Integra startet neues Projekt ab kommenden Herbst

Unterhaching · Integrativer Ansatz

Petra Band und Silke Kapischke (v. l.) freuen sich schon auf die Realisierung des neuesten Integra-Projekts: eine Krippe am Grünwalder Weg. 	Foto: Woschée

Petra Band und Silke Kapischke (v. l.) freuen sich schon auf die Realisierung des neuesten Integra-Projekts: eine Krippe am Grünwalder Weg. Foto: Woschée

Unterhaching · Die Gemeinde Unterhaching hat einen erheblichen Nachholbedarf im Krippenbereich: Auf der Warteliste stehen derzeit über 250 Kinder. Um den bisher angestrebten Deckungsgrad von 30 Prozent zu erreichen, sind rund 160 Krippenplätze notwendig.

Wie gerufen kommen da die Pläne des Vereins Integra, für Buben und Mädchen zwischen einem und drei Jahren aus dem Einzugsgebiet Hachinger Tal die erste integrative Kinderkrippe einzurichten. Schon im Herbst dieses Jahres könnte der Startschuss für die Einrichtung im ehemaligen Asmo-Gebäude, Grünwalder Weg 8a, fallen. Der Gemeinderat stimmte den Plänen zu und gab dem Antrag auf Bedarfsanerkennung grünes Licht. Integra-Geschäftsführerin Silke Kapischke und Petra Band, die zukünftige Krippenressortleiterin, erläuterten vor dem Gemeinderat ihr Vorhaben. Entstehen sollen vier Krippengruppen für insgesamt 36 Kinder mit und ohne Behinderung – pro Gruppe sechs Regel- und drei Förderkinder, erläuterte Petra Band. Jede Gruppe werde von drei Mitarbeitern betreut.

Angemietet sind Räume im Erdgeschoss sowie im ersten Stock des Gebäudes, in dem unter anderem auch ein Babyausstatter untergebracht war. Einen Garten für die Krippenkinder soll es natürlich auch geben, er wird sich an das Rückgebäude anschließen und von der Straße abgewandt platziert sein. Das Konzept der Krippe richte sich nach der Pädagogik Emmi Piklers. Die ungarische Kinderärztin (1902-1984) beschritt neue Wege in der Kleinkindpädagogik, indem sie den Menschen mit seinen eigenen Bedürfnissen und eigenem Entwicklungstempo in den Mittelpunkt stellte. Nicht die frühestmögliche Förderung ist für den Verein das Ziel, sondern die Schaffung eines geborgenen Lebensraums, in dem sich jedes Kind individuell entfalten kann. »Eine in der heutigen Zeit so wichtige Forderung, die allen Kindern zugute kommt«, denkt Petra Band, die seit mehr als zehn Jahren im Verein tätig ist. Als offizieller Eröffnungstermin sei der 4. Oktober geplant, geöffnet sein solle täglich von 7 bis 17 Uhr, freitags bis 15 Uhr.

Mit der jetzt durch den Gemeinderat erfolgten Bedarfsanerkennung und dem bereits in Unterhaching laufenden Projekt »Kukita« am Bahnhofsweg gibt es zukünftig 168 Krippenplätze am Ort, »wobei einer integrativen Einrichtung auch überörtlich Bedeutung zukommt«, betonte dazu Wolfgang Panzer. Damit sei der angestrebte Deckungsgrad von 30 Prozent erreicht, zeigte sich Unterhachings Bürgermeister sichtlich zufrieden. Vor dem Baubeginn im Herbst müsse der Verein jedoch noch alle weiteren notwendigen Genehmigungen einholen.

Die integrativen Plätze sind jedoch nicht nur Kindern aus Unterhaching vorbehalten, vielmehr können sich hierfür auch Eltern aus dem umliegenden Gemeinden oder der Landeshauptstadt München bewerben, klärte Silke Kapischke auf. Gesucht werden übrigens, so erklärte Band, nicht nur Kinder, die die neuen Räumlichkeiten bevölkern sollen, sondern auch dringend engagiertes Personal. Der Verein Integra ist bereits seit 20 Jahren in Taufkirchen aktiv und Träger des integrativen Kindergartens Tranquilla Trampeltreu, eines Familienzentrums und einer Beratungsstelle für Behinderte im Hachinger Tal.

Weitere Informationen über die geplante Kinderkrippe am Grünwalder Weg erhalten interessierte Eltern und Erzieher unter Tel. 6 12 87 95 (ab 14 Uhr) sowie im Internet unter www.integra-hachinger-tal.de

Kohnke/hw

Artikel vom 12.04.2011
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