Zum Jubiläum lockt das Wolf-Ferrari-Haus mit extra viel Kultur

Ottobrunn · Kunst & Kultur satt

Mit einem bunt gemischten Programm verwöhnt das Wolf-Ferrari-Haus in seinem Jubiläumsjahr seine Besucher. Foto: VA

Ottobrunn · In diesem Sommer wird in Ottobrunn Kultur groß geschrieben, feiert das Wolf-Ferrari-Haus doch seinen 25. Geburtstag mit einer ganzen Reihe an spektakulären Veranstaltungen, die vor allem eins zeigen sollen: In Ottobrunn liebt man die Kultur.

Vom 7. bis 30. Juli wird es ­eine Vielzahl besonderer Veranstaltungen, unter anderem auch im Rosengar- ten am Wolf-Ferrari-Haus, geben. Dazu zählt auch eine Eigeninszenierung des künstlerischen Leiters Bernd Seidel, die den vielversprechenden Titel: »Die Liebe tanzt mit dir« trägt. Gezeigt wird die Revue jeweils am 29. und 30. Juli um 20 Uhr im Rosengarten. Seidel hat sich für dieses Stück extra in die Wüste in Lybien zurück gezogen, um dort ungestört an seinem Stück zu arbeiten.

Herausgekommen ist ein intelligentes Stück über die Liebe, das nicht verstören aber auch nicht einlullen will, sondern auf humorvolle Weise über das schönste der Gefühle erzählen möchte. Karten zu 19 Euro, erm. 15 Euro gibt es bereits im Vorverkauf (Tel. 60 80 83 01/2). Ein Benefizkonzert wird am 8. Juli von der Unterbiberger Hofmusik im Rosengarten veranstaltet und zu einem Sommer-Fest-Konzert anlässlich des Geburtstages lädt die Rosemarie-Theobald-­Musikschule am 15. Juli ein.

Das Geburtstagskind wurde 1986 eröffnet, benannt wurde es nach dem deutsch-italienischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari, der von 1915 bis 1931 in Ottobrunn lebte und hier seine Opern schrieb. Untrennbar verbunden mit der Geschichte des Wolf-Ferrari-Hauses ist Bernd Seidel, der künstlerische Leiter des beliebten Kulturtreffs ist. Bereits 1989 fand unter seiner Leitung das erste Kultursommerfest statt, das zu einer festen Einrichtung im Ort geworden ist. Dort treten zahlreiche bekannte Bands und Essemble aber auch Ottobrunner Künstler auf, die ihr Können unter Beweis stellen. Heuer findet es am 9. Juli ab 17 Uhr statt. Für die Besucher ist das große Vergnügen kostenfrei, die Gemeinde finanziert das bunte Spektakel aus der eigenen Tasche. Bis heute zeichnet Seidel für die Mehrheit der kulturellen Veranstaltungen im Wolf-Ferrari-Haus verantwortlich, ein Unterfangen, das in den vielen Jahren, die er dort seine Arbeit tut, nicht leichter geworden ist. »Ich arbeite kaum noch mit großen Agenturen zusammen, klein aber fein, lautet hier das Motto«, so Seidl.

Denn bei aller künstlerischer Freiheit, am Ende müssen die Zahlen stimmen. »Wir haben im Schnitt eine Auslastung von 75 Prozent, das sind Zahlen, die sich sehen lassen können«, freuen der technische Leiter des Wolf-Ferrari-Hauses, Horst Frank und Bernd Seidl unisono. So unterschiedlich die beiden auch sein mögen, wenn es ums Wolf-Ferrari-Haus geht, ziehen sie an einem Strang, vertrauen sich gegenseitig blind. So achtet Bernd Seidl darauf, dass die Mischung stimmt, auch Stücke dabei sind, die zwar nicht seinen eigenen Geschmack treffen, wie er betont, wohl aber den der Mehrheit des Publikums. »Es braucht auch ausverkaufte Vorstellungen, wenn man zwischendrin experimentellere Stücke auf die Bühne bringen will, wo die Zuschauerreihen womöglich auch mal nur zur Hälfte gefüllt sind«, erläutert Seidel. »Kultur ist immer ein Zuschussgeschäft, da kann man nicht kostendeckend arbeiten«, wirft Horst Frank ein. Der Anteil, den die Gemeinde im Schnitt für die kulturellen Veranstaltungen oben drauf legen muss liegt bei rund 80.000 Euro im Jahr.

Ein respektables Ergebnis

für alle Seiten, findet Frank. Ein wichtiger Garant für gute Zahlen sind die treuen Abonnenten, die nicht nur bequem und sicher auch an begehrte Karten kommen, sondern auch eine Kostenersparnis von 15 Prozent genießen dürfen. Bürger, die einen Sozialpass haben, erhalten eine 20-prozentige Ermäßigung, Rentner bekommen zehn Prozent Rabatt. »Die Preise sind seit 1998 nicht erhöht worden, das ist bei den steigenden Preisen für die Künstler eine echte Leistung«, betont Frank. Noch bis Ende Juli ist es Zeit, sich für ein Abo zu entscheiden, der Kulturmix ist auch in diesem Jahr wieder vielversprechend.

So steht die viel gelobte Eigen-Inszenierung »Macbeth« von Bernd Seidel am 29. Oktober auf dem Programm, aber auch die Couplet AG (4. Dezember), ein Abend mit Gospel-Musik, Tosca und so bekannte Kabarettisten wie Martina Schwarzmann (13. März 2021). Die hat, ebenso wie Klaus von Wagner ihre ersten Schritte auf der Bühne beim Kabarettisten-Wettbewerb im Wolf-Ferrari-Haus gemacht und das Publikum schon damals restlos begeistert, erinnert sich Seidel. Weitere Infos zum genauen Programm sowie zum Aboverkauf gibt es unter Tel. 60 80 83 01/2. Heike Woschée

Artikel vom 31.05.2011
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