Sauerlacher Schüler wandern ab

Sauerlach · Außen vor gelassen

Sauerlach · Kaum fünf Jahre ist es her, dass die letzten Hauptschulklassen die geräumige Sauerlacher Schule verlassen mussten und nach Oberhaching umzogen. Dennoch hatten die Sauerlacher bisher die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann einmal wieder eine Hauptschule beherbergen zu können.

Denn während die Sauerlacher Schüler nach Oberhaching pendeln und an ihrer ehemaligen Schule Klassenzimmer leer stehen, wurde es an der Oberhachinger Hauptschule bald zu eng. Für die neu eingerichtete Mittelschule muss die Hauptschule jetzt sogar um einen zusätzlichen Gebäudeteil erweitert werden. Doch nun ist die Hoffnung auf eine Rückkehr der Schule nach Sauerlach wieder in weite Ferne gerückt.

Denn rund um die Gemeinde bilden sich neue Mittelschulverbünde – im Nord­osten aus den Gemeinden Höhenkirchen, Haar und ­Vaterstetten, mit Zustimmung der Gemeinden Grasbrunn, Aying und Brunnthal. Im Südosten schlossen sich die Gemeinden Egmating, Ebersberg, Glonn, Grafing, Kirchseeon und Aßling zusammen. Im Süden entstand ein großer Verbund aus den Gemeinden Holzkirchen, Valley, Weyarn, Warngau, Waakirchen, Gmund, Bad Wiessee, Tegernsee, Kreuth und Rottach-Egern und im Westen besiegelten Ober- und Unterhaching, Pullach und Taufkirchen erst kürzlich den neuen Bund »Hachinger-Tal-Isartal«. Außen vor blieb bei allen Verhandlungen die Gemeinde Sauerlach, was diese vor allem im Falle des Oberhachinger Verbundes kränkt. Denn nach der Übergabe ihrer Hauptschulklassen an die Oberhachinger haben sich die Sauerlacher immer als Teil der Oberhachinger Hauptschule betrachtet. »Unsere Hauptschüler werden schließlich in Oberhaching unterrichtet. Jetzt erfahre ich aus der Zeitung von Gesprächen mit vielen anderen Gemeinden aber nicht mit uns«, ärgerte sich Peter Frimmer (UBV), der das Thema bei der Gemeinderatssitzung Anfang April aufgebracht hatte. Auch Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner hatte keine besseren Nachrichten: »Zu welcher Variante wir tendieren, ich wurde nie gefragt. Wir werden als Hauptschulstandort überhaupt nicht mehr wahrgenommen«, berichtete sie.

Solchermaßen vor den Kopf gestoßen, sehen sich die Sauerlacher nun nach Alternativen um. Ihr Blick richtet sich dabei nach Holzkirchen, das sowohl Haupt- als auch Mittelschulstandort ist. »Ich hatte schon ein Gespräch mit dem Holzkirchner Bürgermeister«, konnte die Bürgermeisterin mit positiven Nachrichten aufwarten. Holzkirchen sowie das ebenfalls befragte Landratsamt Miesbach gaben grünes Licht für die Anmeldung von Sauerlacher Hauptschülern in Holzkirchen. »Es wird keine Einschränkungen geben«, freute sich Bogner.

Gleiches gelte – zumindest für das kommende Schuljahr – übrigens auch für die Realschüler: »Wir haben die Zusage, dass sich alle ganz normal in Holzkirchen anmelden können«, so die Bürgermeisterin.

Andrea Pietsch

Artikel vom 13.04.2011
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