Ein Fest für die ganze Familie rund um 30 Jahre Ökogarten

Haar · Große Feier im Haarer Ökogarten

Programmmanagerin Silvia Engelhardt (li.), VHS-Chef Alfred Pfeuffer und Pressesprecherin Andrea Stadlmair freuen sich auf das Geburtstagsfest. Foto: ikb

Programmmanagerin Silvia Engelhardt (li.), VHS-Chef Alfred Pfeuffer und Pressesprecherin Andrea Stadlmair freuen sich auf das Geburtstagsfest. Foto: ikb

Haar · Im Sommer 1980 reifte bei den Verantwortlichen der Volkshochschule Haar die Idee zu einem ökologischen Garten, wenige Monate später trafen sich 50 Interessierte, im Frühjahr 1981 wurde der Plan Wirklichkeit: Spatenstich für den Ökogarten.

Das 30-jährige Bestehen ist am kommenden Samstag, 21. Mai, ab 13 bis 17 Uhr (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist der 28. Mai) Anlass zum Feiern beim und auf dem Gartengelände am Ende der Ferdinand-Kobell-Straße. Ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – für alle gibt’s was zu sehen und zu erleben bei dem kurz »Das Fest« betitelten Geburtstags-Event.

Langweilig dürfte es den Mädchen und Buben beim 14 Aktionen umfassenden Kinderprogramm wohl nicht werden. Auf der Spielwiese können sich die Kleinen austoben, bei einem Quiz gibt’s bunte Preise, Spaß bei den Zaubervorführungen ist programmiert, auf »Sinnesstationen« dürfen die Kinder barfuß die Natur und zu erratende Gegenstände ertappen, ein Fußpfad führt durchs Gelände und in einem Aquarium können Kaulquappen beobachtet werden. Mitmachen und das Erfolgserlebnis genießen heißt’s beim Riesenseifenblasen, beim Herstellen von Windrädern, beim Pfefferminztrunk mixen, beim Gestalten eines »Traumfängers«, beim Einsetzen kleiner Pflanzen in Töpfchen, beim Schminken und beim Filzen – aus Rohwolle mit den Händen Figuren basteln. Wer’s ganz genau wissen will, der kann unterm Mikroskop Blätter und vieles mehr betrachten.

Durch den Ökogarten finden für Interessierte Führungen statt mit Erläuterungen zum Querschnitt eines Hügelbeets, mit Tipps zu ökologischem Gärtnern, zur Benjeshecke und zum Teich. An acht Ständen gibt’s Informationen zu Imker (mit Demonstration), zu Kräuterpädagogik, zu Keramikwerkstätten (mit Vorstellung und Verkauf), zum Netzwerk »Blühende Landschaften«, zum Thema »Mein Atomausstieg« mit Hintergründen zu Ökostrom und Fotovoltaik­anlagen, eine Rückschau auf 30 Jahre Ökogarten sowie Präsentationen der Gemeindewerke Haar und des örtlichen Umweltreferats. All dies wird garniert mit Unterhaltung durch die Gruppe Blue Dolphins, Afrikanisches Trommeln und natürlich Kaffee, Kuchen und kühles Bier aus dem Faß – angezapft von Bürgermeister Helmut Dworzak persönlich.

Knapp drei Dutzend Mitglieder betreuen heute den dreigeteilten Ökogarten – persönliche Abschnitte mit Beeten, das gemeinschaftlich unterhaltene Landschaftsareal mit Teich sowie den Wildwuchsgarten. Viele Tiere sind im Lauf der Jahre auf dem einstigen morastigen, gemeindeeigenen Abstellplatz für Baufahrzeuge des Wohngebiets Jagdfeld heimisch geworden. »Im Sumpf des Grundstücks«, so VHS-Leiter Alfred Pfeuffer, der fast von Beginn an dabei ist. Laut Pfeuffer nach dem Motto »Probieren wir’s halt mal praktisch aus«, wurde das Gartenkonzept ins Leben gerufen. Doch die Anfänge waren nicht einfach: »Mehr als 300 Bürger fragten an, ob man eine Parzelle kaufen oder mieten kann. Die Leute dachten, wir machen einen Schrebergarten, Öko war damals ein wenig utopisch, alles war spektakulär, viele wunderten sich, was wir hier für Zeugs anstellen«, so Pfeuffer. Und: »Es gab pausenlos Beschwerden der Anwohner wegen der Wespen und Bienen, es hieß, der Kompost im Garten würde stinken«. Doch mit den eingeführten Öko-Markttagen samt seinen »gesunden« Angeboten sowie mit viel geduldiger Aufklärungsarbeit legte sich allmählich die Skepsis. In einer Broschüre »Der Haarer Ökogarten 1981« – vier Originalexemplare davon gibt es heute noch – präsentierten seinerzeit die Aktiven die Sache den Bürgern. Schon damals wurde festgeschrieben: »Der Aspekt des Lernens steht im Vordergrund, der Ökogarten soll Denkanstöße geben, die weit über den Gartenzaun hinaus reichen.« Dies gilt auch heute noch. So gibt es immer wieder Besuche von Kindergartengruppen und Grundschulklassen – für letztere Sachunterricht unter freiem Himmel am Musterbeispiel eines Biotops. Angesichts Computer und vielem mehr »ist es unheimlich wichtig, dass Kinder heute so etwas sehen«, konstatiert Pfeuffer, der mit seinen Mitstreiterinnen und Helfern gerade plant, »Jugendliche aus Mittelschulen und Gymnasien innerhalb des Ökogartens in Projekte einzubringen und einzubinden«. So könnte quasi die vierte Generation für die Haarer Oase heranwachsen.

ikb

Artikel vom 11.05.2011
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