 1858 zunächst als Nonett konzipiert, doch schon zwei Jahre später erklang es in Hannover erstmals in der heute bekannten Orchesterfassung. In ihrem heiteren Ausdruck erinnert die sechssätzige Serenade noch an ein Divertimento von Haydn oder Mozart, die Tonsprache lässt an den Brahms-Förderer Schumann denken, doch in der höchst kunstvollen Arbeit und der ideenreichen Orchesterbehandlung ist bereits der große Symphoniker zu hören. Mit diesem wunderbaren Werk tritt der junge Brahms selbstbewusst in die Welt der deutschen Symphonik des 19. Jahrhunderts ein und macht sich daran, das Erbe Beethovens anzutreten.

Auch das 1. Hornkonzert in Es-Dur von Richard Strauss ist das Werk eines jungen Mannes, eines 18-Jährigen! Gleichwohl zeigt sich hier bereits ein Meister, der seine eigene Sprache gefunden hat. Das ganz aus der lyrischen Melodie lebende Werk gilt als Verneigung vor dem Vater, der als Hornist im renommierten Münchner Hofopernorchester einen glänzenden Ruf genoss. Bewundernswert ist unter anderem die enorme Sicherheit des Komponisten in der Orchestrierung und im souveränen Umgang mit der dreisätzigen Form.

Als Solistin konnte das Ensemble Haar die Münchner Hornistin Ursula Kepser gewinnen. Nach dem Studium bei der legendären Marie-Luise Neunecker wurde sie bereits als 22-Jährige an das Radio-Sinfonieorchester Frankfurt engagiert, ehe sie 1996 Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wurde. Auch als Kammermusikerin, z. B. mit dem Linos-Ensemble erwarb sich Kepser einen glänzenden Ruf im In- und Ausland.

Der Abend beginnt mit der Ouvertüre zu Gioacchino Rossinis Oper »Die Italienerin in Algier«. Auch zwei Jahrhunderte nach seiner Entstehung hat das Werk nichts von seiner Frische und Lebensfreude eingebüßt. In seinem jugendlichen Überschwang, seiner Lust an der Virtuosität und am heiteren Einfall eignet es sich hervorragend als Einleitung zu einem Konzert mit Jugendwerken des 19. Jahrhunderts. Schon in früheren Symphoniekonzerten hatten Winfried Grabe und seine Haarer Musiker bewiesen, dass sie für die mitreißende Musik Rossinis neben der technischen und stilistischen Kompetenz auch die nötige Spiellaune mitbringen. Verstärkt wird das Ensemble Haar auch heuer durch Bläser der weltberühmten Münchner Berufsorchester.

Artikel vom 09.07.2011
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