Unterföhring stellt die Weichen für besonderes Kinderprojekt

Unterföhring · Unsere kleine Farm

Die Stützen des Projekts (v.li.): Bürgermeister Franz Schwarz, das Team des Kreisjugendrings München-Land mit Elisabeth Herold, Markus Gabler, Clara Dachs und Manuela Stöttner sowie Initiator Karl Klietsch und Vize-Gemeindechef Thomas Weingärtner. F.: ikb

Die Stützen des Projekts (v.li.): Bürgermeister Franz Schwarz, das Team des Kreisjugendrings München-Land mit Elisabeth Herold, Markus Gabler, Clara Dachs und Manuela Stöttner sowie Initiator Karl Klietsch und Vize-Gemeindechef Thomas Weingärtner. F.: ikb

Unterföhring · Die Konturen der Kinder- und Jugendfarm an der Jahnstraße im Anschluss an den erweiterten Sportpark zeichnen sich bereits ab, für die künftig dort lebenden Ziegen wurde bereits ein Hügel angelegt.

Und auch das pädagogische Konzept für diese im Landkreis einzigartige, von vier Pädagogen des Kreisjugendrings betreute Einrichtung – in der Stadt gibt es Farmen in Aubing und Ramersdorf – steht. Bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus wurde das Projekt vorgestellt und erläutert, alle Besucher und Beteiligten waren begeistert. Bis die Farm ganz fertig ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen, denn die Anlage soll Stück für Stück von den Mädchen und Buben in Eigeninitiative entwickelt und realisiert werden, wobei natürlich Erd- und Wegearbeiten, Betriebsgebäude oder Pferdestall von der Gemeinde umgesetzt werden. »Allerspätestens im Herbst«, so Initiator Karl Klietsch, »soll der erste Teil der Farm eröffnet werden.« Derweil laufen vor Ort viele vorbereitende Maßnahmen. Große Hoffnungen setzen die Verantwortlichen dabei auf die Mithilfe von Eltern und Ehrenamtlichen.

Die Idee, »mein Zündfunke«, zu dem Eldorado für Kinder und Tiere hatte Karl Klietsch, Vorsitzender des örtlichen Vereins »Mehr Spielraum für Kinder«, der bei einem Besuch in Freiburg eine Anlage mit Ziegen, Schafen und Hühnern zufällig entdeckt und schätzen gelernt hatte. Der Verein wurde eigens für den Farmplan im August 2009 gegründet. Jahre zogen ins Land, ehe in Unterföhring ein geeignetes kommunales Grundstück gefunden wurde. Klietsch blieb stets am Ball, die Vorstellung wurde schließlich im Gemeinderat erörtert. Im Februar beschlossen die Kommunalpolitiker die Satzung sowie den Bebauungsplan für das 6.000 Quadratmeter große Areal zwischen Tunnelweg und Freizeitstätte Fezi. Das Gelände wird von der Gemeinde, die auch alle Kosten trägt, zur Verfügung gestellt. Noch während der Vorplanungen wurden mit schweren Baumaschinen erste Geländemodellierungen durchgeführt, Leitungen verlegt, Wegearbeiten vorbereitet, der Boden zum Bau des Scheunengebäudes und des Reitplatzes präpariert – »es wird rundum mit Hochdruck gearbeitet«, konstatiert sichtlich zufrieden der »Vater des Projekts«, wie ihn Vize-Bürgermeister und Veranstaltungsmoderator Thomas Weingärtner bezeichnete.

Unterföhring · Die Konturen der Kinder- und Jugendfarm an der Jahnstraße im Anschluss an den erweiterten Sportpark zeichnen sich bereits ab, für die künftig dort lebenden Ziegen wurde bereits ein Hügel angelegt.

»Die Gemeinde schafft die Grundlagen, zieht sich dann aber zurück. Alles andere, vom Hasen- bis zum Hühnerstall, erfolgt in Eigenregie«, betonte Bürgermeister Franz Schwarz, demzufolge es bundesweit mehr als 500 derartige Farmen – »das ist keine alltägliche Sache« – gibt. Schwarz stellte auch die sogenannte Ausgleichsfläche vor – ein 90 mal elf Meter großes Areal mit Wechselkrötenbiotop entlang des Tunnelwegs »zur Abgrenzung der Farm, damit keine Spaziergänger die Tiere füttern können«, ein Schutzstreifen also, der »sich selbst entwickeln soll«.

Träger der Einrichtung ist der Kreisjugendring München-Land, der mit einem Vierer-Team – Sozialpädagoge Markus Gabler, Diplomförsterin Elisabeth Herold sowie mit den neu dazugekommenen Clara Dachs und Tierpflegerin Manuela Stöttner – die pädagogische Arbeit leistet. »Die Farm ist offen für alle, natürlich vorrangig für Unterföhringer Kinder – und kostenfrei«, erläuterte Gabler. Sonn- und feiertags soll geschlossen bleiben. Montag bis Freitag ist von 9 bis 15 Uhr Zutritt für örtliche Kindereinrichtungen, Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 13 bis 18 Uhr offener Betrieb geplant. Erreichbar ist das Team unter Tel. 0 89 /37 95 67 67 oder per E-Mail unter kontakt@farm-ufg.de.

So wie es aussieht, steht das Projekt von Anbeginn unter einem guten Stern. Bei einer Geländeerkundigung samt Vermessungen mit den Kindern fand ein Mädchen ein rostiges Hufeisen. Gabler strahlend: »Das montieren wir an den Eingang.« ikb

Artikel vom 07.06.2011
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