Vortrag über russische Kriegsgefangene im Unionsbräu

Haidhausen · Opfer zweier Diktaturen

Haidhausen · Am 22. Juni jährt sich der Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion zum 70. Mal. Die Bayerische Ostgesellschaft lädt aus diesem Anlass zu einem Vortrag ein: »22. Juni 1941 bis 22. Juni 2011. 70 Jahre Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion.

Zum Gedenken des 70. Jahrestags ein Blick auf eine besondere Opfergruppe: die sowjetischen Kriegsgefangenen«. Der russische Wissenschaftler Professor Pavel Polian hat zum Thema der russischen Kriegsgefangenen geforscht und publiziert; er wird einen Vortrag über diese besondere Opfergruppe halten: am Mittwoch, 29. Juni, 19 Uhr im Unionsbräu, Einsteinstraße 42. Der Eintritt ist frei. Etwa 3,3 Millionen russische Kriegsgefangene starben in deutscher Gefangenschaft, nicht nur unter unmenschlichen Bedingungen als Zwangsarbeiter, sondern auch als Versuchspersonen für den Einsatz von Cyklon B. Russische Kriegsgefangene jüdischer Abstammung wurden bei Gefangennahme standrechtlich erschossen.

Etwa 1,8 Millionen wurden repatriiert. Sie wurden sehr gründlich filtriert. Ins Gulag kamen allerdings nur sechs bis acht Prozent, die anderen wurden in Arbeitsbataillone oder die Rote Armee mobilisiert, der Rest nach Hause entlassen. Dort allerdings wurden sie jahrzehntelang diskriminiert. Erst mit der Perestroika begann ein Sinneswandel, für die meisten allerdings zu spät. Pavel Polian belegt seinen Vortrag mit Zahlen und Fakten und erinnert an eine Opfergruppe, die in Deutschland kaum die nötige Würdigung erfährt.

Artikel vom 20.06.2011
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