Projekt »LuKS« begeistert Kinder und Pädagogen gleichermaßen

Perlach · Erfolgreiches Projekt »Lernen vor Ort«

Kinder werden spielerisch zu kleinen Forschern und entdecken begeistert ihre Umwelt. 	Foto: Privat

Kinder werden spielerisch zu kleinen Forschern und entdecken begeistert ihre Umwelt. Foto: Privat

Perlach · Die Grundschule und der Integrationskindergarten an der Rennertstraße bewarben sich im November 2009 um die Projektteilnahme zu dem gemeinsamen längerfristigen Projekt »Übergangsmanagement mit einer Lernwerkstatt«, weil die Kooperation zwischen Kindergarten und Schule schon über viele Jahre sehr eng und sehr erfolgreich gepflegt wird.

Außerdem beteiligen sich weitere neun Grundschulen und Kindertageseinrichtungen an diesem TeamProjekt -Netzwerk, was einen regen Austausch der Erfahrungen ermöglicht. »Der Grundgedanke von Lernwerkstätten passt ausgezeichnet zu den Leitzielen unserer Schule, Kindern demokratisches Handeln zu ermöglichen und Verantwortung zu übertragen«, so Rektorin Michaela Bormann. Unser Werteerziehungsprojekt (Schulversammlungen, Tutorensystem, Klassensprecherkonferenzen, Klassenrat) wird durch das Projekt »LuKS« (Lernumgebungen für Kindergarten und Schule) – sehr sinnvoll ergänzt.«

Lernwerkstätten verstehen sich als Stätten selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Handelns in einer durch Wertschätzung und Empathie gekennzeichneten Lernatmosphäre. In Lernwerkstätten werden Kinder aufgefordert selbstbewusst und mit Zutrauen zu sich selbst eigene Lernwege zu gehen, eigene Stärken herauszufinden, mit anderen ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Fragen nachzugehen und Lernergebnisse zu dokumentieren und zu präsentieren. In einer Kinderumfrage im letzten Schuljahr thematisierten die Schüler u.a., dass sie sich Forscherecken und Labore in ihrem Schulhaus sehr gut vorstellen könnten. Nie wieder haben Kinder soviel Spaß an entdeckenden- forschenden Fragestellungen wie im Kindergarten- und Grundschulalter.

Werteerziehung in der Schule heißt auch über den Wert des Gelernten nachzudenken und zu sprechen. Dafür muss Zeit bleiben, denn Lernen heißt auch werten. Seit diesem Schuljahr gibt es an der Rennertschule eine Arbeitsgemeinschaft »Lernen vor Ort«, die Schüler aus der ersten Jahrgangsstufe gemeinsam mit Kindern aus dem Kindergarten besuchen. Darüber hinaus arbeitet einmal die Woche jeweils eine erste Klasse mit einer Kindergartengruppe gemeinsam in der Lernwerkstatt. Auch der Vorkurs Deutsch nimmt in größeren Abständen das Angebot wahr, in der Lernwerkstatt erstaunliche Sprachförderung zu betreiben.

Die Kinder arbeiten mit sehr großer Begeisterung in der Lernwerkstatt. Es gibt die Möglichkeit sich ganz frei für ein Material zu entscheiden. Mitunter sind auch von den Pädagogen Lernumgebungen vorbereitet zum Beispiel zum Thema »Brücken«, »Messen«, »Spiegeln« und vieles mehr. Die Kinder setzen die Themen ganz unterschiedlich um und kommen dabei auf sehr kreative Lösungen. »Für uns Pädagogen ist es eine große Freude zu beobachten, mit wie viel Tatendrang. Ein anderer besonders interessanter Aspekt hierbei ist, dass Kindern in der Lernwerkstatt ein Lernen gestattet wird, das sich an der Entwicklung und Maximierung der natürlichen Stärken eines Kindes orientiert«, so die Rektorin. »Meiner Meinung nach kommt es darauf an, die Stärken eines Menschen zu erkennen. Nur dann können wir aus den individuellen Ressourcen das Beste in uns hervorbringen und Schwächen durch Stärken kompensieren. Diese Sichtweise ist nicht mehr auf Fehler und Versagen fixiert«, so die Rektorin weiter.

Artikel vom 13.06.2011
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