„Veggietag“ in Ottobrunn und Neubiberg geplant

Ottobrunn/Neubiberg · Einmal die Woche fleischlos

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland ist keineswegs immer auf Fleisch und Fisch aus, sondern schätzt wie seine Mitarbeiter den Obstkorb im Rathaus. Foto: Privat

Ottobrunn/Neubiberg · Einen Tag ganz ohne Fleisch und Fisch möchte die Agenda 21 Ottobrunn-Neubiberg den Bürgern schmackhaft machen. Um die bundesweite Aktion „Donnerstag ist Veggietag“ in den Gemeinden kleinen und großen Menschen näher zu bringen, setzt sie auch auf die Multiplikatoren-Eigenschaften der Bürgermeister.

Und sowohl bei Neubibergs Gemeindeoberhaupt Günter Heyland (FWN@U) als auch bei Ottobrunns Rathauschef Thomas Loderer (CSU) hat der federführende Arbeitskreis „Fairer Lebensstil“ der Agenda mit der Idee des Veggietages viel Sympathie für diese Idee gefunden. „Thomas Loderer hat sich spontan bereit erklärt, uns gerne zu unterstützen“, freut sich Arbeitskreis-Sprecher Forster. Wie sein Neubiberger Kollege will der Ottobrunner Bürgermeister der Agenda bei der Kontaktaufnahme mit den Kinderbetreuungseinrichtungen in seiner Gemeinde behilflich sein. „Wir werden die Schulleitungen auf die Aktion aufmerksam machen“, sagt Günter Heyland. Dass eine vegetarische Ernährung gut tut, erlebt der zweifache Vater täglich daheim. Sohn Maximilian beweist auch im Neubiberger Gemeinderat, dass der Verzicht auf Fleisch auch von Geburt an einen tatkräftigen, dynamischen jungen Mann hervorbringen kann.

Bei den Bürgern jedes Lebensalters, in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen bis hin zu den Seniorenzentren und Altenheimen die Vorteile eines fleisch- und fischlosen Tages ins Bewusstsein zu rücken, hat sich die Agenda für dieses Jahr vorgenommen. Denn es geht um viel mehr als nur gesunde Ernährung: Arbeitskreis-Mitglied Jutta-Maria Geyken hat vier Faktoren ausgemacht. Weniger Fleisch zu essen bedeute, eine niedrigere Zahl von Tieren züchten und halten zu müssen und so Energie einzusparen, sagt sie. Die ethischen Probleme würden kleiner, da die Zahl der ausgebeuteten Bauern in der dritten Welt kleiner werde. In Sachen Tierschutz würde es so endlich weniger Tiertransporte geben und durch die geringere Zufuhr von tierischen Fetten würden chronische Krankheiten wie Übergewicht oder Bluthochdruck vermindert.

Dass eine vegetarische Kost nicht nur gesünder ist, sondern auch richtig lecker und abwechslungsreich sein kann, will der Arbeitskreis mit diversen Aktionen und Veranstaltungen publik machen. „Wir wollen auch in die Einrichtungen gehen und den Kindern die Vorteile der vegetarischen Ernährung erklären“, sagt Arbeitskreis-Sprecher Klaus Forster. „Wir haben den Eindruck, dass die Kinder heutzutage für die Themen Tierschutz und Natur auch sehr ansprechbar sind und ihre Eltern vielleicht auch ein wenig ermahnen können.“

Dass der Nachwuchs in den Betreuungseinrichtungen grundsätzlich auch fleischlos glücklich wird, beweist exemplarisch die Mittagsbetreuung an der Volksschule Neubiberg. Deren Leiterin Katrin Kaubisch von der Arbeiterwohlfahrt sagt: „Bei uns steht nur zweimal in der Woche Fleisch auf dem Speiseplan.“ Kirschmichel mit Vanillesoße kommt eben nicht nur bei Kindern gut an. Dies weiß auch Sebastian von Voß, Leiter der Kinderbetreuungseinrichtungen an der Grundschule Unterbiberg. Die Kinder bekämen auch „vegetarisches Essen, wir sind aber sehr interessiert und werden den Veggietag auf jeden Fall machen“, lobt er die Idee eines fixen vegetarischen Tages in der Woche. Dass auch große Menschen wild auf Vitamine sind und es nicht immer die Leberkäs-Semmel zur Brotzeit sein muss, erlebt Neubibergs Bürgermeister einmal wöchentlich. „Wenn unser Obstkorb ins Rathaus kommt, ist der meist ganz schnell leer“, freut sich Günter Heyland über die gesunde Wahl seiner Mitarbeiter – nicht nur am Donnerstag. Von Ina Berwanger

Artikel vom 12.05.2011
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