Weltbekannte Jazz-Formation zu Gast

Ottobrunn · Ottobrunner Konzerte: European Jazz Quintet

Ottobrunn · Am Jazzhimmel ist so mancher Star, kaum aufgegangen, schnell wieder verglüht. Doch es gibt auch Sterne, die weithin strahlen und die – vor allem – bleiben. Zum Beispiel das European Jazz Quintet. Das fünfköpfige Ensemble, das in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen feiert, zählt zu den wichtigsten Jazz-Formationen weltweit.

Es ist auf allen bedeutenden Festivals zu Gast. Am Donnerstag, den 7. Juli sind die Ausnahmemusiker Alan Skidmore (Saxophon), Gerd Dudek (Saxophon), Rob van den Broek (Klavier), Ali Haurand (Bass) und Clark Tracey um 20.00 Uhr im Wolf-Ferrari-Haus zu erleben. Als exklusives Special stellen sich die Musiker im Anschluss an das Konzert im persönlichen Gespräch den Fragen des Publikums. Das Jazz-Highlight findet im Rahmen der Ottobrunner Konzerte (Motto: »Classical and Beyond«) statt. Mit der Verpflichtung der legendären Jazz-Veteranen unterstreichen deren künstlerische Leiter, die Brüder Cornelius Claudio und Johannes Tonio Kreusch, den hohen Anspruch der im Jahr 2008 ins Leben gerufenen Konzertreihe, die mittlerweile weit über die Grenzen Ottobrunns und sogar des Landkreises München hinaus strahlt.

Die Musik des kooperativ geführten European Jazz Quintet bewegt sich zwischen den Polen Tradition und Erneuerung; sie ist geprägt von dem Bestreben, über die Wertschätzung der Jazzhistorie zu einem eigenen und aktuellen Ausdruck zu gelangen. So verbinden sich traditionelle US-Jazz-Einflüsse mit melodischen und harmonischen Musikelementen europäischer Herkunft. Eine Mischung, die zu einer eigenständigen Identität, Euro-Jazz genannt, gefunden hat. Gemeint ist damit nicht die »verjazzende« Stilisierung europäischer Musik. Euro-Jazz ist vielmehr Ausdruck einer Entwicklung, durch die mit dem Jazz die Improvisation in die musikalische Landschaft Europas zurückkam. Keine andere Formation verkörpert diese eigenständige europäische Jazzentwicklung so sehr wie das European Jazz Quintet.

Die Musiker im Kurzporträt

Alan Skidmore, geboren 1942 in London, studierte am Londoner Konservatorium und spielte mit Blues-Größen wie John Mayall, Alexis Korner, Georgie Fame, Stan Tracey (mit dessen Sohn er nun im European Jazz Quintet wieder zusammentrifft) zusammen. Er war auch Mitglied der von dem Südafrikaner Chris McGregor gegründeten gemischtrassigen, frei improvisierenden Jazz-Big-Band »Brotherhood of Breath«.

Gerd Dudek, geboren 1938 in Groß Döbern (heute Polen), war unter anderem Mitglied bei den »German All Stars« unter der Leitung des Jazz-Posaunisten Albert Mangelsdorff. Ali Haurand, geboren 1943 in Viersen, ist »der Stille«. Seit vielen Jahren bildet das von ihm gegründete und in immer wieder neuen Besetzungsvarianten präsentierte größere »European Jazz Ensemble« eine Art kreatives Sammelbecken, eine Drehscheibe und ein vitales Kommunikationszentrum für europäische Jazzmusiker.

Pianist Rob van den Broeck, wurde 1940 in Hilversum (Niederlande) geboren, spielte nach dem Studium unter anderem mit Joe Farell, Dexter Gordon, Billy Higgins, Clint Houston, Louis Hayes & B. Webster. Seit Jahren unterrichtet er an der Hochschule der Künste in Arnheim (Niederlande) das Hauptfach Klavier. Er ist auch als Maler durch einige Ausstellungen hervorgetreten.

Clark Tracey, der am Schlagzeug für den kürzlich verstorbenen Tony Levin eingesprungen ist, wurde 1961 in London geboren. Als Sohn von Stan Tracey, einem der führenden britischen Pianisten in den 50er- und 60er-Jahren, spielte er schon früh Klavier und Vibraphon. 1981 gründete er seine erste Gruppe mit Django Bates und Iain Ballamy. Schon dreimal wurde Clark Tracey beim britischen Jazz Award in der Kategorie »Best Drums« ausgezeichnet.

Karten für das Konzert können unter Tel. 608 08-302 oder E-Mail: wfh@ottobrunn.de.de bestellt werden. Preis: 29,– Euro zzgl. VVG. MO

Artikel vom 14.06.2011
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