Weniger Bäume auf dem Friedhof

Unterhaching · Neupflanzungen

Unterhaching · Weil die Gemeinde Unterhaching die Verkehrssicherheit auf dem Friedhof am Oberweg nicht mehr gewährleisten konnte, hatte der Bau- und Umweltausschuss der Fällung von 25 kranken Robinien und 13 Birken zugestimmt.

Damit der waldartige Charakter des Friedhofes weiter erhalten bliebe, erarbeiteten die Mitarbeiter des Amtes jetzt ein Begrünungskonzept. Darin vorgesehen ist die Neupflanzung von insgesamt 14 Säuleneichen und schlanken Hainbuchen. Die Zahl löste unter den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses eine kontroverse Diskussion aus. »Warum können nicht wieder 38 Bäume wie zuvor gepflanzt werden – die hatten doch alle Platz?«, kritisierte Susanne Schweizer (Grüne).

Matthias Schöps, Gruppenleiter des Baubetriebshofes, zu den Hintergründen des Konzepts. Allein aufgrund der räumlichen Enge hätten sich einige sachliche Zwänge ergeben. So befänden sich beispielsweise Nischengräber in den Sektionen 4 und 6 des Friedhofes, der vormaligen Robinienallee. »In diesen Bereichen würde eine Nachpflanzung keinen Sinn machen, da zum einen zu wenig Platz durch die noch bestehende Vegetation vorhanden ist und zum anderen dann der Zugang zu den Nischengräbern erschwert werden würde«, erklärte Schöps.

Im südlichen Teil der Sektionen 5, 7, 18 und 20 seien hingegen Neupflanzungen möglich. Im Bereich 2 und 3 (vormals Birkenallee) wäre wiederum eine Nachpflanzung von Bäumen nur bedingt zu empfehlen. Auch hier seien nur Nischengräber, die nicht viel Bodenraum für eine Nachpflanzung zuließen. In der Nordostecke der Sektion 3 befänden sich zudem noch Kanalschächte und eine Wasserstelle, nur im südlichen Teil des Bereichs 2 wäre eine Nachpflanzung von zwei Gehölzen möglich. Deshalb wäre insgesamt die Nachpflanzung von insgesamt nur 14 Bäumen aus fachlicher Sicht zu vertreten.

»38 Bäume werden gefällt, 38 Neupflanzungen kann man nicht machen, weil einfach kein Platz ist«, bilanzierte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). Es handele sich um einen Friedhof und keinen weitläufigen Park. »Immer wenn ein Grab ausgehoben wurde, mussten Wurzeln gekappt werden«, gab Panzer zu bedenken. Dies habe auf lange Sicht die Bäume geschwächt. Franz Felzmann (CSU) folgte den Erklärungen, räumte jedoch ein: »Wenn man den alten Charakter des Friedhofs erhalten will, sind 14 neue Bäume wohl wenig, allerdings ist die Begründung für diese Maßnahme schlüssig«.

Wolfgang Panzer relativierte darauf, dass es sich ja dabei um eine gemeindliche Fläche handele, auf der auch später bei Bedarf immer noch mal ein Baum gepflanzt werden könne. Für Waltraud Rensch (SPD) hat der Friedhof nach wie vor ein waldartiges Flair, das auch mit den neuen Bäumen sicherlich bestehen bliebe.

Ohne Gegenstimme erhielt das Konzept des Bau- und Umweltamtes schließlich die Zustimmung des Gremiums. Bereits im Herbst werden die 14 Neupflanzungen vorgenommen. K. Kohnke

Artikel vom 07.06.2011
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