Maibaum wohlbehalten in der VG 29 zurück

Oberföhring/Ismaning · Prachtstangerl ist zurück

Friede, Freude, Prosit: Alex Lutz (li.), der Chef der  Ismaninger Burschen, und Hans Fuchs von der  Vereinsgemeinschaft 29, besiegelten die Rückgabe mit einer Maß Bier.		Foto: ikb

Friede, Freude, Prosit: Alex Lutz (li.), der Chef der Ismaninger Burschen, und Hans Fuchs von der Vereinsgemeinschaft 29, besiegelten die Rückgabe mit einer Maß Bier. Foto: ikb

Oberföhring/Ismaning · Jetzt ist er wieder im Bürgerpark, da, wo er hingehört: Die Vereinsgemeinschaft (VG) 29 Oberföhring hat ihren Maibaum zurück. Die Mannen um Organisator Hans Fuchs, der nun wie alle Beteiligten wieder ruhig schlafen kann, mussten aber eine saftige Ablöse zahlen: 50 Liter Bier und eine Brotzeit für alle.

Und dies zur Freude und zum sichtlichem Genuss von Alex Lutz, dem Chef der Ismaninger Burschen, und seinen 34 Mitstreitern, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das noch unfertige, 30 Meter messende Zunftzeichen dreist entführt hatten. »Mia ham uns überall umg’schaut, wo ma so was machen könnt’n« – ein wenig Stolz schwingt schon mit, als Lutz schelmisch grinsend von dem gelungenen Coup erzählt. »Späher« hatten Tage zuvor und nochmals fünf Stunden vor dem Start der Aktion vor Ort die Lage ausgekundschaftet: »In dem großen und langen Gebäude mit mehreren Türen und vielen Fenstern, für uns praktisch mit Fensterläden, schoben ein Mann und zwei Frauen Wache.«

Um drei Uhr morgens ging’s dann los: Dunkel bekleidet, die Mützen über die Stirn gezogen, schlichen sich die Burschen ans Vereinsheim im Bürgerpark. »15 Mann verrammelten Türen und Fenster, die anderen hievten den Stamm auf einen Nachläufer«, so Lutz. Per Traktor – zur Sicherheit begleitet von Helfern der Ismaninger Freiwilligen Feuerwehr mit Blaulicht am Fahrzeug – ging’s bereits eine Viertelstunde später ab in Richtung Norden. Augen- und Ohrenzeugen zufolge tobten die drei Wachen. Es nützte nichts, sie konnten nur mehr ihren Chef Hans Fuchs – »wir hatten keine Chance« – telefonisch alarmieren, der hinter der Ortsgrenze die Diebe stellte, als diese gerade das Prachtstangerl fachmännisch für den Transport nach Ismaning sicherten.

»Da war’s dann eh schon zu spät«, erzählt Fuchs, »die Burschen waren alle nett und freundlich, die wussten, was sie wollten. Und die ham sogar ihre Telefonnummer und eine Adresse im Vereinsheim hinterlassen.« Bier und Brotzeit forderten die Ismaninger für ihr Bravourstück – Fuchs akzeptierte. Die Oberföhringer Idee, den Stamm zurückzuholen, wurde schnell ad acta gelegt: Mehrere Burschen und zwei Hunde wachten nämlich in der Mayerbacherstraße über die Beute.

Am Sonntag, Punkt 14 Uhr, zum vereinbarten Termin, wurde per Traktor samt Nachläufer der wiederum von zwei Fahrzeugen der Ismaninger Feuerwehr begleitete rohe, 30 Meter lange Stamm von den Burschen zurückgebracht. Fachmännisch wurde das Prachtstangerl in ein Zelt am Eingang des Bürgerparks rangiert und per Muskelkraft auf weiß-blaue Holzfundamente – Teile des alten Maibaums – gehievt. Die Arbeit war getan, Bier und Brotzeit konnten genossen werden. ikb

Artikel vom 13.04.2011
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