Keine echte Lösung für Hohenbrunner Weg in Sicht

Taufkirchen · Gefährliche Enge

Wenn der Bus kommt, geht gar nichts mehr. Der viel befahrene Hohenbrunner Weg leidet unter dem massiven Verkehrsaufkommen. 	Foto: Schunk

Wenn der Bus kommt, geht gar nichts mehr. Der viel befahrene Hohenbrunner Weg leidet unter dem massiven Verkehrsaufkommen. Foto: Schunk

Taufkirchen · Es ist ein qualvolles Unterfangen, ein Missstand, der sich gegen alle Lösungsversuche immun zeigt: Nach wie vor sind sich die Taufkirchner Gemeinderatsmitglieder darüber uneins, wie die gefährliche Situation am Hohenbrunner Weg entschärft und der innerörtliche Verkehr in neue Bahnen gelenkt werden kann. Dass guter Rat teuer ist, zeigte sich wieder in der jüngsten Gemeinderatssitzung:

Kein Optimismus, sondern vielmehr Ratlosigkeit herrschte unter den Mandatsträgern. Das seit Jahrzehnten bestehende Problem: Der Hohenbrunner Weg wird von zahlreichen Autofahrern als eine Art Schleichweg genutzt, um ins Gewerbegebiet an der B 471, die A 8 und Ortschaften im südöstlichen Landkreis zu gelangen. Verstärkt wird die Gefährdung der Fußgänger auch dadurch, dass der Hohenbrunner Weg so schmal ist, dass die Fahrzeuge bei Gegenverkehr immer wieder auf die Bürgersteige ausweichen müssen. Eine Horrorsituation vor allem für Mütter, die Angst haben, ihre Kinderwagen auf den Gehsteigen entlang zu schieben oder kleine Kinder alleine mit dem Fahrrad oder Roller fahren zu lassen.

Zugleich verkehren die Busse der Linie 222 in der Straße, die für jeden Entgegenkommenden zum Alptraum werden. Wer sein Tempo an der Steigung am Entenweiher nicht kräftig drosselt, provoziert Gefahren: Gerade an dieser Stelle ist die Lage besonders so unübersichtlich, dass sich schnell Unfälle ereignen können. »Problematisch ist vor allem der Feierabendverkehr«, bekräftigte auch Karl Heinz Hansen (ILT): »Da wird mit einer Geschwindigkeit gefahren, die nicht mehr feierlich ist.« Zuletzt waren konkrete Überlegungen, eine Entlastungsstraße zu bauen, am Widerstand zweier Grundbesitzer gescheitert. Michael Lilienthal (uwt) forderte jetzt erneut den »ganz großen Wurf«: Eine Umgehungsstraße sei die einzig sinnvolle Alternative. Kleinteilige Lösungen wie die Verhängung einer Durchgangssperre, sei nichts als ein »Rumdoktern«. Ablehnung hierzu kam von Bürgermeister Jörg Pötke (ILT): Dadurch locke man nur noch mehr Verkehr in den Ort. Er selbst plädierte vehement für das Vorhaben, den innerörtlichen Abschnitt der Straße für die Dauer eines Jahres für den Durchgangsverkehr zu sperren. »Das ist eine Lösung, die so gut wie nichts kostet«, warb der Rathauschef, »und es wäre ein gutes Zeichen, dass sich der Gemeinderat um eine Lösung bemüht.« Er konnte sich aber mit diesem Vorschlag nicht gegen die Ratsmehrheit durchsetzen: Die Räte lehnten seine Überlegungen mit 17:7 Stimmen ab.

Immerhin ein Minimalkonsens konnte erzielt werden: So stand das Gremium der Idee aufgeschlossen gegenüber, die Bordsteine am Hohenbrunner Weg zu erhöhen. Darüber soll in der nächsten Sitzung befunden werden. mst

Artikel vom 03.05.2011
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