Polizeidirektor Konrad klärt über Sicherheitslage auf

Perlach · Perlach ist sicherer geworden

In einem Jahr wurden 1146 Strafzettel von der Polizei verteilt. Foto: Polizei Bayern

In einem Jahr wurden 1146 Strafzettel von der Polizei verteilt. Foto: Polizei Bayern

München-Perlach · »Stellen Sie Verdächtiges fest, rufen Sie die Polizei. Uns ist es lieber, der Bürger hat sich geirrt, als eine versäumte Chance zur Verhütung einer Straftat oder zur Festnahme des Täters«, lautete die dringliche Aufforderung von Polizeidirektor Bernhard Konrad, als er bei der Bürgerversammlung Perlach über die Sicherheitslage im 16. Stadtbezirk im Jahr 2010 berichtete. Mit insgesamt 2647 angezeigten Straftaten gab es 208 weniger als im Jahr zuvor.

Dabei gab es allerdings drei Raubdelikte mehr (insgesamt 16) und mit 37 Stück zehn Sexualdelikte (an Frauen und Männern) mehr! Dafür sank die Zahl der Raub- und KfZ-Delikte deutlich (209 bzw. 165). Es wurden mit insgesamt 198 Fahrrädern zwar weniger geklaut, dafür aber hochwertigere. »Nicht die Masse, sondern die Klasse macht den Dieb neugierig«, resümierte der Leiter der Polizeidienststelle 24, Konrad. Die Zahl der Verkehrsunfälle sank um einen auf 1278, wobei 165 Mal Personen verletzt wurden. Die gesunkene Zahl der Radfahrunfälle im letzten Jahr auf 56 täuscht. Schon von Januar bis April dieses Jahres habe es im Verhältnis deutlich mehr Unfälle gegeben, sagte Konrad. Radler beachteten nicht die Regeln, wie ihm sein Selbstversuch gezeigt habe. Beim Durchqueren der Stadt auf dem Rad, habe er »als einziger alle Regeln beachtet«.

Auch Autofahrer nehmen es damit oft nicht so genau. Zwischen 1. April 2010 und 1. April 2011 gab es bei Geschwindigkeitsmessungen 1146 Mal einen Strafzettel, mit dem 159 Autofahrer Punkte in Flensburg sammelten. Den deutlichen Rückgang bei den Branddelikten von 39 auf 16 wies Konrad der Festnahme eines gesuchten Brandstifters zu, der auf frischer Tat ertappt worden war. Sehr erfreulich sei, dass die jugendtypischen Gewaltdelikte, also Aggressionstaten mehrerer Personen, bei denen mindestens zwei unter 21 Jahre alt sind, deutlich zurückgegangen sind. Das sei auch den vielen ehrenamtlich Tätigen im Stadtteil zu verdanken. Auch die Senioren haben dazugelernt und fallen seltener den besonders gemeinen »Trickdiebstählen« zum Opfer (16 statt 27 Fälle). Die Aufklärung scheint zur wirken, schloss Konrad. Bei Ladendiebstählen und gefährlichen Körperverletzungen zeigt sich ebenfalls ein Rückgang.

Weiterhin gilt: »Die Erfolge der Polizei hängen von der Aufmerksamkeit unserer Bürger ab«, appellierte der Polizeidirektor, »in dringenden Fällen: 110«.

Angela Boschert

Artikel vom 01.06.2011
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