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Expertenrat · Oldtimer und E10?

Heinrich K., Germering: Immer wieder ist die Rede davon, dass ältere Autos den neuen E10-Kraftstoff nicht vertragen. Wie sieht es mit Oldtimern aus?

Als 1988 das verbleite Benzin von den Zapfsäulen verbannt wurde, war die Verunsicherung groß. Heute lässt sich als Fazit ziehen: Trotz langjähriger Beobachtungen ist dem ADAC kein einziger Motorschaden bekannt geworden, der nachweislich auf das fehlende Blei zurückzuführen gewesen wäre. Mit Einführung des E10 kommt wieder eine Kraftstoffsorte auf den Markt, die für große Verunsicherung sorgt. Der Grund: Negative Auswirkungen auf Aluminiumbauteile und Materialien in Schläuchen und Dichtungen sind möglich – und das bereits nach einer einmaligen Betankung. Deshalb ist es unabdingbar, ob Oldtimer oder aktuelles Modell, die differenzierten Freigaben der Fahrzeughersteller und -importeure zu beachten.

Auf www.adac.de/e10 hat der Club eine Übersicht zur E10-Verträglichkeit von Fahrzeugen erstellt. Für nicht geeignet stuft beispielsweise Mercedes sämtliche Modelle mit Vergaser beziehungsweise ohne geregelten Katalysator ein. Andere Hersteller, wie BMW oder Opel, geben wiederum bis auf wenige Modelle alles frei. Im Zweifelsfall oder bei Nichtfreigabe sollten Oldtimer-Besitzer unbedingt weiterhin Kraftstoff mit dem geringeren Ethanolgehalt E5 tanken. Bereits eine irrtümliche Tankfüllung mit E10 könnte bei den Veteranen zu ernsten, nachhaltigen Schäden führen. Wichtig, wenn man sich vertankt: Das Fahrzeug keinesfalls starten, damit sich der Kraftstoff nicht im gesamten Sys-tem verteilt. Bleibt der Motor aus, muss üblicherweise lediglich der Tank leer gepumpt und geeigneter Kraftstoff eingefüllt werden.

Artikel vom 20.04.2011
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