Üben für den nuklearen Ernstfall

Haar · ABC-Zug bereitet sich vor

Solche Sonden würden aufgestellt werden, wenn es zu einem Unfall käme. Foto: ABC-Zug München-Land

Solche Sonden würden aufgestellt werden, wenn es zu einem Unfall käme. Foto: ABC-Zug München-Land

Haar · Mitte Mai übten Helfer des ABC-Zugs München-Land das richtige Vorgehen bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk. Sie beteiligten sich nämlich an einer großen Ausbildung zum nuklearen Notfallschutz des Regierungsbezirks Niederbayern.

Rund um das Kernkraftwerk Isar bei Landshut erweiterten sie ihre Erfahrung beim Aufstellen von Messgeräten und Sammeln von Proben.

Wenn es dazu käme, dass wie in Japan radioaktive Stoffe aus einem Kernkraftwerk freigesetzt werden, muss innerhalb weniger Stunden festgestellt werden, welche Gebiete von der radioaktiven Wolke betroffen sind. Dazu stellen Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes mobile Messgeräte auf, die die Strahlenbelastung im kontaminierten Bereich überwachen. Diese Sonden übertragen ihre Daten automatisch an das Landesamt für Umwelt in Augsburg. Außerdem fahren die Katastrophenschützer mit ihrem Messfahrzeug durch die betroffenen Gebiete und sammeln Proben der Luft, von Pflanzen und von Flusswasser, die ebenfalls von der Umweltbehörde ausgewertet werden.

Alles das wurde bei einem fiktiven Unfall vom ABC-Zug München-Land zusammen mit verschiedenen Feuerwehren aus Niederbayern, dem Landesamt und der Bezirksregierung geübt. Das gleiche Messprogramm gilt auch für den Forschungsreaktor in Garching. Wenn es dort zu einem Unfall kommen sollte, wäre der ABC-Zug München-Land der erste, der in der Umgebung des Reaktors tätig sein würde.

Besonders die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren war für den ABC-Zug interessant. »Wenn wir bei einem solchen Ereignis die Messungen der Feuerwehr mit unseren Daten vergleichen wollen, müssen wir auch deren Arbeitsweise kennen«, betonte ein Helfer des ABC-Zugs München-Land. Die Veranstaltung wurde übrigens bereits vor der Katastrophe in Japan geplant. Sie zeigt also, dass trotz der äußerst geringen Wahrscheinlichkeit eines Unfalls in Deutschland viel für den Katastrophenschutz getan wird.

Artikel vom 25.05.2011
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