SV Dornach erwartet 2.000 Nachwuchs-Sportler

Dornach · Fußball-Festival

160 Mannschaften werden am Wochenende antreten: von den Bambini bis zu den fast volljährigen A-Junioren. Es kommt zu 538 Begegnungen! 	Foto: SV Dornach

160 Mannschaften werden am Wochenende antreten: von den Bambini bis zu den fast volljährigen A-Junioren. Es kommt zu 538 Begegnungen! Foto: SV Dornach

Dornach · Die Fußballjugend aus ganz Südbayern und darüber hinaus trifft sich an diesem Wochenende im kleinen Aschheimer Ortsteil Dornach. Der dortige SV veranstaltet zum zehnten Mal ein internationales Turnier mit der unglaublichen Anzahl von 160 Mannschaften und über 2.000 jungen Sportlern –

von den Bambini im ABC-Schützen-Alter bis zu den fast volljährigen A-Junioren. Mehr als 5.000 Gäste werden zu dem wohl einmaligen Sportfest erwartet. Auftakt auf der Anlage am Feldkirchner Weg 50 ist am Freitag, 8. Juli, um 17 Uhr mit den sechs- und siebenjährigen Fußball-Zwergen. Der Organisator, Jugendleiter Frank Höreth, sieht dem Großereignis trotz des riesigen Aufgebots ganz entspannt entgegen.

»Wir wollen unsere Jugendlichen mit Mannschaften zusammenbringen, auf die sie sonst nie treffen würden«, sagt er zur Begründung für das große Fußball-Festival. Dazu gehören neben Clubs aus ganz Süddeutschland sowie erstmals aus Baden-Württemberg auch junge Österreicher und Spieler aus der tschechischen Partnergemeinde Jedovnice. Die Veranstaltung, die von seinem Vorgänger Edgar Schissler initiiert wurde, sei mittlerweile so renommiert, dass noch weit mehr Mannschaften anklopfen würden. Von Schissler hat er den siebenköpfigen harten Kern an Mitstreitern übernommen, die sich um das ganze Drumherum kümmern. Schließlich müssen nicht nur die 538 sportlichen Begegnungen auf den Rasenspielfeldern wie am Schnürchen laufen – teilweise spielen bis zu 36 Mannschaften gleichzeitig. Die Akteure, Betreuer, Trainer, Mamas und Papas und weitere begleitenden Familienangehörige und Freunde wollen verpflegt, unterhalten und bei Bedarf umsorgt sein. Deshalb ist an diesem Wochenende beinahe der ganze SV Dornach mit seinen 650 Mitgliedern auf den Beinen. »Der Vorstand persönlich hilft bei Bedarf im Kassenhäuschen aus«, so Höreth. »Das ist eine tolle Veranstaltung für den gesamten Verein.«

Eine ganze Armada von Schiedsrichtern sorgt für den fairen Ablauf der Begegnungen – bei den Kleinen pfeifen außerdem Jugendspieler, bei den Größeren Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft. Insgesamt werden 13 Siegerteams ermittelt, darunter zwei weibliche, und gleich nach dem Ende ihrer jeweiligen Begegnungen geehrt. Dabei bekommt jede erfolgreiche Elf einen Pokal, jedes Kind darf mit einer Erinnerungsmedaille nach Hause gehen. Der Jugendleiter erwartet, dass von den 18 heimischen Teams höchstens drei bei diesem Turnier ganz oben auf dem Treppchen stehen werden. »Wir sind gute Gastgeber und stellen den eigenen sportlichen Erfolg hinten an.« Außerdem sei man ein Breitensportverein, der vor allem Spaß am Fußballspielen vermitteln wolle.

Zwischen und nach den Wettkämpfen steht das leibliche Wohl im Mittelpunkt. Die Zelte dafür werden am Donnerstagabend aufgebaut, wobei das größte, mit 30 mal 12 Metern ein ausgewachsenes Bierzelt, als Umkleide für die Sportler zur Verfügung steht. Für Speis’ und Trank sorgt der Verein selbst. Die Mitglieder stehen am Grill oder am Zapfhahn des Bierwagens. Am Samstagabend gibt es als Spezialität Steckerlfisch, am Sonntag ist ein Hendlbrater am Werk. Abgerechnet wird zu zivilen Preisen. Man hofft auf gesunden Appetit und guten Durst der Gäste. Weil der ganze Verein ehrenamtlich mit anpackt, bleibt finanziell einiges hängen. Dazu trägt auch das 80-seitige gelbe Programmheft bei, das von vielen örtlichen Firmen unterstützt wurde. Es wurde in einer Auflage von 5.500 Exemplaren gedruckt. »Mit dem Erlös des Turniers bestreiten wir einen Großteil unserer Jugendarbeit«, sagt der Abteilungsleiter. Damit könne man sich einiges leisten, was sonst nicht drin sei, beispielsweise ein mehrtägiges Trainingslager oder die Weihnachtsfeier.

Beinahe ein Jahr dauerten die Vorbereitungen für das Großereignis. »Wir sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß, was er zu tun hat.« Zuerst müssen die genauen Ablaufpläne festgelegt und die Einladungsschreiben an die Vereine gemailt werden. Dann steht die Reservierung der Zelte, des Bierwagens, des Geschirrmobils der Gemeinde und einiger Zimmer in den preiswerteren Hotels der Umgebung auf der Aufgabenliste. Nicht immer von Erfolg gekrönt ist die Vorsprache bei Petrus mit der Fürbitte um gutes Wetter. »Vor drei Jahren standen wir bis zum Hals im Wasser, im vergangenen Jahr flüchtete bei über 30 Grad Hitze alles in den Schatten«, erinnert sich der hauptberufliche Architekt.

Ob’s regnet oder die Juli-Sonne scheint, alle »Dorner« ziehen an diesem Wochenende an einem Strang: die Bauern, die den Grund für die Parkplätze zur Verfügung stellen, die Feuerwehrler beim Einweisen der Fahrzeuge, die Mitarbeiter vom Bauhof, die unter anderem für die Toilettenhäuschen und den Strom sorgen, der Sanitätsdienst beim Verarzten von Blessuren, und viele helfende Hände der Sportler-Eltern. Organisator Höreth jedenfalls zögert keine Sekunde bei der Frage, ob es auch 2012 wieder ein solches Jugendfußballturnier in Dornach geben wird: »Das ist doch sonnenklar!«

Claudia Schmohl

Artikel vom 05.07.2011
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