Heuer noch kein Aufstieg des SV Heimstetten II in die Kreisliga

Heimstetten · Chance verpasst

Die Heimstettner sahen mehrfach den Karton von Schiedsrichter Biernath, und mit Gelb war für David Geiger noch nicht Schluss. Er musste später mit Gelbrot vom Platz. Es war einfach nicht der Tag der Heimstettner.	Foto: or-pressedienst

Die Heimstettner sahen mehrfach den Karton von Schiedsrichter Biernath, und mit Gelb war für David Geiger noch nicht Schluss. Er musste später mit Gelbrot vom Platz. Es war einfach nicht der Tag der Heimstettner. Foto: or-pressedienst

Heimstetten · An der allerletzten Hürde scheiterte die U 23 des SV Heimstetten. Nachdem die Mannschaft von Trainer Antonio de Spirito das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga noch mit 4:2 gegen den TSV Trudering gewonnen hatte, verlor sie die alles entscheidende Partie gegen die SpVgg 1906 Haidhausen mit 0:1.

Dennoch habe man »das Saisonziel erreicht«, unterstreicht de Spirito, die Enttäuschung sei zwar groß, aber »nur eine Momentaufnahme«. Spielerisch habe man den Gegner dominiert, doch habe es »nach vorne gefehlt«. In der Tat wusste seine Elf durchaus zu gefallen, die beste Torgelegenheit gab es jedoch erst in der Nachspielzeit, als nur der Pfosten den Ausgleichstreffer verhinderte.

De Spirito bemängelte »einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen«, die Schuld aber könne man dem Unparteiischen »nicht geben, das haben wir schon selber verbockt«, obwohl man eigentlich »gar nicht so schlecht gespielt« habe. »Seit vier Jahren«, so der ehemalige Jugend-Trainer des TSV 1860, habe die U 23 des SV Heimstetten »auf diesen Tag gewartet«. Nun soll eben in der nächsten Saison ein neuer Anlauf genommen werden, mit de Spirito von Beginn an in verantwortlicher Position. In der abgelaufenen Runde hatte er erst im Winter das Amt übernommen, seine Mannschaft seither souverän auf den zweiten Rang hinter dem ungefährdeten Meister ATSV Kirchseeon und anschließend erfolgreich durch die erste Relegationspartie geführt. Doch an der letzten Hürde war Schluss. Dennoch sei man »weit gekommen«, erklärt der Übungsleiter, das Ziel laute nun »der direkte Aufstieg im nächsten Jahr«.

Trainer de Spirito sieht die Mannschaft auf einem guten Weg

Dafür stünde ihm eine »gute, junge Truppe« zur Verfügung, die in der kommenden Runde mit vier bis fünf A-Jugendspielern sowie zwei, drei externen Verpflichtungen ergänzt wird. Selbst die Kreisliga wäre nach de Spiritos Dafürhalten für einen Bayernligisten, den der Verein mit der Ersten Mannschaft ja stelle, eigentlich zu wenig. Doch eine langfristige Zielsetzung sei schwierig, da »der Fußball ab der Bezirksoberliga richtig Geld kostet«. Realistisch wäre daher auf Sicht die Bezirksliga. Es stelle sich prinzipiell bei einem ambitionierten Verein immer die Frage: »Will ich mir eine zweite Mannschaft, die auch in der Landes-, oder Bezirksoberliga spielt, überhaupt leisten?«

Unabhängig davon befinde sich der SV Heimstetten jedoch »auf einem guten Weg«, glaubt de Spirito. Die erste Mannschaft konnte vor wenigen Wochen in einem dramatischen Saisonfinale als Aufsteiger die Bayernliga halten, die Reserve spielte immerhin bis zuletzt um den Aufstieg in die Kreisliga und mit Gründung der »Jugend-Förder-Gemeinschaft Helenental« wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit diesem Konzept soll die Rolle als »Macht im Münchner Osten« ausgebaut werden, hofft de Spirito. Zwar solle langfristig vor allem die Bayernliga-Mannschaft davon profitieren, doch auch die Reserve, so de Spirito, »soll jungen Spielern, die den Sprung nicht sofort schaffen, eine Heimat bieten«. Dabei war zunächst gar nicht geplant, dass er die Aufgabe als Reserve-Coach übernimmt. Nach zwölf Jahren als Jugendtrainer bei den Löwen war er vor zwei Jahren als sportlicher Leiter im Nachwuchsbereich beim SV Heimstetten angetreten, um »die Jugendarbeit nach vorne zu bringen«, wie er erläutert.

Zunächst als Trainer der U 15, nun als Coach der U 23, möchte der erfahrene Übungsleiter dafür sorgen, dass »wir irgendwann auch eigene Leute in die Bayernliga-Elf integrieren können«. Mit dem 21-jährigen Ali Kartal handelte sich aber just einer dieser hoffnungsvollen Jungspunde, der bereits über Bayernliga-Erfahrung verfügt, im entscheidenden Spiel einen Platzverweis ein. Nach einem Gerangel mit einem Gegenspieler schickte ihn der Unparteiische vorzeitig zum Duschen. Geknickt beteuerte er seine Unschuld. Bekannt für Fehlverhalten auf dem Platz ist er zudem nicht und eine die rote Karte rechtfertigende Handlung war nicht zu erkennen. Dennoch wird Trainer de Spirito bei solchen Vergehen in Zukunft noch genauer hinschauen, nennt er doch Disziplin und Motivation als seine primären Vorgaben. Da der SV Heimstetten sogar noch eine dritte Mannschaft in der B-Klasse gemeldet hat, verfügt man über einen großen Fundus.

Ein Problem jedoch ist die große Diskrepanz zwischen diesen drei Teams. Während die »Erste« an der Spitze des Amateurfußballs beheimatet ist, die »Zweite« um den Kreisliga-Aufstieg ringt, ist die »Dritte« nur eine Hobby-Mannschaft. So ist die Zielsetzung de Spiritos nur zu verständlich, wenigstens die U 23, die in der kommenden Saison nach seinen Vorstellungen gar mit einem Altersschnitt um die 20 auflaufen soll, in jene Sphären zu hieven, wo nach seinem Ermessen »der Fußball eigentlich erst anfängt«, sprich Bezirksliga. Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg, der mit dem Aufstieg in die Kreisliga in der kommenden Runde beginnen soll. mh

Artikel vom 14.06.2011
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