Taufkirchen · Erlebnispark geplant

Einfach mal abheben, bald im neuen Erlebnispark auf dem ehemaligen DASA-Sportgelände kein Problem. Foto: Schweizer

Taufkirchen · Es ist Halbzeit für Bürgermeister Jörg Pötke (ILT), und viele spannende Projekte warten noch darauf, in den kommenden drei Jahren bewältigt und auf den Weg gebracht zu werden. Vor allem ein rund 90.000 Quadratmeter umfassendes Areal auf dem EADS-Gelände in enger Nachbarschaft zum Möbelmarkt Ikea soll einer neuen Nutzung zugeführt werden.

»Auf diesem Gelände steht eine Halle mit rund 33.000 Quadratmetern, die bereits seit Jahren leer steht. Zusammen mit dem Besitzer haben wir lange versucht, wieder einen Nutzer zu finden, der ebenfalls im Bereich der Hochtechnologie angesiedelt ist, doch vergeblich«, erläutert Pötke. Bereits versiegelte und erschlossene Gewerbeflächen wollte der Taufkirchner Gemeinderat aber auf Dauer nicht länger ungenutzt lassen und hat deshalb bereits vor einem Jahr einen Grundsatzbeschluss gefasst, der auch andere Nutzungen zulässt. Damit wurde der Weg für Verhandlungen frei gemacht, die noch in diesem Jahr in Form von konkreten Bauanträgen dem Gemeinderat vorgelegt werden sollen.

Auf dem ehemaligen Sportgelände der DASA im Süden des Areals, will die Firma Jochen Schweizer eine Art Erlebnispark bauen, »den es in dieser Art noch nie gegeben hat«, wie Wolfgang Langmeier, Vorstandsmitglied der Jochen Schweizer Aktiengesellschaft betont. Geboten werden soll dort eine Wildwassersimulation, bei der man auf einer stehenden Welle das Surfen üben kann. Außerdem will er dort eine Art Hochseilgarten etablieren, einen besonderen Erlebnis-Spielplatz für Kinder und als Krönung der Planungen eine Anlage, in der man in einer Art Windkanal Fallschirmsprünge simulieren kann. Durch das starke Gebläse wird man in diesem 30 Meter hohen Turm sozusagen von der Luft getragen, kann dort beim »Indoor Skydiving« zum Beispiel Saltos in der Luft drehen oder das Gefühl zu schweben genießen. Eine millionschwere Investition, die der Unternehmer in Taufkirchen tätigen will, wie Pötke erfreut mitteilt.

Rund zehn Millionen Euro will die Firma beim Bau in die Hand nehmen. »Wir wollen hier ein Erlebnis-Areal schaffen, das Spiel, Sport und Spaß für die ganze Familie bietet«, verspricht Wolfgang Langmeier. Ein Einkaufszentrum soll ebenfalls auf dem Gelände der EADS entstehen, in etwa vergleichbar mit Centern wie beispielsweise den Riem Arcaden. Nicht eben begeistert reagiert die Nachbargemeinde Ottobrunn auf diese Pläne, sieht sie doch durch solch eine Einrichtung ihren eigenen Handel bedroht. »Ich kann das gut verstehen, wir waren auch nicht begeistert, als uns Unterhaching das Gewerbegebiet am Köglweg vor die Nase gesetzt hat. Uns wäre ein Unternehmen aus der Hochtechnologie auch lieber gewesen, aber dafür gab es leider keinen Kandidaten«, erläutert Bürgermeister Pötke weiter. Bis zum Start des Genehmigungsverfahrens werden aber seiner Meinung noch einige Jahre ins Land gehen. Die Gemeinde Taufkirchen erhofft sich von diesen Planungen vor allem Steuereinnahmen, die dem Gemeindesäckel zugute kommen, denn die kommunalen Aufgaben werden ständig mehr, wie Pötke erläutert.

Aber noch mehr interessante Pläne für das Areal liegen auf dem Schreibtisch des Gemeindeoberhaupts. So wird außerdem darüber diskutiert, auf dem Areal einen Universitäts-Campus für Luft- und Raumfahrt zu entwickeln. Intensive Gespräche mit der Universität der Bundeswehr und der TU laufen bereits. Allerdings ist Pötke hierbei nicht sicher, ob noch in seiner Amtszeit dafür konkrete Beschlüsse gefasst werden. Beschlossen und abgesegnet ist hingegen ein Betriebskindergarten auf dem Gelände der EADS. Vier Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen werden dort entstehen. Bleiben Plätze frei, können diese auch von Nicht-EADS-Mitarbeitern genützt werden, so Pötke.

Heike Woschée

Artikel vom 17.05.2011
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