Noch kein endgültiges Konzept für die Realisierung

Unterhaching · See muss saniert werden

Der Ortsparksee bietet derzeit keinen erfreulichen Anblick für die Besucher, im Herbst beginnen die  Sanierungsmaßnahmen.  	Foto: Kohnke

Der Ortsparksee bietet derzeit keinen erfreulichen Anblick für die Besucher, im Herbst beginnen die Sanierungsmaßnahmen. Foto: Kohnke

Unterhaching · Dicke Luft im Ortsparksee: Wer dieser Tage an den Ufern des verträumten Sees im Herzen Unterhachings Erholung sucht, findet Algenpakete und trübes Wasser vor. Die maroden Stege wurden aus Sicherheitsgründen bereits entfernt.

Anlass genug für den Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde, der kleinen Erholungsoase eine ordentliche Kur zu verordnen. Als Ratgeberin holten sich die Ausschussmitglieder eine Expertin mit ins Boot: Charlotte Reitsam. Die Landschaftsarchitektin präsentierte auf der jüngsten Sitzung des Gremiums erste Ideen für die Umgestaltung des Seeufers.

Bereits im Vorfeld hatte die Verwaltung einen Termin mit dem Landratsamt München, zu dem auch ein Fachmann des Wasserwirtschaftsamtes eingeladen war. Im Laufe der Gespräche wurde empfohlen, den annähernd 30-jährigen See zunächst gründlich zu entschlammen und den Boden zu reinigen. Dies geschah zum letzten Mal vor etwa 15 Jahren. Ein Expertenbüro wurde mit der Durchführung der Maßnahme beauftragt. Laborergebnisse erster Bodenproben ergaben zudem, dass der anfallende Schlamm auf landwirtschaftlich genutzte Felder aufgebracht werden kann. »Um die erforderlichen Maßnahmen durchführen zu können, wird der See abgelassen und der Schlamm mit Fachgerätschaften herausgeholt«, erläuterte Franziska Karl von der Verwaltung. Derzeit liefen drei Angebotsanfragen für die Durchführung der Arbeiten. »Der Startschuss für die Reinigung soll im Herbst des Jahres fallen, weil momentan alle Felder natürlich schon bestellt sind, dann aber wieder befahren werden können«, erläuterte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). Der ortsansässige Fischereiverein übernähme die Abfischung des Sees und kümmere sich darüber hinaus auch um das Wohlergehen der Schildkröten. Die maroden Holzstege sind bereits entfernt, weil die Gemeinde die Verkehrssicherungspflicht nicht länger übernehmen konnte. Wenn im Herbst dann der See abgelassen wird, sollen neue Stege aufgebaut werden.

Wie diese aussehen könnten, erläuterte Charlotte Reitsam vor dem Gremium: »Sie sollen auf jeden Fall breiter werden als die Vorgänger, um mehr Nutzungsmöglichkeiten zu eröffnen«, so die Expertin, die für diese Maßnahme etwa 21.000 Euro veranschlagt. Auch die Anzahl und Situierung der Sitzgelegenheiten rund um den See sollte konzeptionell verbessert werden. Für die Steigerung der Wasserqualität empfiehlt Reitsam die Einbringung spezieller Mineralien beziehungsweise den Einsatz einer Fontäne, die die Sauerstoffzufuhr erhöhe. Letzteres stieß jedoch auf die Kritik bei Franz Felzmann (CSU), für den derlei Wasserspiele eher in den Nymphenburger Schlosspark gehörten.

Wolfgang Panzer entgegnete jedoch, dass es jetzt darum gehe, Maßnahmen zu ergreifen, die die Wasserqualität nachhaltig verbesserten. Der Bürgermeister brachte die Diskussion auf den Punkt: Es müsse eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob lediglich für den Unterhalt und die Reinigung des Sees gesorgt werden müsse – oder ob zusätzlich auch eine Umgestaltung des Seeufers erfolgen solle. Der Ausschuss beauftragte Charlotte Reitsam deshalb, eine detaillierte Gesamtkonzeption mit entsprechendem Kostenrahmen zu erarbeiten. K. Kohnke

Artikel vom 16.05.2011
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