Förderverein stößt auf 25 Jahre Heimatmuseum an

Taufkirchen · Wolfschneiderhof gefeiert

Vorsitzende Angelika Steidle und das frisch gebackene Ehrenmitglied Ernst Kistler. Foto: Pietsch

Vorsitzende Angelika Steidle und das frisch gebackene Ehrenmitglied Ernst Kistler. Foto: Pietsch

Taufkirchen · Wenn einer schon über 200 Jahre auf dem Buckel hat, dann kommt es auf die letzten 25 Jahre meistens auch nicht mehr so recht an. Von dieser Regel gibt es aber auch Ausnahmen, das beweist der historische »Wolfschneiderhof« in Taufkirchen.

Denn gerade die letzten 25 Jahre machten seit 1986 aus der seit Jahrzehnten langsam verfallenden Hofstelle am Hachinger Bach ein wunderschönes und lebendiges Heimatmuseum – übrigens das erste kommunale Heimatmuseum im ganzen Landkreis München. Verantwortlich für diesen Wandel war der Förderverein »Freunde des Wolfschneiderhofes in Taufkirchen«, der vor allem auf Initiative des ehemaligen Gemeindeheimatpflegers Ernst Kistler im Jahr 1986 entstanden ist.

Auf stolze 34 Mitglieder kam der Verein gleich bei der Gründung, im Laufe des ersten Jahres kamen noch weitere acht oder neun Mitglieder dazu. Sie alle waren nun am 28. Mai zu einer schönen Feier im historischen Gebäude geladen, bei der sich Angelika Steidle, die erste Vorsitzende des Vereins, bei jedem Einzelnen mit einer Urkunde für die langjährige Treue und Unterstützung bedankte. Ganz besonders aber würdigte sie die Leistung zweier Mitglieder: Während Annette Dudenhöffer seit der ersten Stunde des Vereins dabei war und viele Jahre als erste Vorsitzende des Vereins diente, bemühte sich Ernst Kistler gemeinsam mit seiner bereits verstorbenen Frau sogar schon vor Gründung des Vereins um den Hof.

Ihm ist es zu verdanken, dass die Gemeinde unter Bürgermeister Walter Riedle im Jahr 1983 – nach dem Tod der letzten Bewohnerin – den Hof erwarb. Da Kistler schon in den Jahren zuvor begonnen hatte, historische Gegenstände und Raritäten zu sammeln, stand nach der Sanierung des Hofes im Jahr 1985 der Eröffnung eines Heimatmuseum nichts mehr im Wege. Als Anerkennung ihrer langjährigen ehrenamtlichen Arbeit wurden Dudenhöffer und Kistler nun zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.

Angelika Steidle überreichte die Urkunden und Präsente. Doch für Ernst Kiestler waren damit die Ehrungen noch nicht vorbei: Auch Bürgermeister Jörg Pötke überreichte eine Dankesurkunde der Gemeinde, eine Ritter-Hilprand-Medaille sowie einen Essensgutschein.

Während beim Festakt für die 25-jährigen Mitglieder am Samstag naturgemäß eher Senioren die Mehrzahl der Gäste bildeten, strömten am sonnigen Sonntag auch viele Familien auf den Hof der den Taufkirchnern durch zahlreiche traditionelle Feste wie den Frühjahrshoagascht, die Johannidult, das Lampionfest und Kirchweih wohl bekannt ist. Rund 250 Besucher wohnten schon der Messe zum Auftakt der Feier und der Segnung der neuen Vereinsfahne durch Pfarrer Gerhard Hilfinger bei. Drei Salutschüsse beendeten die Messe und gaben den Startschuss zu einem Festzug zum Sportgelände wo das Festzelt mit der Blaskapelle Taufkirchen und viel Speis und Trank auf die Gäste wartete. Landrätin Johanna Rumschöttel würdigte dort in einem Grußwort noch einmal die Arbeit des Vereins und seinen besonderen Wert für Brauchtum und Tradition. Für die Unterhaltung am Nachmittag sorgten Goaßlschnalzer vom Irschenberg und Angelika Steidle, die zwei launige Gedichte über die Geschichte des Wolfschneiderhofes sowie die Entwicklung Taufkirchens vortrug. Die Besucherresonanz beim Fest übertraf sogar noch die Erwartungen. »Ich bin über-, überglücklich dass alles so gut geklappt hat. Das haben wir vor allem auch der tollen Mannschaft des Vereins zu verdanken«, freute sich Angelika Steidle die nun schon wieder vorwärts blickt zur Johannidult am 26. Juni.

Andrea Pietsch

Artikel vom 01.06.2011
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