Haar · Zu wenig Naturindianer

Haar · Ob kirchliche Einrichtungen oder von Sozialträgern, ob Waldkindergarten oder Naturindianer Kids – die Verantwortlichen in der Gemeinde versuchen alles, um Eltern eine Betreuung ihrer Sprösslinge zu ermöglichen.

Doch nicht jedes Angebot kommt bei den Müttern und Vätern an. Für die gemeinnützige Unternehmergesellschaft Naturindianer Kids, eine spezielle Form eines Kinderhorts, gibt es »derzeit lediglich sechs konkrete Anmeldungen«, so Rathaus-Referatsleiterin Birgit Stoppelkamp in einer Vorlage für die Bürgervertreter. Dennoch springt die Kommune finanziell ein, deckt die Defizite. Die Hintergründe: Die Gesellschaft beabsichtigt, am Wieselweg einen Naturhort zu betreiben. Da der Bedarf an Hortplätzen trotz des Beschlusses im Kommunalparlament, den evangelischen Kinderhort an der Ferdinand-Kobell-Straße zu sanieren und um eine Gruppe für 25 Mädchen und Buben zu erweitern, nicht ausreicht, um alle Elternwünsche abzudecken, »wird die Schaffung zusätzlicher Hortplätze« von der Verwaltung begrüßt.

Ein Aktionstag an Pfingsten und Werbepräsenz sollen nunmehr dafür sorgen, dass die Naturindianer Kids bekannt werden und die Anmeldezahlen über das halbe Dutzend hinaus noch steigen. Kalkuliert, dass der Hort mit nur sechs Kindern betrieben wird, entsteht monatlich ein Defizit von 4.600 Euro. Deshalb hat sich die Gruppe bereits an die Kommune gewandt und beantragt, die roten Zahlen zu übernehmen. Sollte der Hortbetrieb im September zum Schuljahr 2011/12 starten, kämen auf die Gemeinde im laufenden Jahr rund 18.400 Euro Kosten zu, ab der Etatperiode 2012 wären es bis zu 55.200 Euro jährlich. Weiter fallen zusätzliche Aufwendungen von rund 8.000 Euro für die so genannte Erstausstattung an. Angesichts der prekären Situation in der Kinderbetreuung nickten die Bürgervertreter die alljährlichen Kostenübernahme »bis auf Weiteres« ab.

ikb

Artikel vom 01.06.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Haar (weitere Artikel)
Südost-Kurier (weitere Artikel)