Ismaningerin Laetitia (9) rettet Hilflosen – Polizei voll des Lobes

Ismaning · Mit Mut und Merlin

Kleines Mädchen geht mit großem Hund spazieren, am Ende wird sie als  Lebensretterin von der Polizei beschenkt.	Foto: Gabriele Heigl

Kleines Mädchen geht mit großem Hund spazieren, am Ende wird sie als Lebensretterin von der Polizei beschenkt. Foto: Gabriele Heigl

Ismaning · »Was dieses Mädel getan hat, ist schon eine Schau. Da könnten sich viele Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Es wird ja viel geredet über Zivilcourage, aber Laetitia hat einfach geholfen.« Polizei­vizepräsident Robert Kopp ist hörbar begeistert. »So einen jungen Menschen können wir wirklich selten belobigen.«

Die kleine Laetitia aus Ismaning ist erst neun Jahre alt und schon Lebensretterin. Am vergangenen Samstag war sie mit ihrem dreijährigen Dalmatiner Merlin unterwegs auf dem Ismaninger Philosophenweg in den Isarauen. Dort entdeckte sie einen Rollstuhlfahrer, der schwer verletzt am Fuße eines bewaldeten Abhangs lag. Der 62-jährige, beinamputierte Freisinger war auf dem Fuß- und Radweg unterwegs zum S-Bahnhof. Auf dem steilen Schotterweg war sein Rollstuhl zunächst ins Rutschen gekommen und schließlich umgekippt. Der Mann war die Böschung hinabgestürzt und mit gebrochenen Rippen und seinem verbogenen Gefährt hilflos liegen geblieben.

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»Ich hab ihn gefragt, ob ich helfen kann, und er konnte nur noch leise antworten, weil er keine Luft bekommen hat.« Beherzt stieg Laetitia zu dem Mann hinunter. Ob sie Angst gehabt habe? »Ich hab schon gezittert.« Auf seine Bitte hin die Polizei anzurufen, griff die Schülerin der Grundschule am Kirchplatz zum Handy. »Ich musste viermal da anrufen. Die haben das nicht gleich kapiert, wo wir sind. Sie haben uns nicht gefunden.« Robert Kopp: »Laetitia ist gegenüber den dortigen Einsatzkräften sehr nachdrücklich aufgetreten.« Und nicht nur das: Sie musste auch den verängstigten Merlin beruhigen, der die Lage nicht einschätzen konnte. Ob sie denn nicht erst ihre Eltern verständigt habe? »Nein, da hab ich erst später dran gedacht. Sicherheitshalber hab ich meinen Papa angerufen, ob das ok ist, dass ich der Polizei meinen Namen und unsere Adresse gesagt habe.«

Eine Spielekonsole als Anerkennung

Der Mann bat sie, bei ihm zu bleiben, also blieb sie und lotste zuletzt auch die Rettungskräfte zur richtigen Stelle. Der Freisinger liegt immer noch im Krankenhaus. Es hätte schlimm ausgehen können, wenn seine kleine couragierte Retterin nicht des Weges gekommen wäre. Laetitia: »Meine Eltern und ich wollen den Mann mal besuchen und ihn fragen, wie es ihm geht.« Aber Laetitia kann sich über noch mehr Geschenke freuen. Als Anerkennung für ihre Tat bekam sie am letzten Donnerstag aus der Hand des Polizeivizepräsidenten nicht nur eine Spielekonsole, die sie sich schon heiß gewünscht hat, sondern auch eine Urkunde des Münchner Sicherheitsforums. Außerdem wird ihr noch ein Herzenswunsch erfüllt: ein Besuch bei der Polizei-Reiterstaffel. Gabriele Heigl

Artikel vom 03.05.2011
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