Schmidbauerstraße soll gesichert werden

Perlach · Heiße Diskussionen

Eva Sedkmeier (Planungsreferat), BA-Vorsitzende ­Marina Achhammer, Steffen Kercher und Melanie Grötsch (beide Planungsreferat) (v. li.).  Foto: aha

Eva Sedkmeier (Planungsreferat), BA-Vorsitzende ­Marina Achhammer, Steffen Kercher und Melanie Grötsch (beide Planungsreferat) (v. li.). Foto: aha

Perlach · Es gibt sie rechtlich nicht, obwohl sie eine der wichtigsten Verbindungsachsen zwischen Perlach und Berg am Laim ist: Die Schmidbauerstraße. Jetzt soll sie den Bürgerwünschen entsprechend rechtlich gesichert werden, damit sie Erschließungsstraße für das Wohngebiet rechts und links der Hofangerstraße bleiben kann.

Außerdem sieht das Konzept eine Optimierung der Verkehrsmengen und Verringerung der Immissionen vor. Beides wurde letzte Woche mit Bürgern erörtert, wobei die Stadt in die Ramersdorfer Straße 6 eingeladen hatte, obwohl der Saal des Katholischen Pfarramts Maria Ramersdorf bekanntlich in der Uppenbornstraße 1 liegt. Ohne diesen peinlichen Fehler wären sicher mehr Bürger gekommen. Die etwa 30 Anwesenden machten ihren Zweifeln und ihrem Ärger nicht nur in diesem Punkt Luft.

»Die Landeshauptstadt ist seit 30 Jahren nicht in der Lage, ihren Verkehrs-Saustall bereinigen zu können. Sie betreiben heute hier eine Bürgerverdummung«, warf ein Bürger den drei Vertretern des Baureferats und Diskussionsleiterin Marina Achhammer entgegen. Die angesprochenen erklärten geduldig und freundlich die Pläne der Stadt: Neben der erforderlichen rechtlichen Sicherung der Schmidbauerstraße soll vor allem der Durchgangsverkehr in dieser Straße und im weiteren Verlauf der Hofangerstraße reduziert werden. Dem dient die Umgestaltung der Kreuzung der Ottobrunner Straße mit Unterhachinger Straße und Schmidbauerstraße. Die Trasse aller drei Straßen bleibt nahezu unangetastet. In der Ottobrunner Straße werden durch Markierungen neben je einer Richtungsfahrspur Abbiegespuren nach rechts und links geschaffen.

Geändert wird vor allem die Einmündung der Schmidbauerstraße in die Ottobrunner Straße. Sie soll 30 Meter weiter nordwestlich und dort dann senkrecht auf die Ottobrunner Straße treffen. Damit liegt sie nicht mehr gegenüber der Unterhachinger Straße und die direkte Durchfahrmöglichkeit von und zur Unterhachinger Straße ist aufgelöst. Man muss von der Unterhachinger Straße an der Ampel in die Ottobrunner Straße nach links ab­biegen und an einer weiteren Ampel rechts in die Schmidbauerstraße einbiegen. Durch diesen Hindernislauf mit hoher Stauwahrscheinlichkeit soll der Durchfahrtverkehr verringert werden. Steffen Kercher vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung sagte, man habe 1.000 Kfz weniger pro Tag errechnet. Eine optimierte Ampelschaltung könne weitere 500 Kfz weniger in der Schmidbauerstraße bringen. »Wie wollen sie den daraus entstehenden Rückstau in der Unterhachinger Straße bewältigen?«, wollte eine Anwohnerin wissen. »Wurden die 2.000 Kfz mehr durch das Neubaugebiet Hochäckerstraße berücksichtigt?«, fragte eine andere Bürgerin und setzte nach: »Wieso werden es dann 1.000 Kfz in der Schmidbauerstraße weniger?«.

Melanie Grötsch, Verkehrsexpertin vom Planungsreferat erklärte, dass sich auch die befürchteten Staus durch flexible Ampelschaltungen steuern, also vermeiden, ließen.

Von alledem hielten die Anwesenden nichts. Man müsse den Bebauungsplan 1638 jetzt endlich in Gang bringen, hieß es. Er umfasst das Gebiet zwischen Ottobrunner Straße (östlich), Adam-Berg-Straße (beiderseits), Gleissner- und Zieglerstraße und sieht zwei weitere Anbindungen von der Ottobrunner Straße zum Wohngebiet westlich der Hofangerstraße vor. Dafür hat die Stadt mit dem jetzigen Bauleitverfahren zur Schmidbauerstraße die Voraussetzung geschaffen. Durch die neue Einmündung der Schmidbauerstraße entsteht ein neues Stück öffentliches Grün südwestlich der Straße.

Am Rande dieses Grüns wird die schon lange geplante, zwei Meter hohe Schallschutzwand für die Freifläche der Kindertagesstätte in der Ottobrunner Straße 107 realisiert. Zwischen Grün und Schmidbauerstraße sind Wertstoffcontainer mit einer Haltebucht geplant. Der Stadtrat soll nach den Sommerferien über die Planung entscheiden. Bis zur Fertigstellung werden zwei bis drei Jahre vergehen.

aha

Artikel vom 13.04.2011
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